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1960 - Gefangene des Bordgehirns

Titel: 1960 - Gefangene des Bordgehirns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu bemannen und mit ihnen zu fliehen. Jetzt ist das nötiger denn je. SENECA wird nicht wagen, uns abzuschießen, wenn wir erst einmal draußen und auf dem Weg zur Erde sind."
    „Ich bin dafür", sagte Karett. „Denn daß wir SENECA mit dieser Besatzungsstärke und ohne nennenswerte Bewaffnung nicht im Schiff besiegen können, ist völlig klar."
    „Nicht schlecht", mußte Rhodan zugeben. „Aber der Haken bei der Sache ist, daß SENECA genau dort, bei den Kreuzern, einen Ausbruchsversuch erwarten wird. Es dürfte ihm leichtfallen, uns eine Falle zu stellen."
    „Und was schlägst du statt dessen vor?" fragte der Oxtorner.
    Rhodans Lippen wurden von einem feinen Lächeln umspielt.
    „Etwas, womit SENECA sicherlich nicht rechnen wird. Wir werden so tun, als wollten wir wirklich mit den drei Kreuzern fliehen, aber das werden nur Ablenkungsmanöver sein, um SENECA in Sicherheit zu wiegen. In Wirklichkeit werden wir ‘versuchen, die SOL-Zelle-1 zu erobern und abzukoppeln. - Das ist mein Plan."
     
    *
     
    Sie verließen die Messe und erreichten die Mannschaftsquartiere, ohne aufgehalten zu werden. Oft standen Roboter in ihrem Weg, aber sie ließen die Raumfahrer passieren, als sei überhaupt nichts geschehen.
    Dabei mußten sie längst von SENECA über die neue Situation unterrichtet worden sein.
    Sie tun nichts, dachte Rhodan, der voranging, aber ihre Augen sehen uns, und lautlos berichten sie an SENECA. Er ist über jeden unserer Schritte informiert.
    Die Mannschaftsunterkünfte waren leer. Die Besatzung der SOL war Rhodans Aufruf also gefolgt und hatte sich zu den Treffpunkten begeben oder war auf dem Weg dorthin.
    Kurz war Perry versucht, über Funk Verbindung zu Reginald Bull aufzunehmen, aber er verzichtete darauf. Er wollte dieses Mittel, wie schon vorher, sowenig wie möglich benutzen. Er wußte, daß das im Grunde gegen jede Logik war, aber er mußte SENECA nicht auch noch unterstützen. Es reichte völlig, wenn das Bordgehirn durch den einen Funkspruch an die Besatzung wußte, wohin sich die Männer und Frauen begeben würden, und daraus die erwünschten Schlüsse zog.
    „Wir müssen zum Treffpunkt der Gruppe Bull", sagte er zu seinen beiden Begleitern. „Ich bin gespannt, wie lange wir unangefochten bleiben."
    „Ihr habt ja mich", meinte Monkey.
    Rhodan stutzte: Der Oxtorner, der angeblich keinen Humor kannte, war soeben ironisch gewesen.
    Er drehte sich um und gab einen Wink. Als erster verließ er den Kabinentrakt und ging, an drei wie desaktiviert dastehenden Robotern vorbei, in Richtung eines Antigravschachts. Diesen Weg mußten auch die anderen genommen haben. Es war der einzige, der in diesem Bereich des Schiffes nach oben führte, abgesehen von Rampen und Treppen, aber das wäre zu zeitaufwendig gewesen.
    Sie erreichten den Schacht und wurden ohne Probleme nach oben getragen. Sie stiegen auf jenem Deck wieder aus, wo einer der leerstehenden Hangars lag, der als Treffpunkt ausgewählt worden war. Rhodan hoffte, dort die Gruppe Bull zu finden.
    Er wurde enttäuscht. Immerhin konnte ihm Major Hery-Ann Taeg, die Leiterin der Medizinischen Abteilung, sagen, wo Bull sich aufhielt. Mittlerweile war ein Kuriersystem mit menschlichen Boten zwischen den zwölf einzelnen Gruppen eingerichtet worden. Perry nahm es erleichtert zur Kenntnis und forcierte es, indem er vorschlug, daß alle halbe Stunden ein Kurier von einer Gruppe zu den elf jeweils anderen geschickt wurde, um so eine stets aktuelle Kommunikation aufrechtzuerhalten.
    Sie machten sich abermals auf den Weg, und tatsächlich fanden sie Reginald Bull dort, wo die Medikerin es ihnen gesagt hatte: ebenfalls in einem Hangar des oberen Ringwulsts, in dem ein stark reparaturbedürftiger Kreuzer stand.
    Bully war sichtlich erleichtert darüber, den alten Freund wiederzusehen. Fee Kellind war nicht mehr bei ihm, die Kommandantin hatte ihre eigene Gruppe übernommen, die sich in einem Versammlungsraum bereit hielt.
    Perry weihte Bull in alles ein, was unten in der Messe geschehen war, und schloß mit der Ankündigung, die SZ-1 erobern und entführen zu wollen.
    „Das ist tollkühn", sagte Reginald. „Bei allem Respekt für Monkeys und Trabzons Leistungen - so etwas hätte wirklich nur dir einfallen können." Er grinste kurz. „Und mir natürlich."
    „Natürlich", meinte Rhodan lächelnd. Ersah sich um. „Wie viele Leute habt ihr hier zusammen?"
    „Genau 87", antwortete Bull. „Zwei davon sind momentan unterwegs zu anderen Gruppen. Ist dir

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