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1965 - Mission des Boten

Titel: 1965 - Mission des Boten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kantenlängeeinsetzen."
    „Tatsächlich eine Kanone? Sie muß im montierten Zustand riesig sein!"
    „Wir planen mit einer Höhe von siebzig Metern", bestätigte Mahm.
    „Kein Wunder", folgerte sie, „daß Sie ein derart großes Raumschiff benötigen."
    „So ist es. Diese Intervallkanone war einst als planetengestütztes Geschütz gedacht Wir glauben, daß bei einem Einsatz der Kanone kaum eine Gegenwehr möglich sein wird."
    „Sie wollen die Kanone in Chearth einsetzen?" fragte Bre lauernd.
    Mahm zog sich sofort in sein Schneckenhaus zurück.
    „Das fragen Sie besser Blo Rakane", wehrte er ab. „Er wird entscheiden, was Sie erfahren und was nicht."
    Der Satz, so einfach dahingesagt, weckte in Bre Tsinga höchste professionelle Aufmerksamkeit. Rakane soll entscheiden.
    Hieß das, Syrko Mahm wollte sich Rakanes Entscheidung unterordnen? Gleich wie sie ausfiel? Sie war bislang davon ausgegangen, daß Rakane in seinem Volk einen maximal gleichwertigen, wenn nicht gar minderwertigen Status genoß. Rakane war körperlich weniger leistungsfähig als andere Haluter. Seine albinotische Erscheinung stempelte ihn unter den schwarzhäutigen Riesen zum Außenseiter. Syrko Mahms Worte ließen jedoch eher vermuten, daß Rakane im Umfeld der SHE'HUAN als federführend auftrat.
    Bre Tsinga war plötzlich sicher, daß Mahm in seiner Stimme großen Respekt offenbart hatte.
    Sie fand den Umstand bemerkenswert. Die Gesellschaft der Haluter war anarchisch organisiert, so etwas wie ein „Anführer" hatte seit Beginn der terranischhalutischen Freundschaft nicht mehr existiert.
    „Wie wollen Sie die Kanone ins Schiff bekommen?" fragte sie interessiert. „Haben Sie dafür das Loch in die Hülle der SHE'HUAN gebrochen?"
    „Nein. Durch das Loch entfernen wir lediglich die alten Service- und Reparatureinrichtungen für arkonidische Raumschiffe Diese Gerätschaften werden nicht wieder benötigt. Die Intervallkanone wird statt dessen durch das obere Luk eingeführt."
    „Durch welches obere Luk?"
    Mahm deutete kommentarlos mit einem seiner Handlungsarme auf die drei Haluter-Kugeln, die sich mit ihrer Last zentimeterweise der SHE'HUAN näherten.
    Bre Tsinga wurde Zeuge eines weiteren, ebenso seltsamen Vorgangs.
    Auf einer Fläche von einigen zehntausend Quadratmetern schälte sich die Hülle des Tenders ab Jedenfalls war es das, was sie im ersten Moment zu sehen glaubte Die Wahrheit sah natürlich anders aus: Statt der Hülle löste sich anscheinend ein Modul, das als eine Art riesenhafte Schleusenkappe in die Außenhülle eingepaßt war. Bre Tsinga sah aus den Fugen gleißend helles Licht dringen.
    „Das sind die Original-Polklappen der SHE'HUAN", erläuterte Mahm fachmännisch.
    „Sie wurden noch von den Arkoniden konstruiert, um Raumschiffe bis zu 500 Metern in den Tender einfliegen zu lassen. Die Klappen bestehen aus 16,5 Meter Verbundschicht-Stahl. Vier Antigravaggregate und vier Kleinsttriebwerke sind eingebaut, übrigens oben und unten."
    „Sie meinen, es gibt unten noch so ein Luk?"
    „So ist es Alles andere wäre Platzverschwendung Darunter liegen die Megahangars Iund II, jeweils mit 1200 Metern Durchmesser."
    Mahm schien ihre Überraschung zu genießen. Die größten Raumschiffe der Menschheit gehörten derzeit zur Nova-Klasse, das bekannteste war die PAPERMOON von Cistolo Khan - mit nicht mehr als 800 Metern Durchmesser. Hier kam allein das Schleusenschott auf 850 Meter.
    Die Formation der drei Haluterschiffe wurde langsam, bis ihre Fahrt relativ zur SHE'HUAN null betrug.
    Aus dem geöffneten Schleusenluk schlug ein Traktorstrahl, der gegen den gleißenden Hintergrund der Sterne kaum zu sehen war. Das Intervallkanonenmodul wurde in den Megahangar gezogen.
    Bre Tsinga ließ ihren Blick über die schwerelosen, klobigen Halutergestalten gleiten, die im All zurückgeblieben waren, und sie stockte erst. als ihr eine weißhäutige Gestalt in einem gedeckt blau gefärbten Raumanzug ins Auge fiel.
    „Da ist Rakane!" rief sie.
    „Ich weiß", antwortete Mahm unbehaglich „Kommen Sie."
    Sie konnte sehen, daß sein Rachen sich bewegte; er hatte die Frequenz gewechselt und kündigte anscheinend Rakane ihr Kommen an.
    Mahm zog sie mit sich, bis sie über der geöffneten Hangarklappe zum Stillstand kamen.
    Rakane fixierte sie mit einem Blick, der ihr trotz des Raumanzugs eine Gänsehaut verschaffte.
    Das wirklich Interessante war jedoch Syrko Mahms Reaktion. Bre hatte niemals vorher gesehen, daß ein Haluter den Kopf einziehen

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