Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1960 - Gefangene des Bordgehirns

Titel: 1960 - Gefangene des Bordgehirns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
neu. Gucky sah Mimas hinter sich zu einer Scheibe schrumpfen und kleiner werden.
    „Wir teleportieren an Bord der SOL, sobald das Boot anliegt", verkündete der Mausbiber. „Ich nehme dich mit, Icho. Und dann werden wir sehen, was dort faul ist."
    „Mein Planhirn hat die Stimme Rhodans - des Rhodans, der aus der SOL mit uns spricht - mit der altbekannten verglichen", sagte der vierarmige Gigant. „Beide stimmen in scheinbaren Kleinigkeiten nicht überein."
    „Das ist es doch, was ich sage!" erregte sich Gucky. „Ich kenne Perry auch anders. Sicher, wir haben keine Beweise, aber dazu sind wir ja unterwegs - um zu sehen, was auf der SOL gespielt wird."
    „Ja", sagte der mächtige Haluter nur.
    Die Minuten vergingen. Von Mimas war längst nichts mehr zu sehen, nur der Saturn mit seinen majestätischen Ringen drehte sich weit hinter der Jet. Das Fahrzeug passierte die Bahn des Planetenriesen Jupiter, durchflog den Asteroidengürtel und kam schließlich an Trokan vorbei. Der „neue Mars" leuchtete düstergrau.
    Die SOL stand als deutlicher Reflex auf den Ortungsschirmen. Es dauerte noch zehn Minuten, dann war das Schiff auch optisch erkennbar.
    Nach weiteren zehn Minuten hatte sich die Space-Jet ihm so weit genähert, daß Gucky seine Fahrt wegnehmen und sich mit der Restgeschwindigkeit nahe an die riesige Hantel heranschieben konnte. Gucky gab einen letzten Bremsschub, dann standen beide Objekte nahe beieinander und bei null Geschwindigkeit.
    „Sollten wir nicht versuchen, unsere bevorstehende Ankunft anzukündigen, und abwarten, welche Reaktion darauf folgt?" fragte Tolot.
    Gucky schüttelte den Kopf.
    „Damit sie gewarnt sind und uns unnötigerweise Schwierigkeiten bereiten? Nein, Icho, ich halte das für keine gute Idee."
    Der Ilt schnallte sich los und hielt dem Haluter seine Hand entgegen. Icho Tolot ergriff sie.
    Im nächsten Augenblick waren die beiden ungleichen Wesen von Bord der Space-Jet verschwunden.
     
    *
     
    „Perry Rhodan ist also zurückgekehrt. Er ist zu den Menschen zurückgekommen in einen Raumschiff, das ein Symbol für verlorene Größe, aber auch für viel Leid in der Geschichte der Menschheit ist.
    Was wird er, was wird die SOL uns diesmal bringen? Wir können nur warten und ihm eine Chance geben. Rhodan, so scheint es, kommt nicht als Cameloter - nein, er ist der Sechste Bote von Thoregon und vertritt damit das Volk, das er großgemacht und das ihn großgemacht hat.
    Warten wir ab, bis er seine offensichtlichen Schwierigkeiten mit der SOL unter Kontrolle hat und uns selbst sagen wird, was er zu sagen hat. Wir sollten uns hüten, vorher ein Urteil über ihn zu fällen."
    (Harri Betonen, Sprecher des Trivid-Senders Venus Star, am Abend des 30. Dezember 1290 NGZ)
     
    *
     
    Cistolo Khan wartete im Kommunikationsraum darauf, daß irgend etwas geschah. Vor knapp zwei Stunden hatte er mit Paola Daschmagan gesprochen und sie von der Notwendigkeit des Unternehmens überzeugt.
    Die Erste Terranerin hatte ihm nachträglich grünes Licht für die Spionageoperation gegeben.
    Normalerweise hätte er sich vorher mit ihr absprechen müssen, aber die Situation erforderte rasche Entschlüsse. Genauso hatte sie ja die zwanzig Kampfschiffe gegen die SOL geschickt, ohne ihn vorher zu kontaktieren. Es war kein Drama. Cistolo Khan und die Erste Terranerin verstanden sich quasi blind. Der eine wußte, daß er sich auf den anderen verlassen konnte.
    Der LFT-Kommissar blickte auf seine Uhr.
    Es war ebenso vereinbart worden, daß Gucky und Tolot nicht versuchen sollten, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Die Zeit ihres Einsatzes war nicht begrenzt worden. Er konnte viele Stunden dauern oder nur Minuten. Man würde es merken, wenn das Beiboot sich wieder von der SOL entfernte und Kurs auf Mimas - oder Terra, ganz nach Erfordernis - nahm.
    Cistolo Khan hatte sämtliche verfügbaren Einheiten der NOVA-Klasse in Alarmzustand versetzen lassen. Sie befanden sich im erdnahen Raum, jederzeit bereit, sich der SOL entgegenzustellen.
    Auch die Raumforts waren alarmiert. Cistolo Khan hatte alles getan, was er unter den gegebenen Umständen tun konnte, ohne daß man es auf der SOL bemerken und als eine Provokation deuten konnte. Es tat ihm in der Seele weh.
    Auch für ihn war die SOL immer eine Legende gewesen. Und Perry Rhodan als ihr Kommandant. Die Geschichte der SOL war eine, von der Raumfahrer träumten. Ihre Abenteuer waren nie vergessen worden.
    Und nun sollte sie als eine potentielle Gefahr ins Solsystem zurückgekehrt

Weitere Kostenlose Bücher