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1974 - Hetzjagd am Black Hole

Titel: 1974 - Hetzjagd am Black Hole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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strahlten in diesen Momenten von dem Kosmischen Ingenieur aus, das respektierte ich voll und ganz. Ki schwebte mit aktiviertem Gravo-Pak nach oben und verschwand durch den dunkelbraunen Vorhang. Ich folgte ihm und bewegte mich auf den Eingang zu. Vorsichtig hob ich ein Bein und schwang mich ins Innere. Das seltsame Gewebe blähte sich auf und verschluckte mich förmlich.
    Für einen Augenblick atmete ich eiskalte Luft, dann wurde ich von einem starken Sog erfasst und ein paar Meter mitgerissen. Vor meinen Augen wirbelten bunte Kugeln durcheinander. Als ich die Kontrolle über meinen Körper zurückerlangte, stand ich auf einem Sims aus kristallinem Material.
    Schräg unter mir verlief ein metallisch schimmerndes Band, das von antennenähnlichen Stäben in regelmäßigen Abständen flankiert wurde. Im Hintergrund erkannte ich eine graue Wand mit zahllosen runden Löchern.
    Eine Decke im eigentlichen Sinn des Wortes gab es nicht. Nur eine milchfarbene Substanz, die offenbar auch als Lichtquelle diente, versperrte den Blick in größere Höhen. Ich drehte mich langsam um. Die Begrenzung des Simses war eine graue Wand ohne Löcher - bis auf den Vorhang des Einganges. Die Umgebung machte auf mich einen so fremdartigen Eindruck, dass ich unwillkürlich fürchtete, die kleinste Bewegung könnte ungeheure Veränderungen auslösen. Mir war, als blickte ich in ein gewaltiges Kaleidoskop, bei dem die geringste Erschütterung ausreichte, um alles zu verändern.
    Ich fühlte mich beobachtet Sogar mein Atem und das Pochen meines Herzens schienen registriert zu werden. Seit ich das Errantadhur betreten hatte, gab es zwischen der Stadt und mir einen intimen, fast telepathischen Kontakt. Mein Innerstes lag ausgebreitet vor ihr, besser gesagt ihrer Seele, ihrem Bewusstsein, und wurde' kontrolliert. Während des Vorgangs herrschte völlige Stille. Ki winkte und ging voraus. Ich folgte ihn langsam, schritt den Sims entlang. Mein Nackenpelz stand mir zu Berge, als habe jemand mit eisiger Hand danach gegriffen.
    Vermutlich muss man Errante sein, um sich hier wohl zu fühlen! Bei aller Anpassungsfähigkeit und scheinbarer Vertrautheit: Diese Augenblicke offenbarten überaus deutlich wie fremd die Kosmischen Ingenieure tatsächlich waren. Was wussten wir schon wirklich über sie, ihre Mentalität, Denkweise und emotionale Ausrichtung?
    Sogar mir als Telepathen war in der Kürze der Zeit nur ein Kratzen an der Oberfläche möglich; diese Schicht reichte jedoch eben mal bis zur Ebene einer gemeinsamen Konvention. „Kleinster gemeinsamer Nenner beim Fremdvolk-Kontakt" hatte Bully das mal genannt, als er noch Chef der Solaren Explorerflotte gewesen war. Die graue Wand erstreckte sich scheinbar endlos nach bei den Seiten. Ich wusste, dass dieser Eindruck nur auf einer optischen Täuschung beruhen konnte, doch ich fand den Blickwinkel nicht, von dem aus ich die richtige Dimension der seitlichen Begrenzung hätte erkennen können.
    Als ich zusammen mit Ki einen der Durchgänge erreichte, stellte ich fest, dass ich dessen Größe zunächst falsch eingeschätzt hatte. Die runde Öffnung besaß einen Durchmesser von mindestens vier Metern. Sie war ebenfalls von einem Vorhang verhüllt, wie ich ihn bereits am Eingang des Errantadhurs gesehen hatte. Von der Seite näherten sich weitere Errantinnen und Erranten. Alle zeigten bewegungslose Gesichter, schritten würdevoll und aufrecht. Blütenweiße Anzüge kontrastierten mit dem Rot von Zöpfen und Bärten und dem öligen Schwarz der Haut.
    Kein Wort wurde gesprochen. In den vorgereckten Händen hielten die Kosmischen Ingenieure ihre Henkelkreuzstäbe; goldenes Leuchten ging von dem Oval der Öffnung aus. Ki verschwand in der „Tür". Ich zögerte einen Augenblick und schob dann meinen Körper ebenfalls durch die Öffnung.
    Auch diesmal spürte ich wieder den eiskalten Luftzug. Ein Sog riss mich mit sich. Als ich wieder klar sehen konnte und feurige Lichtspiele fort blinzelte, die als Nachbilder auf meinen Netzhäuten tanzten, erkannte ich ein phantastisches Bild.
    Ich stand mit Dutzenden Erranten in einer Landschaft, die auf den ersten Blick wie ein kunstvoll gestalteter Park aussah. Überall ragten abstrakt geformte Kristallgebilde wie Büsche und Blütenrabatten aus dem welligen Boden. Dazwischen entdeckte ich die Andeutung von quadratischen „Räumen", die von transparenten Wänden begrenzt wurden. Ein paar hundert Meter entfernt erhob sich ein tempelähnliches Gebäude, das ebenfalls aus

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