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1964 - Ein weißer Haluter

Titel: 1964 - Ein weißer Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Mike", flüsterte er. „Mike, es wird alles gut. Ich verspreche es dir." Michael Rhodan schlug die Augen auf. Zuerst starrte er starr an die Decke und auf den Projektor, dann kam Leben in seinen Blick und er drehte den Kopf, soweit es die Gurte zuließen. Die Energiefelder waren noch nicht eingeschaltet. „Mike!" rief Gucky und stellte sich so, dass er in Rhodans Blickfeld kam. „Mike, du bist wieder ..."
    „Ich bin ... Torric, der Herr der ... Zeiten!" wurde er von einer Stimme unterbrochen, die kaum noch Ähnlichkeit mit der Mike Rhodans besaß. Rhodans Augen funkelten ihn böse an. „Was fällt euch ein, mich zu fesseln?" Er zerrte an den Gurten. „Nehmt sie mir ab, auf der Stelle!" Gucky trat vor Schreck einige Schritte zurück und Professor Wojtyczek auf den Fuß. Der Wissenschaftler bückte sich, hob ihn hoch und trug ihn zum Ausgang der Kabine. Gucky protestierte und drohte. Dann, von einem Moment auf den anderen, wurde sein Körper schlaff, und er ließ es mit sich geschehen, dass Wojtyczek ihn außerhalb der Bestrahlungskabine auf einem Stuhl absetzte.
    Icho Tolot war ihnen gebückt gefolgt und setzte sich neben dem Ilt auf den Boden. Seine mächtigen Pranken hielten den Mausbiber fest. Alle anderen Ärzte kamen nun auch aus der Kabine, deren durchsichtige Wände so gefiltert waren, dass sie keine Gammastrahlung und psionischen Wellen durchließen. Vor allem die psionische Strahlung hätte Gucky enorme Schwierigkeiten bereitet. Mike Rhodan schrie und versuchte, sich loszureißen.
    Die rückwärtigen und seitlichen Wände des Beobachtungsraums waren mit Monitoren übersät, auf denen Kurven verliefen, die nur dem Fachmann etwas sagten. Sie informierten die Experten über die Reaktionen der 3,3 Millionen Partikel und ihre speziellen Eigenheiten sowie die Einflüsse der verschiedenen Strahlungsschauer darauf. Einige Computer gaben laufend akustisch mit sanfter weiblicher Stimme Auskunft über den Zustand des Patienten, der jetzt allein in der Bestrahlungskabine lag. Andere lieferten Ausdrucke mit Text, Tabellen und Diagrammen.
    Aber Gucky wusste, dass Technik nicht alles war, wenn es um das Leben eines Menschen ging. Er hatte Mike vor sich gesehen, als er bei ihm stand, und Torric hatte ihm hasserfüllt geantwortet. Besaß Mike als Torric die Kraft, die bevorstehende Prozedur zu überleben? Und dann war es soweit.
    Mike Rhodans Körper straffte sich und zuckte nicht mehr, als die Energiefesseln sich um ihn legten. Nur seine Schreie erstarben nicht. Unaufhörlich brüllte er, dass er der Herr der Zeiten sei, und rief zu Jii'Nevever, dass sie ihn holen und retten solle. „Wir beginnen jetzt", sagte Professor Wojtyczek. „Zeit: Xminus zwanzig Sekunden." Gucky zählte jede dieser Sekunden mit, lautlos, aber seine Lippen bewegten sich. Icho Tolot legte die Hand seines rechten Handlungsarms auf seine Schulter, um ihn seine Verbundenheit spüren zu lassen. „Null!" zählte die Automaten stimme. Und dann begann das Entsetzliche.
    Die Bestrahlung begann. Für die Beobachter im strahlungssicheren Nebenraum wurde sie durch die Computer und Bildschirme angezeigt. Aber nicht nur das. Sie sahen, wie sich Mike Rhodans Körper plötzlich aufzubäumen schien, doch das musste ein Irrtum der Sinne sein, denn die Energiefelder hielten ihn still. Still war auch Michael. Die Schreie aus seinem Mund waren erstorben. Sein Kopf lag zurückgedrückt auf der Liege. Seine Lippen bewegten sich, doch kein Laut kam zwischen ihnen hervor. „Das ist der anfängliche Schock", sagte Professor Wojtyczek. „Wenn du dir das Kommende ersparen willst, Gucky, dann geh auf dein Zimmer. Icho Tolot wird schon aufpassen, dass wir nichts tun werden, um euren Freund unnötig in Gefahr zu bringen."
    Der Ilt schüttelte heftig den Kopf, obwohl seine Augen feucht waren. „Nein, danke, Professor. Wie hoch ist die Dosis?"
    „So hoch, wie wir glauben, sie einem Aktivatorträger zumuten zu können. Ich fürchte allerdings, dass die Vibratorwirkung, die gegen die Partikel gerichtet ist, auch sein Nervensystem angreift. Wir werden die Strahlungen langsam steigern. Wenn das nicht ausreicht, werden wir sie in einem zweiten Versuch erneut steigern müssen." Der Mausbiber fasste sich an den Kopf. „Rede nicht von einem zweiten Versuch, bevor Mike den ersten überlebt hat!" Wojtyczek antwortete nicht. Zusammen beobachteten sie, wie Mikes Körper auf die an Intensität zunehmende Strahlung reagierte. Allmählich wurde der Pegel höher gedreht.
    Gucky

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