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1971 - Rätselhaftes Sarkamanth

Titel: 1971 - Rätselhaftes Sarkamanth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich nicht in den Turm eindringen? Was hat er, das die Übrige Stadt nicht hat?"
    „Kümmere dich nicht um Sarkamanth und diesen blöden Turm!" beschwor sie mich. „Allmählich kommt mir die ganze Geschichte wie eine riesige Mausefalle vor."
    „Und ich bin die Maus?" scherzte ich. „Wenn du hineingerätst, schnappt sie zu, und du kommst nie wieder heraus", warnte sie mich. Zugleich gab sie mir zu verstehen, dass sie kein Verständnis für meine oberflächliche Betrachtung der Geschichte hatte. Ich versprach, vorsichtig zu sein und nichts zu riskieren. Tess' Bemühungen, mich vom Träumen abzuhalten, blieben wirkungslos. Ich kehrte in meine Wohnräume zurück, ließ mich auf eine Liege sinken, schloss die Augen und entspannte mich. Meine Gedanken wanderten in Richtung Wechselbalg und Sarkamanth. Ich wollte nicht schlafen, sondern nur ein wenig ruhen. Doch Müdigkeit senkte sich auf mich herab, und ich hatte das Gefühl, tief in den Polstern der Liege zu versinken und dabei gleichzeitig von meinem Eigengewicht befreit zu werden. Später erst erfuhr ich, dass ziemlich genau zu diesem Zeitpunkt alle Clowns aus Alashan verschwanden.
    „Wie lange müssen wir noch hier bleiben?" fragte Bogan, als Vanessa Sossek von einem ausgedehnten Erkundungsgang durch den Korrago-Raumer zurückkehrte. Es war eine schwierige Frage, auf die seine Mutter nicht sogleich antwortete. Bei ihrem Streifzug durch das Raumschiff war ihr klargeworden, dass sie übereilt gehandelt hatte. Die Korrago-Raumer waren Schlachtschiffe, und die Bewaffnung nahm ein gewaltiges Volumen in ihrem Inneren ein. Als sie mit ihren Kindern in einen der beiden Raumer geflüchtet war, hatte sie sich vorgestellt, dass der Start bereits in einigen Tagen erfolgen würde. Die Angst um die Sicherheit Bogans und Anjas hatte sie geistig blockiert, und der noch vorhandene Einfluss Parallelums hatte verhindert, dass sie die real existierenden Probleme sah.
    Inzwischen aber hatten ihr vereinzelte Gespräche mit Spezialisten an Bord die Augen geöffnet, und nun wusste sie, dass der Umbau in jedem Fall einige Wochen in Anspruch nehmen würde. Alle Waffensysteme sollten entfernt werden. Dazu mussten sie ausgebaut und zerlegt werden, da die meisten so groß waren, dass sie durch keinen Gang und durch keine Schleuse passten. Zu ihnen gehörten gewaltige Reaktoren, Fusionsmeiler, Hyperzapfer, Umformer und weitere Anlagen. Solange sie sich im Inneren der Raumschiffe befanden, war kein Platz für 200.000 Menschen und die für sie nötigen Versorgungssysteme.
    Problemlos ließen sich die Waffensysteme mit ihrer Energieversorgung nicht entfernen, da die Erbauer viele dieser Anlagen in die Statik des Raumers mit einbezogen hatten. Es war also notwendig, nach dem Entfernen dieser Systeme neue Decks einzuziehen und Verstrebungen zu schaffen, mit denen die Statik der birnenförmigen Körper gesichert wurde. Verzichtete man auf diese Arbeiten, bestand die Gefahr, dass die Raumschiffe schon beim Start auseinanderbrachen.
    Nicht nur Vanessa Sossek hatte vorher über diese Dinge hinweggesehen und nicht über sie nachgedacht, sondern die meisten Bewohner von Alashan.
    Sie hatten sich von ihrer Angst allzu sehr einengen lassen und waren davon ausgegangen, dass der Start angesichts der Superbeben-Gefahr schnellstens zu erfolgen hatte. Nun war Vanessa klargeworden, dass sie keine andere Wahl hatte, als weiterhin zu warten. Die Arbeitsgruppen waren rund um die Uhr im Einsatz. Sie verschenkten nicht eine Minute, sondern bemühten sich, den Umbau in kürzester Zeit zu bewältigen. Natürlich setzten die Bauleiter alles verfügbare Robotermaterial ein, doch auch das war nicht so ohne weiteres möglich. Die robotischen Maschinen mussten programmiert werden, damit sie wussten, was sie innerhalb der Raumschiffe zu tun hatten - und diese Programmierung erwies sich angesichts der fremden Technik der Korrago-Raumer als unerwartet zeitraubend.
    In den ersten Tagen nach Beginn der Einsätze standen sich die verschiedenen Gruppen sogar gegenseitig im Weg, da es nicht gelang, ihren Einsatz so zu organisieren und zu koordinieren, dass sie reibungslos Hand in Hand arbeiteten. Nach und nach aber perfektionierte die Bauleitung die Organisation. Vor wenigen Minuten erst hatte Vanessa Sossek vor den Holo-Kuben gestanden, auf denen die Ingenieure jeden Handgriff der Männer und Frauen vor Ort beobachten konnten. Überall in den Korrago-Raumern lieferten sorgsam verteilte Kameras die nötigen Informationen, so dass die

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