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1961 - Ein Sechstel SENECA

Titel: 1961 - Ein Sechstel SENECA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kiste, in der sie das Gerät transportierten. Zehn Sekunden mussten nun reichen. Entschlossen schaltete der Physiker den Hypertakt-Orter ein. Das Gerät übertrug die Daten in Echtzeit in den Pikosyn seines SERUNS. Dieser wertete sie umgehend aus.
    Das Ergebnis bestätigte alle seine Vermutungen. Die SOL flog ins Milchstraßenzentrum und machte keine Anstalten, den Kurs zu ändern. Eine Berechnung der Flugdaten der letzten drei Hyperraum-Etappen ergab jedoch noch mehr. Das Schiff steuerte nicht irgendein beliebiges Ziel an. Es hielt auf den galaktischen Kern zu. Tautmo stieß die Luft zwischen den Zähnen hindurch. Fast überhörte er den akustischen Hinweis, dass die zehn Sekunden um waren. Seine Finger rutschten an der glatten Oberfläche des Metalls ab. Bis er den Ort er endlich ausschaltete, vergingen weitere fünf Sekunden. „Abmarsch!" zischte Quant. „Es ist höchste Zeit." Die Männer mit Dummy Nummer eins machten sich auf den Weg. Sie bewegten sich zunächst in Richtung Peripherie der SOL, bogen allerdings bald ab und verschwanden in einem Leitungsschacht. Ihr Weg kreuzte sich mit dem vierten Dummy, dessen Emissionen ein wenig höher eingestellt waren und die des ersten Geräts überlagerten. Aagenfelt schob den Originalorter vor sich her und wandte sich an der nächsten Abbiegung nach links. Hier ging es in Richtung Hauptleitzentrale und SENECA.
    Der Physiker war fest davon überzeugt, dass die biopositronische Hyperinpotronik nicht auf den Trick mit den Dummys hereinfiel. Dazu kannte sie die Menschen Zu gut. „Der galaktische Zentrumskern also", setzte Tautmo den unterbrochenen Gedankenfaden fort. „Was will die SOL im geometrischen Zentrum der Milchstraße?" Es wollte ihm nicht in den Kopf. Je länger er allerdings darüber nachdachte, desto stärker drängte sich ihm ein bestimmter Verdacht auf. Im Kern der Galaxis lag das riesige Zentrums-Black-Hole. „Dengejaa Uveso", flüsterte der Physiker. Dann ließ er die Plattform mit der Kiste zu Boden sinken. Er setzte sich darauf und stützte das Kinn in die Hand. „Aagenfelt in klassischer Denkerpose", feixte Titus Quant. „Willst du hier überwintern?" Der Physiker gab keine Antwort. Die beiden Männer setzten sich zu ihm auf die Kiste. Quant packte ein rumalisches Kartenspiel aus und begann, die reichlich verzierten und mit Blattgold belegten Karten zu mischen. Anschließend teilte er aus. „Es ist denkbar einfach", erklärte er. „Jeder Karte ist ein Zahlenwert zugeordnet. Wer am Schluss die geringste Summe hat, gewinnt das Spiel"
    „Und wozu braucht man da ein so aufwendig gestaltetes Kartenset?"
    „Keine Ahnung." Aagenfelt schüttelte den Kopf. Das alles kam ihm so unwirklich vor, wie in einem schlechten Traum. Die Roboter machten Jagd auf den Hypertakt-Orter, und er saß hier mitten im Hauptkorridor beim Kartenspiel auf der Kiste mit dem Originalorter und beobachtete das Grinsen von Quant und Lefebre.
    Warum hatte er sich nur auf dieses Abenteuer eingelassen? „Du kommst raus, Tautmo." Erwartungsvoll starrten sie auf seine Karten. „Oh." Hastig nahm er sie hoch. Das Spiel war so gut wie gelaufen. Sie hatten sein ganzes Blatt sehen können. Zwei Kampfroboter näherten sich. Sie beachteten die Gruppe nicht. Die Maschinen hielten es nicht einmal für nötig, die Kiste mit Taststrahlen zu beschicken. Aagenfelt war wie vor den Kopf geschlagen.
    Dann jedoch fiel ihm ein, was Monkey hatte verbreiten lassen.
    SENECA ist offensichtlich zu dem Schluss gekommen, dass er aufgrund der Überwachung von der Schiffsführung nichts zu befürchten hat, dachte der Physiker. Folglich konzentriert sich die Biopositronik stärker auf die Unternehmungen der einfachen Dienstgrade. Möglicherweise spielte auch eine Rolle, dass sich die Nano-Kolonne zu sehr auf den bewaffneten Kampf konzentrierte. SENECA allein wäre nie auf einen derart billigen Trick hereingefallen.
    Eines stand für Tautmo jedoch absolut fest: Wenn die Kampfroboter erst richtig zuschlugen, wollte er nicht mehr an Bord sein. „Noch vier Minuten", sagte er nach einem Blick auf sein Armband. „Dann müssen wir uns auf den Weg zur nächsten Position machen." Seine Augen musterten unauffällig die Decke des zwanzig Meter breiten und fünf Meter hohen Korridors. Er hoffte auf ein Blinken oder sonst einen Hinweis. Da war nichts. Monkeys Mikrosonde, die jeden Transport begleitete, tarnte sich zu gut, als dass er ihren Standort hätte herausfinden können. Energetisch war sie sowieso nicht

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