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1973 - MATERIA

Titel: 1973 - MATERIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seiner Funktion per Sensorpunktberührung, Sprachbefehl sowie durch gedankliche Anweisung einzustellen. Ki thaRao überlegt sich seine finale Entscheidung nochmals. Ihm bleibt keine andere Wahl.
    Um nicht in die Tentakel und Handlungsarme der Metallenen zu fallen, muss er sein Leben sofort beenden und dafür sorgen, dass sein Körper rückstandslos aufgelöst wird; das Errantghom soll sich anschließend selbst vernichten! Keine Beweise! Ich darf den Metallenen keine Beweise liefern!
    Der Mann konzentriert sich, der silbrige Henkelkreuzstab übermittelt die Bestätigung. Jetzt nur noch ablegen - alles andere geschieht dann sehr...
    Er zuckt zusammen, weil dicht vor ihm aus einem Flirren heraus eine kleine Gestalt im Schutzanzug stoffliche Stabilität gewinnt. der Vorgang an sich ist für Ki thaRao nicht ungewöhnlich; Vergleichbares sieht jeder Errantische Strukturläufer jeden Tag. Die von Ki thaRaos paranormal aktivem Bewusstseinssektor erfassten Emissionen irritieren allerdings, verdeutlichen sie doch, dass es sich weniger um ein Strukturlaufen als vielmehr um eine Ortsversetzung handeln muss, einem Fiktivtransmitter vergleichbar.
    Ein Teleporter! Die Kosmischen Ingenieure haben von solchen Parabegabten gehört; sie sind sehr selten im Kosmos zu finden. Kein Errante beherrscht solche Kräfte; nur jener Teil ihres Volkes, das zu Sonneningenieuren wurde, erlangte diese Fähigkeit. Die äußere Form der materialisierten Gestalt beweist mehr als deutlich, dass es sich um einen Fremden handelt! Im Gegensatz zu den Erranten ist er sehr zierlich, die Körperbreite im Vergleich zur -größe fast nicht der Rede wert. Der hellbraune Pelz und die Kopfform scheinen im ersten Augenblick eher für einen primitivtierischen Organismus zu sprechen, doch dem widerspricht die Kleidung.
    Eine unsichtbare Kraftwirkung entreißt dem Kosmischen Ingenieur unvermittelt das Errantghom und lässt es in der Luft schweben. Dann durchdringen para sensible Impulse ähnlich kraftvoll mit klar verständlichem Bedeutungsinhalt Ki thaRaos Gedankenwust, und der kleine Fremde ist unzweifelhaft der Verursacher! Tu's nicht, Ki! Heute ist der falsche Tag zum Sterben; wir zeigen es den Blechköpfen! Nicht erschrecken, mein Freund, wir machen jetzt einen kleinen Sprung! Du denkst, das nahe gelegene Depot ist sicher? Gut. Zum Glück schalten die Robots für sich selbst Strukturlücken in die Riegelfelder, sonst hätte ich dir nicht zu Hilfe kommen können. Übrigens: Ich bin Gucky - und mach endlich den Mund zu, sonst gibt's Durchzug!
    Der Fremde angelt das Errantische Werkzeug aus der Luft, greift nach Ki thaRaos Hand - und als sich auf den Netzhäuten des Kosmischen Ingenieurs das nächste Wahrnehmungsbild stabilisiert, befindet er sich an einem ganz anderen Ort.
    Es handelt sich um ein Lager mit raumhohen Regalen, in denen sich zahllose Gerätegruppen, Aggregatersatzteile und kompliziert aussehende Bausteine stapeln - manche kaum fingergroß, andere von den Ausmaßen eines Vier-Personen-Gleiters. Wände, Decke und Boden bestehen aus blaumattem, unverkleidetschmucklosem Metall. Perplex registriert Ki thaRao, dass ihm Gucky das Errantghom in die Hand drückt, eine abwinkende Geste macht und erneut auf telepathischer und mündlicher Übermittlungsbasis kommuniziert: Es ist kaum zu fassen, Mann! Wenn das mein alter Freund Kalak erleben könnte! Ihr gleicht euch wie ein Ei dem anderen. He, Ki, bring Ordnung in deinen kahlen Schädel! Nicht alles auf einmal und zugleich wirr durcheinander purzeln lassen... Ah, das ist deine Funkfrequenz, warum nicht gleich so? Akustisch geht's vielleicht leichter! Du scheinst ja doch nur die Hälfte mitzubekommen.
    Im nächsten Augenblick erklingt eine fast schrille Stimme und wiederholt die letzten paraverbalen Sätze noch einmal in der Sprache der Mächtigen.
    Das ist genau jene Sprache, in der sich auch die Erranten verständigen. Ki thaRao schüttelt sich. Teleporter, Telekinet und Telepath ...! Kein Zweifel, der Fremde beherrscht mindestens drei paranormale Spektralbandabschnitte perfekt! „Ich bin Gucky!" Der Tonfall ist hochfrequent; ein einzelner Zahn bestimmt maßgeblich den Mund, blitzt im Licht der Deckenleuchtfelder auf. „Und lass jede Abfälligkeit über meinen Zahn sein - ich lästere ja auch nicht über deinen Bart und seine feierliche Pflege, mein Freund!"
    Trotz erneutem Schütteln kann der Errante seine Verblüffung nicht abwerfen. Sogar mit den Pflegeritualen scheint Gucky vertraut zu sein. Eben noch

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