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1956 - Das Haus der Nisaaru

Titel: 1956 - Das Haus der Nisaaru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mussten tatsächlich nicht lange warten. Nach einer halben Stunde gab der Syntron Alarm - fremdartige Energiemuster waren über die Hyperkomempfänger eingedrungen und drohten sie zu überlasten. Die Arkoniden waren darüber besorgt, aber Mhogena beruhigte sie: „Das ist ein Accole.
    Er hat meinen Ruf empfangen und wird sich jetzt mit mir in Verbindung setzen." Hermon runzelte die Stirn. „Hoffentlich bringt er unseren Syntron nicht durcheinander oder macht sich an unseren Daten zu schaffen."
    „Keine Sorge. Er wird sich nicht dafür interessieren. Die Accolen handeln ausschließlich in Nisaarus Auftrag." Kurz darauf meldete der Accole sich durch schnelle, differenzierte Impulsfolgen. Nach etwa einer Minute war die Kommunikation mit dem Syntron hergestellt, der die Impulsfolgen in eine verständliche Lautsprache übermittelte.
    Die ersten Worte kamen in Sinjuil, der chearthischen Umgangssprache, hervor, bis die Translatoren reagierten. Sämtliche Translatoren waren bereits vor dem Aufbruch von der Milchstraße durch Mhogenas Hilfe mit diesem Idiom gespeist worden,„Accole, 348965-ster Bote im ersten Radius des dritten Kreises, sechshundertneunundachtzigster Stand, bestätigt den Empfang des Signals der Meister des Sandes. Wer spricht?"
    „Ich bin Mhogena, Großmeister des Grauen Sandes, Fünfter Bote von Thoregon" ,stellte der Gharrer sich offiziell vor. „Was ist dein Begehr?"
    „Ich bitte um eine Unterredung mit Nisaaru."
    „Das ist unmöglich." Niemand zeigte sich über diese Antwort enttäuscht; immerhin hatten alle anderen Meister vor Mhogena ebenfalls keinen Erfolg gehabt. „Ist es die Aufgabe der Boten, Entscheidungen für Nisaaru zu treffen, wen sie empfangen wird und wen nicht?" erkundigte sich Mhogena. „Meine Aufgabe ist es, Botschaften aufzunehmen und weiterzuleiten, Ich spreche in Nisaarus Auftrag, wenn ich sage, dass dein Wunsch nicht erfüllt werden kann", kam die Antwort aus dem Hyperkom-Empfänger. „Weshalb nicht?"
    „Nisaaru sieht sich außerstande, Besucher zu empfangen."
    „Das ist keine Antwort." Mhogenas Stimme wurde um eine Nuance schärfer, eine ungewöhnliche Regung. Normalerweise war er unerschütterlich sanft und in sich ruhend. „Ich habe gefragt: Weshalb nicht?"
    „Ich vermittle nur Botschaften. Hintergründe sind mir nicht bekannt", schmetterte der Accole ihn ab. „Dann wirst du mein Begehren eben weiterleiten."
    „Es ist sinnlos. Ich habe den Auftrag, jede Anfrage auf diese Art zu beantworten. Damit muss alles geklärt sein."
    „Nicht sehr kooperativ, dieser dreihundertvieltausendste Botschafter einer Superintelligenz", murmelte jemand. „Ich wiederhole", sagte Mhogena, nun schon deutlich ungeduldig, „ich bin Mhogena, der Großmeister des Grauen Sandes. Ich lasse mich hier nicht so abspeisen. Ich verlange, dass du Kontakt zu den Saarern aufnimmst, damit ich ihnen meine Bitte um Audienz darlegen und begründen kann.
    Andernfalls werde ich den Hyperkode so lange abstrahlen, bis mir jemand zuhört."
    „Wie du wünschst." Trotz der künstlichen, elektronischen Stimme klang das irgendwie mokant. Zwei, drei Minuten herrschte Stille. Der Accole leitete seine Botschaft wohl an Artgenossen weiter, die wiederum mit den Saarern im Irgendwo Kontakt aufnahmen. Nachdem diese Verbindung allerdings hergestellt war, verlief die Diskussion flüssig - die Accolen fungierten wie Relaisstationen zwischen Mhogena und den Saarern.
    Und diese beharrten ebenfalls auf ihrer Weigerung, Mhogena zu Nisaaru vorzulassen. „Es hat keinen Sinn, Nisaarus Haus aufzusuchen", kam eine vielstimmig klingende Antwort aus dem Hyperkom. „Sie wird dir keine Audienz gewähren."
    „Ich komme doch nicht wegen eines persönlichen Anliegens", entgegnete Mhogena fast verzweifelt. „Die Galaxis ist in großer Gefahr. Die Völker von Cheart4 brauchen Nisaarus Beistand, sonst werden sie untergehen!"„Wir wissen von den Algiotischen Wanderern", ließ der oder die Saarer übermitteln. „Nisaaru ist sich über das Ausmaß der Bedrohung durchaus bewusst. Die Eroberung des Sonnentresors ist eine furchtbare Katastrophe. Dennoch können wir keinen Zugang zu Nisaarus Haus gewähren. Die Völker von Chearth müssen auf die Erfahrung und Weisheit der Meister des Sandes vertrauen, denen Nisaaru einst auf den Weg geholfen hat. Doch nun ist es ihre Aufgabe, für den Erhalt des galaktischen Friedens zu sorgen." Den Arkoniden war anzusehen, dass sie am liebsten los geflogen wären, um den Saarern persönlich den Kragen

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