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1964 - Ein weißer Haluter

Titel: 1964 - Ein weißer Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurückgeschlagen und dabei offensichtlich einen Kontakt unterbrochen.
    Instinktiv warf sich Pirrus zu Boden; Arphra reagierte zu spät. Von überall her zuckten erneut Impulsblitze durch das Zimmer und trafen die junge Frau gleich mehrfach. Pirrus musste das Unfassbare mit an sehen, ohne eingreifen zu können. „Arphraaaa!" Der Schrei hallte durch das Zimmer, durch den Korridor. Pirrus Anphang musste würgen. Er stemmte sich dagegen, sich übergeben zu müssen, und feuerte dorthin, wo sich die immer noch tätigen Projektoren befinden mussten. Einen nach dem anderen schaltete er aus. Er ließ den Finger nicht vom Auslöser seiner Waffe. Wie besessen feuerte er, bis auch der letzte Strahl erlosch.
    Die Wände des Zimmers qualmten; überall trieben Rauchschwaden durch die zerschossenen Wände in Nachbarzimmer und hinaus. auf den Flur.
    Alarmsirenen heulten, aber Pirrus hörte das alles nicht. Er kniete auf dem Boden und schaute Arphras Leichnam an. Ihre weit aufgerissenen Augen erwiderten seinen Blick. Pirrus Anphang beugte sich so weit vor, dass er in die toten Augen sehen konnte, und begann hemmungslos zu weinen. „Das hat er nicht umsonst getan", versicherte er mit tränenerstickter Stimme. „Das nicht ..."
    Er richtete sich nach einer Weile auf, als er sich wieder stark genug fühlte. Er hatte das Gefühl, ersticken zu müssen. Aber er wischte sich die Tränen ab und schluckte die nächsten hinunter. „Arphra", flüsterte er. „Hätte es doch nur mich getroffen ..." Doch dann setzte sich in ihm der professionelle Agent durch. Er wusste, dass ohnehin in wenigen Minuten die ersten Polizisten und TLD-Agenten im Hotel eintreffen würden. Jetzt musste er reagieren.
    Pirrus nahm per Funk Kontakt zu seinen Leuten im .Nonggo-Museum auf. Hennes Weiß meldete sich. „Verhaftet den Arkoniden!" befahl Pirrus Anphang. „Er hat Arphra umgebracht. Ich bin bei euch, so schnell ich kann."
     
    8.
     
    7. Januar 1291 NGZ
    Mimas
     
    Als das Experiment ein zweites Mal ablief, war Gucky wieder dabei. Er hatte sich der Notwendigkeit nicht verschließen können, Michael erneut zu bestrahlen, zudem Icho Tolot ihm gut zugeredet hatte. War er am Anfang strikt dagegen gewesen, so musste er nun einsehen, dass mit einem halb toten und halb lebendigen Mike Rhodan niemand gedient war - dem Patienten am wenigsten. „Dieses Mal", erläuterte Professor Wojtyczek, „erhält Mike Rhodan ein Medikament appliziert, das verhindert, dass er zu schnell das Bewusstsein verlieren kann."
    „Na toll", sagte Gucky, sofort wieder in Opposition. „Er muss also alles bei wachem Bewusstsein' ertragen und hat nicht einmal die Möglichkeit, sich auszuklinken, wenn er es gar nicht mehr aushält."
    „Er muss es bei vollem Bewusstsein ertragen, ja", sagte der Mediker. „Aus den bekannten Gründen."
    „Und wenn er es nicht überlebt? Von .den Qualen ganz abgesehen?"
    „Er wird es überleben, Gucky. Wir überwachen alle seine Körperfunktionen. Sobald sie im kritischen Bereich sind, brechen wir ab."
    „Ihr seid Verbrecher!" lispelte der Ilt aufgeregt. „Ihr quält ihn, so, wie man kein lebendes Wesen quälen dürfte!"
    „Es muss sein, Gucky" ,sagte Icho Tolot. „Glaube mir, auch ich bin sein Freund." Gucky schwieg und duckte sich in seinen Sessel zurück. „Countdown!" rief Professor Wojtyczek. Fast im gleichen Moment begann eine Maschinenstimme zu zählen. In der Kabine lag Michael Rhodan wieder gefesselt und von Energiefeldern gehalten, und als der Countdown den Wert Null ereichte, begann der Projektor mit seiner Bestrahlung. Mikes Körper bäumte sich auf, soweit es die Energiefelder zuließen. Er brüllte wie ein verwundetes Tier. Seine Schreie peinigten Gucky in doppelter Hinsicht. Zuerst einmal hörte er sie akustisch, und dann nahm er sie als Telepath wahr - die ganzen Qualen, die dahinter steckten. Es war mehr, als der Ilt ertragen konnte. Er fühlte mit Mike und wand und beugte sich in seinem Sessel im Beobachtungsraum. „Ihr müsst aufhören, hört ihr? Aufhören!" Gucky zitterte. Sein Nagezahn biss in die Unterlippe. Er rutschte vom Sessel, zuckte und wälzte sich - bis er das Bewusstsein verlor. Icho Tolot kümmerte sich um ihn, dann kamen Medoroboter und transportierten ihn ab. Tolot fühlte sich zwischen ihm und Mike hin und her gerissen, aber die Vernunft sagte ihm, dass sein Platz jetzt hier war. Mikes Qualen wuchsen, und als sie den Grad erreicht hatten, an dem er sich beim erstenmal in die Ohnmacht gerettet hatte, da blieb ihm

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