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1964 - Ein weißer Haluter

Titel: 1964 - Ein weißer Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Originalniveaus", berichtete der Mediziner und winkte mit einer bedruckten Folie. „Das heißt, die organische Substanz scheint zu achtzig Prozent tot zu sein. Ich muss zugeben, das hatten wir nicht erwartet. Insofern ist es ein sensationell guter Wert."
    „Guter Wert, pah!" protestierte Gucky. „Ein guter Wert wäre es, wenn die organische Substanz zu hundert Prozent tot wäre!" Wojtyczek fuhr sich über den kahlen Schädel und seufzte. „Wir haben einen guten Anfang gemacht, Gucky. Und in einer zweiten Behandlung werden wir auch noch die restlichen zwanzig Prozent der organischen Substanz abtöten. Dessen bin ich mir jetzt sicher."
    „Einen zweiten Versuch überlebt Mike nicht!" protestierte der Ilt. „Soll er dann immer ein Sklave Shabazzas bleiben?" fragte Icho Tolot. Gucky starrte ihn an, sah in die drei flammenden Augen und schwieg. Dann erhob er sich und trat wie ein. geprügelter Hund aus dem Beobachtungsraum hinaus. Icho Tolot wusste, dass es jetzt besser war, ihn mit sich und seinem Schmerz allein zu lassen. Er blieb im Büro und bekam so mit, dass nach einer knappen Stunde ein neues Ergebnis einlief. Die Messung an Mike Rhodan war wiederholt worden, und diesmal lag der Pegel der organischen Substanz in seinem Körper bei sechzig Prozent des Originalniveaus! „Die organische Substanz war also nicht zu vier Fünfteln abgetötet", sagte der Haluter, „sondern lediglich geschwächt. Innerhalb dieser knappen Stunde hat sie sich bemerkenswert regeneriert. Ein Glück, dass Gucky das nicht mitbekommen hat - ich werde es ihm schonend beibringen müssen."
    Professor Galan Wojtyczek, sichtlich schockiert, nickte ihm zu.. „Es führt kein Weg an einer zweiten Bestrahlung vorbei", sagte er langsam. „Und vielleicht an einer dritten. Entweder wir bekommen Michael Rhodan sauber, oder er stirbt dabei." Es war ihm anzusehen, welche Option er favorisierte. Icho Tolot verabschiedete sich und machte sich auf den schweren Weg zu Gucky. Haluter konnten nicht weinen. Aber Icho Tolot spürte, wie sich etwas in ihm aufbaute, was nach einem Ausweg suchte. Es war fast wie vor einer Drangwäsche.
     
    7.
     
    7. Januar 1291 NGZ
    Terra
     
    Dem TLD-Agenten Pirrus Anphang lag eineinhalb Tage später das Ergebnis des Tests vor: Anhand eines genetischen Fingerabdrucks, vorgenommen an ihren Haaren konnte die fremde Person aus dem Museum als arkonidischer Adliger namens July da Rivaron identifiziert werden. Und über da Rivaron besaß die Zentraldatei des TLD-Computers einige Informationen. Danach war der Arkonide, ein Angehöriger eines unwichtigen Adelsgeschlechtes, vor vielen Jahren bereits einmal als Agent für Arkon aufgegriffen worden, der im Rahmen eines Agentenaustauschs freikam und mittlerweile offensichtlich die Identität gewechselt hatte.
    Die Informationen waren Pirrus Anphang per Telekom in seiner gemieteten Wohnung am Stadtrand Kalkuttas zugegangen. Er lag noch in seinem Bett, neben sich Arphra Orpheus im Arm. Als er den Bildschirm des Telekorns per Fernbedienung ausschaltete, stellte sich ihm nur eine Frage: „Weshalb interessiert sich das Kristallimperium plötzlich für Haluter? Und das ausgerechnet auf terranischem Hoheitsgebiet?" Arphra hielt ihm den Mund zu und drehte sein Gesicht zu sich herum. Sie küssten sich, und Arphras Hände massierten warm den Nacken des Agenten. Anphang konnte sich nur schwer von ihr losreißen. Zu viele Gedanken beschäftigten ihn nach dieser Nachricht. Arphra stand mit einem tiefen Seufzer auf und begab sich in die Robotküche, um ihr gemeinsames Frühstück zu programmieren. Laut Absprache wechselten sie sich regelmäßig ab. Zu einem zärtlichen Morgen, so, wie er ihr vorschwebte, würde es heute wohl nicht mehr kommen.
    Pirrus Anphang duschte und wusch sich. Nach der Mundhygiene kam er, frisch in eine neue Kombination gekleidet, in die Küche und nahm Arphra gegenüber Platz. „Wir müssen diesen Arkoniden finden und herausbekommen was er im Nonggo-Museum will", sagte er während des Frühstücks. „Ich habe noch einmal nachgefragt und erfahren, dass über ihn eine umfangreiche Akte existiert - zumindest unter dem alten Namen. Es würde mich nicht wundern, wenn er sich inzwischen eine neue Identität zugelegt hätte. Auch sein Aussehen dürfte er in entscheidenden Details verändert haben.
    Auf seinem Bild trug er eine silberweiße Kurzhaarfrisur."
    „Was natürlich nicht zu den langen weißen Haaren im Auffangkorb dieses Roboters passt", meinte Arphra. „Nein." Pirrus

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