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1971 - Rätselhaftes Sarkamanth

Titel: 1971 - Rätselhaftes Sarkamanth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einsatzleitung jedem einzelnen Mann und jeder Frau helfende Hinweise geben konnte, wenn es irgendwo Probleme zu lösen gab.
    Vanessa war tief beeindruckt. Sie war sich dessen bewusst geworden, dass sie sich bisher zu isoliert gesehen und das Ganze zu wenig berücksichtigt hatte. „Wir werden nicht mehr länger an Bord bleiben", antwortete sie schließlich auf die Frage ihres Sohnes und strich ihm tröstend über das Haar. „Später kehren wir zurück. Jetzt verschwinden wir erst einmal und gehen in unsere Wohnung."
    „Au fein!" rief Anja und klatschte begeistert in die Hände. „Dann kann ich wieder mit Sonja und Beiga spielen." Vanessa Sossek lächelte. Ihr wurde bewusst, dass ihre Kinder die Gefahr längst vergessen hatten, der sie alle ausgesetzt waren. Sie ließen sich nicht von ihren Ängsten beeinflussen, sondern sahen zunächst einmal nur das Positive.
    Ich sollte so denken wie sie! nahm sie sich vor. Das wäre auf jeden Fall besser, als sich von jemandem wie Parallelum verrückt machen zu lassen.
    Ich schritt leicht und völlig ungehindert über die unsichtbare Grenze von Sarkamanth hinweg, die mir zu Anfang den Zutritt verwehrt hatte. Nun stellte sie keine unüberwindliche Barriere mehr dar. Als Para-Träumer hatte ich die Möglichkeit, im Schlaf die Empfindungen anderer Wesen zu erfassen, besonders wenn sie unter einem besonderen seelischen Druck standen, sich etwa in Not befanden. Auf diese Weise hatte ich auch Kontakt mit Vanessa Sossek bekommen, als sie bereit war, den Einflüsterungen Parallelums zu folgen und sich und ihre Kinder in den Tod zu stürzen.
    Seit ich in Alashan war, hatte ich immer wieder trainiert, um meinen Schlaf in solchen Situationen nicht zu tief werden zu lassen, sondern an der Oberfläche zu halten, so dass ich noch eine gewisse Kontrolle über mich behielt. Ich hatte versucht, mir eine prädormitale Selbstprogrammierung anzutrainieren, so dass ich im Schlaf das verwirklichen konnte, was ich mir vorgenommen hatte. Ich hatte auch nach der Rückkehr aus Zophengorn Fortschritte gemacht, war aber noch längst nicht am Ziel. Immerhin war mir bewusst, dass ich mich nicht innerhalb einer Realität bewegte, als ich nun Schritt für Schritt in Sarkamanth eindrang.
    Auch jetzt waren die Straßen unbelebt, und wiederum stellte sich das Gefühl ein, dass ich durch die dunklen Scheiben der Häuser beobachtet wurde.
    Ich versuchte, in eines der Gebäude einzudringen, doch die Tür ließ sich nicht öffnen. Auch als ich mich anderen Eingängen zuwandte, wurde das Ergebnis nicht besser. Ich trat an eine der Statuen heran, die ein bizarres Wesen - halb Insekt, halb Reptil- darstellte, und mir schien, als musterte mich dieses zum Stein erstarrte Geschöpf mit seinen seltsamen Augen. Plötzlich vernahm ich einen Ruf, und als ich herumfuhr, sah ich eines jener clownartigen Wesen, die Alashan immer mehr beunruhigten. Es stand in der offenen Tür eines Hauses. Als ich mich ihm nun näherte, wandte es sich ab und schloss die Tür. Ich rüttelte am Türgriff und bat den Fremden, sich erneut zu zeigen, aber er folgte meiner Bitte nicht.
    Enttäuscht wachte ich auf. Ich kehrte in meine Wirklichkeit zurück. In den folgenden Tagen und Nächten unternahm ich immer wieder ähnliche Ausflüge nach Sarkamanth. Fast immer begegnete ich irgendwelchen Clownwesen. Sie zeigten sich mir, winkten mir zu, taten so, als wollten sie mit mir reden, und verschwanden, bevor ich sie daran hindern konnte. In den ersten Tagen fiel ich immer wieder auf ihre Täuschungsversuche herein. Ich nahm ihre Gesten ernst und folgte ihnen. Doch dann merkte ich, dass sie mich nur an der Nase herumführten. Mir schien, dass sie über mich lachten und mich verspotteten, und ich ging dazu über, sie zu ignorieren. Selbst wenn sie unmittelbar vor mir auftauchten und so taten, als wollten sie mich berühren, beachtete ich sie nicht.
    Oft war Tess bei mir, wenn ich einschlief. Sie wollte mich davon abhalten zu träumen. Als sie merkte, dass sie nichts ausrichtete, gab sie auf und half mir. „Du siehst doch, dass du nicht weiterkommst", sagte sie schließlich. „Begreif es doch endlich! Sarkamanth ist nicht bereit, seine Geheimnisse preiszugeben. Hör auf damit! Es ist zu gefährlich für dich."
    „Bisher hat sich nirgendwo auch nur andeutungsweise eine Gefahr ergeben", widersprach ich. „Dafür werde ich von Mal zu Mal sicherer, dass ich kurz vor dem Durchbruch stehe. Die Clowns weichen mir aus, aber ich fühle, dass sie nur eine

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