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1966 - Der Schattenbruder

Titel: 1966 - Der Schattenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unrechtmäßigen neuen Anführers in Frage! Lehnt euch gegen seine Anweisungen auf...
     
    10.
     
    Mhogena
    1198 NGZ: Nisaaru
     
    Das Spiel der Energiemuster auf der Positronik wirkte verwirrend und betörend schön zugleich. Farben huschten knisternd über das kastenförmige Gebilde, vereinigten sich zu einem strahlenden Stamm mit zahlreichen Verästelungen, zogen sich dann in den Hyperkom-Empfänger zurück und verschwanden so schnell, wie sie gekommen waren. Diesmal hatte der Accole sich verbal nicht geäußert. Jedenfalls schwieg die Positronik, setzte die Impulsfolgen, die er zurückgelassen hatte, nicht in eine verständliche Lautsprache um. Sie gab lediglich bekannt, dass das energetische Wesen neue Koordinaten zurückgelassen hatte. „Das ist bereits der achte Satz von Bezugspunkten, den die Accolen uns durchgegeben haben!" sagte Mhogena. Obwohl er sich bemühte, seinen Unmut im Zaum zu halten, befürchtete er, dass er deutlich aus seiner Stimme herauszuhören war. Phisagon hob gleichmütig die Arme. „Nisaarus Wege sind für Normalsterbliche nicht immer nachvollziehbar. Aber als Meister des Sandes wirst du dich daran gewöhnen. Gewöhnen müssen. Sie hat ihre Gründe, die Position ihres Hauses auch vor den Eingeweihten geheimzuhalten."
    „Aber warum diese Irrfahrt?" Er deutete auf einen Bildschirm in der Zentrale der VYSILA, Phisagons vierhundert Meter langen Walzenraumschiffs, auf dem die bisher zurückgelegte Strecke dargestellt war - ein völlig unregelmäßiger Zickzackkurs durch Chearth, der auf zahlreichen Umwegen in die Nähe des galaktischen Zentrums zu führen schien. „Nisaarus Haus steht nicht auf einer bestimmten Welt mit festen Koordinaten", sagte Phisagon. „Sie ist überall in Chearth gegenwärtig und gleichzeitig nirgendwo. Und nur einige wenige Meister des Sandes können sie finden."
    Der alte Gharrer hatte vor über einem Tag einen Hyperkode ausgestrahlt. Zuvor hatte er alle - sogar Mhogena und den Kommandanten der VYSILA - gebeten, die Zentrale des. Schiffes zu verlassen. „Der Inhalt dieses Kodes ist streng geheim und nur wenigen Meistern des Sandes bekannt", hatte er erklärt. „Er wird von Nisaarus Boten, den Accolen, empfangen und an höherrangige Diener, die Saarer, weitergeleitet."
    „Was sind ... Accolen?"„Unsichtbare, ätherische Geschöpfe, die man als Halbraumleiter bezeichnen könnte. Wir nehmen sie nur als energetische Muster wahr."
    „Und die Saarer?"
    „Du wirst ihnen begegnen ..., wenn alles so verläuft, wie ich es mir vorstelle." Zu weiteren Auskünften hatte Phisagon sich nicht hinreißen lassen. „Aber wozu das alles? Wozu diese Odyssee?" fragte Mhogena nun, als die VYSILA beschleunigte. Die neu erhaltene Position war knapp zehntausend Lichtjahre in Richtung Zentrum der Galaxis entfernt.
    Phisagon seufzte. Er schien zu spüren, dass sein Schüler sich nicht mit Ausflüchten begnügen wollte. „Vielleicht hat sogar ein so mächtiges Wesen wie Nisaaru Feinde und will sich vor ihnen schützen... oder verbergen. Deshalb betreiben wir auf ihre Anweisung auch eine gezielte Desinformationspolitik. In ganz Chearth haben wir das Gerücht verbreitet, es sei bisher noch keinem Meister des Sandes gelungen, zu Nisaaru vorgelassen zu werden. Dies entspricht nicht ganz der Wahrheit. Einige wenige stehen in unregelmäßigem Kontakt mit ihr. Allerdings wird man auch von dir, falls du einmal zu diesem Kreis gehören solltest, verlangen, in dieser Hinsicht die Unwahrheit zu sprechen und sie so lange zu wiederholen, bis sie dir in Fleisch und Blut übergegangen ist."
    „Ich verstehe", sagte Mhogena und fixierte seinen Lehrmeister. „Und was für Feinde sind das, vor denen Nisaaru sich schützen will?" Phisagon zögerte lange. „Kann man für den Frieden kämpfen", fragte er dann, als die VYSILA auf Überlichtgeschwindigkeit ging, „oder ist das ein Widerspruch in sich?"
    „Kämpfen ist vielleicht der falsche Ausdruck", sagte Mhogena. „Aber man kann durchaus für Frieden streiten." Der ältere Meister des Sandes lächelte. „Du hast es genau erfasst", sagte er. „Vor etwa sechstausend Jahren sind die Nonggo nach Chearth gekommen, jene Wesen, die den Sonnentresor erbaut haben, das kosmische Leuchtfeuer an der Nordseite unserer Galaxis."
    „Sechzig Sonnen", warf Mhogena ein, der die Hintergründe kannte. „Sechzig Sonnen haben sie verschoben und um diejenige im Zentrum des heutigen Gebildes postiert."
    „Die Nonggo kamen nicht aus eigenem Antrieb, sondern im Auftrag

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