Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1974 - Hetzjagd am Black Hole

Titel: 1974 - Hetzjagd am Black Hole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Transportsystem konnte man sich gewöhnen! Bequem, leistungsfähig und höchst effizient. Nun wenn die Erranten zur SOL umgesiedelt sind, können sie uns die technischen Einzelheiten verraten, dachte ich und döste mit offenen Augen vor mich hin.
    Nach wenigen Minuten schwebten wir in die Halle mit dem Beobachtungszentrum und dem Errantadhur ein, und ich wurde am Rand abgesetzt. Die wenigen Meter bis zum Quartier, das uns die Kosmischen Ingenieure eingerichtet hatten, watschelte ich ganz entgegen meiner sonstigen mitunter recht faulen Art zu Fuß. Kurz dachte ich an die vergangenen Monate, unterdrückte aufwallende Hassgefühle gegen Shabazza, sah statt dessen Bullys Gesicht vor mir, sein breites Grinsen, und in weiter Ferne stiegen Erinnerungen auf. Junge, Junge, was hat er mich schon aufgezogen! durchfuhr es mich. Dabei ist er selbst nicht der Schlankeste...
    Die Erranten hatten sich alle Mühe gegeben; Ausstattung und materieprojektives Mobiliar entsprachen dem Besten, was auch Terranias Spitzenhotels bieten konnten - wenn nicht gar mehr. Für mich, aber auch für Monkey war es eine Wohltat, zwischendurch aus dem Schutzanzug herauszukommen!
    Seufzend ließ ich den Whirlpool vollaufen, schlüpfte aus dem Anzug und widmete mich, von warmem Sprudeln umgeben, ausgedehnter Körperpflege. Die Kosmischen Ingenieure hatten sogar einen feinborstigen Pelzstriegler hergestellt. Ein Genuss, dieses Ding zu benutzen - zumal meinesgleichen als Telekinet den großen Vorteil hatte, „eigenhändig" sogar scheinbar unerreichbare Körperstellen, insbesondere jene knapp unterhalb der Schulterblätter in der Rückenmitte, zu erreichen. Getrocknet und mit glänzendem Pelz teleportierte ich zum Bett, weil mir fast die Augen zufielen. Doch als ich gerade die Beleuchtung ausschalten wollte, erklang der Türgong. Mit einer Verwünschung richtete ich mich auf und betätigte telekinetisch die Öffnungsschaltung.
    Monkey!
    Ich seufzte übertrieben. Der Bursche hatte mir noch gefehlt. Sein Gesicht wirkte sonderbar verkniffen auf mich, obwohl es sich in seiner Reglosigkeit nicht vom Normalzustand unterschied. Die Augenhülsen erzeugten wieder einmal ein Gefühl der Beklemmung. Ich nahm mich zusammen. Ich brauchte den Oxtorner nicht zu mögen, sondern musste nur mit ihm zusammenarbeiten. „Komm rein, Oberstleutnant", murmelte ich entsagungsvoll, schwang mich aus dem Bett und zeigte mit auf dem Teppichboden klopfenden Schwanz meine Ungeduld an. „Aber mach's bitte kurz! Ich wollte eigentlich in die Heia."
    „Hei... bitte?"
    „Bett, warmes Nest, Knuddelecke, schlafen gehen!" half ich mit müdem Grinsen aus. Warum ist er nur ein so humorloser Kotzbrocken? „Vielleicht solltest du, bevor wir gemeinsam in den nächsten Einsatz gehen, mal einen Sprachkurs in altterranischen Begriffen belegen? Per Hypnoschulung eine Sache von zehn Minuten."
    „Werd's mir merken", sagte er trocken und knapp. Teufel, der hat doch was? durchfuhr es mich. Zwar blieben mir seine Gedanken wegen der Mentalstabilisierung verschlossen, doch die von ihm ausströmenden emotionalen Impulse standen für Sorge und Misstrauen.
    Monkey leckte über die Lippen und zögerte etwas, bis er hervorplatzte: „Könntest du mal Sur niPolan espern und durchchecken?"
    „Warum?"
    „Mach es, bitte! Ich habe einen Verdacht. Aber ich will dich nicht beeinflussen." Ich starrte ihn an. Man mochte von dem Umweltangepassten ja halten, was man wollte, und mögen musste man ihn schon gar nicht, aber wenn es um seinen Job ging, war er eine Spitzenkraft. Als Agent des Terranischen Liga-Dienstes musste er mit der Zeit zwangsläufig eine Intuition für Dinge entwickeln, „die stanken". Das war bei der alten Solaren Abwehr oder Atlans USO-Spezialisten nicht anders gewesen. „Okay." Ich nickte und konzentrierte mich. „Weißt du, wo Sur sich befindet? Das erleichtert die Einpeilung."
    „Er war auf dem Weg zum Erranta - dhur." Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis ich das Individualmuster des Erranten erfasst hatte. Behutsam entschlüsselte ich die verbal vorformulierte Gedankenebene, drang tiefer und esperte die nonverbalen .schichten von Wünschen, Sorgen, Trieben...
    Oh, oh! dachte ich, kaum dass die ersten Sequenzen, Bilder und abgehackten Sätze zu erkennen waren. Laut sagte ich: „Die Ursprung ist unbändiger Lebenswille ... Das hat, je länger er mit dir bei der Bombenverteilung unterwegs war, Zweifel geweckt und verstärkt. Er stimmte zwar wie alle anderen Erranten für die Flucht, doch

Weitere Kostenlose Bücher