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1960 - Gefangene des Bordgehirns

Titel: 1960 - Gefangene des Bordgehirns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein?
    Khan hoffte inbrünstig, daß Gucky und Tolot sich irrten und daß seine eigenen Zweifel haltlos waren.
    Die SOL! Sie stand dafür, daß sich die Menschheit nach den Wirren der Versetzung von Terra und Luna in den Mahlstrom der Sterne wiedergefunden hatte.
    Und sie stand für die große Zeit, in der Perry Rhodan erstmals Kontakt mit den Superintelligenzen gehabt hatte. Heute schien es, als gäbe es im Universum keine solchen Entitäten mehr, die über ihre jeweiligen Mächtigkeitsballungen wachten. Heute meldete sich ja sogar ES nicht mehr.
    Für die Menschen aus Khans Generation war ES sowieso nur noch ein Mythos. Aber der Geschichtsunterricht lehrte, daß ES die Menschheit lange Zeit auf ihrem Weg zu den Sternen begleitet hatte.
    Khan wischte diese Gedanken beiseite. ES war sowieso immer nur den Unsterblichen erschienen. Selbst wenn es die Superintelligenz noch gäbe, würde er, der mächtige, aber einfache Sterbliche, wohl niemals die Chance haben, es zu erfahren.
    Was hatten Gucky und Icho Tolot inzwischen erreicht?
    Khan wartete vor den Kontrollen und dem großen Bildschirm auf ein Holo. Doch nichts kam, und nun war es zweieinhalb Stunden her, daß der Mausbiber und der Haluter abgeflogen waren.
    „Mach dich nicht selbst verrückt!" redete Khan sich ein. „So schnell durftest du kein Resultat erwarten."
    Die Angst, etwas falsch gemacht zu haben, rüttelte an ihm. Er war verantwortlich für die Sicherheit des Solsystems. Er wollte nicht, daß es noch einmal zu einer solchen Katastrophe kam wie durch das Heliotische Bollwerk.
    Was, wenn die SOL explodierte? Dann hätte er zusätzlich noch Gucky und Tolot auf dem Gewissen.
    Aber was wären beide gegen die anderen Opfer? Perry Rhodan und Reginald Bull, von dem Rhodan berichtet hatte, er befinde sich ebenfalls an Bord. Die zahlreichen Besatzungsmitglieder. Cistolo Khan stemmte sich geistig gegen diese Vorstellung.
    Aber er konnte nicht verhindern, daß ihm bewußt wurde, wie sehr er insgeheim darauf wartete, daß Perry Rhodan wieder seinen Teil Verantwortung für die Menschheit übernahm. Jetzt war der Mann, der die Menschheit geeint und ins Universum geführt hatte, mit seiner SOL wieder hier - wenn es nicht nur eine Täuschung war. Und darum mußten Gucky und Tolot auf der SOL nach dem Rechten sehen.
    Das mächtige Schiff war nicht in seine Paratronschirme gehüllt. Einer Teleportation hinein durfte also nichts im Weg stehen.
    Abermals meldete sich Paola Daschmagan von der Erde. Sie wirkte abgespannt. .
    „Du hast doch alles unter Kontrolle, Cistolo?" fragte sie. „Du trägst für das Unternehmen die ganze Verantwortung."
    „Dessen bin ich mir bewußt", sagte er. „Ich warte ebenso wie ihr auf Terra, Paola."
    „Die Situation ist heikel. Wir alle haben uns die Rückkehr von Perry Rhodan gewünscht. Und nun kommt er mit der SOL! Ist er es, Cistolo?"
    Khan hob die Schultern an.
    „Das wissen nur die Götter, Paola, und inzwischen vielleicht Gucky und Tolot. Wenn uns von der SOL eine Gefahr droht, dann werden wir diesmal schneller reagieren als damals beim Heliotischen Bollwerk."
    „Wenn sie explodiert, kannst du nicht schneller reagieren."
    „Das meinte ich auch nicht", antwortete Khan. „Du wirst genauso warten müssen wie ich, das kann ich dir nicht ersparen. Wir ..."
    „Was ist, Cistolo? Warum sprichst du nicht weiter?"
    Der LFT-Kommissar starrte auf einen Bildschirm.
    „Ich muß die Verbindung unterbrechen, Paola", sagte er. „Soeben erhalte ich das Signal von der Space-Jet, daß sie zurückkehrt!"
    „Ohne eine Nachricht von Gucky oder Tolot?"
    „Ohne! Ich hatte ihnen auch verboten, mich anzufunken. Aber die Jet ist auf dem Rückflug nach Mimas, ihre automatische Steuerung hat gegriffen!"
    „Und das bedeutet?"
    Cistolo Khan atmete tief ein und aus.
    „Es bedeutet, daß Gucky und Tolot zwar an Bord sind, aber unfähig, das Boot zu lenken. Ich melde mich wieder, sobald ich genauere Informationen habe, Paola. Jetzt muß ich mich um das Boot kümmern ..."
     
    *
     
    Die Space-Jet kehrte nach insgesamt viereinhalb Stunden nach Mimas zurück und landete punktgenau auf ihrem alten Platz. Cistolo Khan war einer der ersten, die das kleine Schiff betraten.
    Unter der Panzerplastkuppel der Zentrale fand er den Mausbiber, der sich unter offenbar grausamen Schmerzen fast bewußtlos wand, und den Haluter, der sich in eine strukturverdichtete „Steinsäule" verwandelt hatte.
    „Gucky!"rief der LFT-Kommissar, während er sich über den von Krämpfen

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