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1964 - Ein weißer Haluter

Titel: 1964 - Ein weißer Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dieser Ausweg versperrt. Er musste sie weiter erleiden. Einige Wissenschaftler diskutierten bereits darüber, ob der Versuch nicht eingestellt werden sollte. „Bitte, macht weiter!" sagte ausgerechnet Icho Tolot. „Befreit Mike von den Partikeln."
    „Danke, Icho", sagte Professor Wojtyczek. „Der Organismus des Patienten zeigt erste Ausfallerscheinungen, trotz Zellaktivator!" meldete da ein Mediker. „Das Experiment darf nicht fortgeführt werden - oder wir riskieren wirklich den Tod des Patienten!"
    „Abschalten!" rief Tolot sofort. Seine Stimme ließ den Raum erzittern. Die anwesenden Mediker hielten sich die Ohren zu. „Auf der Stelle abschalten!" Alles hatte sich in Sekunden entwickelt. Professor Wojtyczek beendete das Experiment mit einem Knopfdruck. Mike Rhodans Körper zuckte noch eine Weile unter den Energiefeldern. Seine Schreie ebbten ab und wurden zu einem Röcheln. Die Augen blieben weit aufgerissen, der Körper wurde schlaff. „Wie sieht es mit ihm aus?" wollte Tolot wissen, diesmal wieder in gedämpftem Tonfall. „Besteht noch Gefahr für ihn?". „Das werden wir in einer Stunde wissen - frühestens", sagte der Mediker, der gewarnt hatte. Vor ihm wanderten Kurven über ein Dutzend Bildschirme. „Auf jeden Fall wäre es besser, ihn für einige Zeit in einen Heiltank zu legen. Sein Körper braucht eine gewisse Erholungszeit, selbst mit Aktivatorchip."
    „Wie ernst war es?" wollte der Haluter wissen. „Sehr ernst. Die Strahlung fing bereits an, Zellen in einem Maß zu schädigen, dass es der Aktivator nicht mehr hätte ausgleichen können. Weitere fünf Minuten hätte er nicht überstanden, vielleicht nicht einmal eine."
    „Ich bin einverstanden", sagte Wojtyczek. „Er soll in den Heiltank gelegt werden."
    Das erste Messergebnis besagte, dass der Wert der psionischen Strahlung nur noch bei fünf Prozent vom ursprünglichen lag. Für die Ärzte war das noch kein Grund zum Jubeln. Fünf Stunden später, als Michael Rhodan aus dem Heiltank geholt worden war, hatte er sich wieder auf zehn Prozent erhöht. Icho Tolot kam in ihre Doppelkabine zurück, nachdem er sich noch einmal mit Professor Wojtyczek besprochen hatte. Er fand Gucky in einem seltsamen Zustand vor. Der Ilt saß im Schneidersitz auf dem Boden und hatte die Hände gefaltet und die Augen geschlossen. Tolot vermied jedes unnötige Geräusch und setzte sich ihm gegenüber hin. So wartete er. bis der Mausbiber endlich die Augen wieder öffnete und aus einer inneren Versenkung aufzutauchen schien. „Was soll das darstellen, Kleiner?" fragte er. „Eine Inkarnation des seligen Dalaimoc Rorvic?"
    „Dann wärst du Tatcher a Hainu, der verschrumpelte Marsianer der aKlasse", konterte Gucky. „Nein, Großer, ich habe einfach ganz fest an Mike gedacht, und ich hoffe, dass das irgendwas hilft." Er seufzte. „Das mag sein", äußerte sich der Haluter. Der Mausbiber hüpfte auf eine Couch und wollte wissen, wie es nun weitergehe. „Du hast also gelauscht", erriet Tolot. Er zeigte seine mächtigen Zähne, um sofort wieder ernst zu werden. „Dann weißt du ja auch, dass der Professor vorgeschlagen hat, einen dritten und letzten Versuch zu wagen. Seine Kollegen sind übrigens auch alle dieser Ansicht."
    „Und du, Icho?" Icho Tolot schwieg fast eine Minute. „Das schlimme ist dass sie recht haben, Gucky", sagte' er dann. „Mike kann jetzt nur noch durch eine lebensgefährliche Radikalkur von seinen Plagegeistern befreit werden. Es ist an uns zu entscheiden, wie es weitergeht. Die Strahlungsdosen müssen mindestens noch einmal um fünf Prozent erhöht werden. - Und das ist genau der Wert, der Michael umbringen könnte."
    „Nie und nimmer!" protestierte der Ilt. „Niemals! Diesmal lasse ich mich nicht erweichen, Icho! Schlag es dir aus dem Kopf! Vergesst es alle!"
    „Rein gefühlsmäßig sehe ich das auch so", räumte der Haluter ein. „Aber der Verstand sagt mir, dass wir keine Wahl haben. Wir haben offensichtlich den größten Teil der organischen Fremdmaterie in Mikes Körper durch die radioaktive Bestrahlung und die. anderen Strahlenschauer vernichtet. Wenn wir jetzt aufhören - wie reagiert der Rest? Wird sich die vielleicht nur betäubte Mikromaterie wieder erholen? Und was wird sie mit Mike anfangen? Er ist furchtbar geschwächt, vergiss das nicht."
    „Ja, durch eure Versuche an ihm!"
    „Allerdings, aber du willst nicht ein sehen, dass diese beiden Versuche den Großteil der Fremdorganismen in seiner Blutbahn abgetötet oder in

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