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1971 - Rätselhaftes Sarkamanth

Titel: 1971 - Rätselhaftes Sarkamanth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorübergehende Erscheinung sind. Irgendwann werden sich die Türen vor mir öffnen, und ich erfahre, was dahinter ist."
    Ihre Augen füllten sich langsam mit Tränen. „Du verrennst dich in diese Idee", argumentierte sie, „und dabei merkst du nicht, wie es dich langsam hinüberzieht in diese Welt Sarkamanths. Ich habe Angst, Benjameen. Wir müssen das Geheimnis dieser Stadt nicht lösen. Die Arbeiten an den Korrago-Raumern haben riesige Fortschritte gemacht. Es dauert nicht mehr lange, bis wir starten und Thorrim verlassen können. Wozu willst du noch ein Risiko eingehen? Wozu?"
    Ich versuchte, sie zu beruhigen und sie davon zu überzeugen, dass ich mich im Falle einer Gefahr jederzeit zurückziehen konnte. Vergeblich. Tess gab nicht nach, und ihre Unruhe steigerte sich. „Hör auf!" wiederholte sie, sooft wir uns sahen. „Hör endlich auf!" Anfang Dezember 1290 NGZ unternahm ich einen weiteren Versuch. Dieses Mal war sie nicht bei mir, als ich einschlief. Mühelos drang ich in die Stadt ein, und ich wartete nicht lange. Ich ging auf das mir nächste Haus zu, legte meine Hand auf den Türgriff - und öffnete die Tür. Im gleichen Moment vernahm ich eine Stimme hinter mir.
     
    5.
     
    Mit einem Gefühl unendlicher Erleichterung verließ Vanessa Sossek das Therapiezentrum des TLD-Towers. Die Worte des behandelnden Arztes klangen ihr noch in den Ohren. „Du hast es geschafft! Die destruktive Phase liegt hinter dir. Es ist gut, dass du die Blicke nach vorn richtest." Die Ingenieurin hatte nicht nur überwunden, was Parallelum mit seiner ausgefeilten Rhetorik und seinen psychologisch überaus raffiniert angelegten Reden bei ihr angerichtet hatte, sondern sie hatte auch die Schuldgefühle abgebaut, die sie gequält hatten, nachdem sie versucht hatte, ihre Kinder zu töten.
    Vanessa Sossek war frei. Mit der ihr eigenen Kraft und Dynamik, die sie vor der Begegnung mit Parallelum ausgezeichnet hatte, machte sie sich an die Arbeit in den Korrago-Raumern. Als Niederfrequenz-Ingenieurin hatte sie die Aufgabe, Syntronmodule einzubauen, die für die Steuerung der gigantischen Raumschiffe unabdingbar und die Basis unter anderem für die sicher nicht einfache Navigation waren. Auf dem Weg zur ihrem Arbeitsplatz, der sich etwa in halber Höhe der birnenförmigen Körper befand, begegnete sie mehren Bekannten. Vanessa gönnte sich jeweils eine kurze Pause, um ein wenig mit ihnen zu plaudern und Gedanken mit ihnen auszutauschen.
    Es gehörte zum Grundprogramm ihrer Genesung, dass sie die Kommunikation mit anderen suchte und sich vor allem im direkten Gespräch mit ihnen auseinander setzte. „Nur über das Trivid-System miteinander zu reden, wie es zu viele Menschen tun, bringt nichts", hatte der Arzt zu ihr gesagt. Sie hatte längst erkannt, wie Recht er hatte. Trotz der Pausen erreichte sie ihren Arbeitsplatz pünktlich, so dass sie den Mann ablösen konnte, der umfangreiche Vorbereitungen getroffen und bereits einige Module eingebaut hatte. Zwei Roboter unterstützten ihn und setzten um, was er ihnen befahl. „Ich bin ganz schön geschafft", stöhnte er, als er sie sah. „Diese Schicht kam mir besonders lang vor. Immer wieder tauchten diese albernen Clowns bei mir auf und machten ihre Faxen, um mich abzulenken oder mich zu ärgern. Ich weiß nicht, was sie wollten."
    „Am besten kümmert man sich nicht um sie", entgegnete sie freundlich. Vanessa wartete, bis er den Raum verlassen hatte, dann wandte sie sich ihren Instrumenten zu, konzentrierte sich kurz und leitete die beiden Roboter für die nächsten Installationen an: Nur etwa eine halbe Stunde war verstrichen, als der erste Clown bei ihr erschien. Er war klein und dick, und er hüpfte wie ein Gummiball vor ihr herum. „Geh mir aus dem Weg!" forderte sie. „Ich habe wirklich keine Lust, mich aufhalten zu lassen. Also verdufte!"
    Er feixte, steckte Daumen und Zeigefinger in den Mund und hebelte seine Mundwinkel damit weit auseinander, als wollte er sie auffordern, nicht länger so ernst zu sein, sondern auch mal zu lachen. „Du störst!" rief sie. „Also sei bitte so freundlich und verschwinde!" Er spitzte die Lippen, als wollte er sie küssen, dann tänzelte er um sie herum, griff unter seine gelbe Jacke, holte einen offensichtlich terranischen Energiestrahler darunter hervor und feuerte mit ihm auf die Module, die ihr Vorgänger eingebaut hatte. Unter der Einwirkung der ungeheuren Glut verdampften die syntronischen Bausteine, und ein glühendheißer Luftschwall

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