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1975 - Sonnenecho

Titel: 1975 - Sonnenecho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dieses Glaubens", sagte Gelonhoroch.
    „So sieht es die göttliche Ordnung vor", räumte Norgo ro Yong ein.
    „Unter diesen Gesichtspunkten muß ich bezweifeln, daß für uns Zyteker etwas von der Kraft des ewigen Lebens übrigbleiben wird, wenn Gaintanu sein Füllhorn über seine Günstlinge ausschütten wird", sagte Gelonhoroch abfällig. „Um es kurz zu machen, wir Zyteker denken nicht daran, weiter unser Leben für die Befreiung eines Gottes zu riskieren, der sowieso nichts für uns übrig hat. Ich werde mit meiner PARSTAFF jedenfalls umkehren, und ich fordere alle Algioten auf, die ähnlich denken wie ich, es mir gleichzutun. Ich denke nicht daran, noch länger meine Flügel zu riskieren, damit lediglich Tazolen ewiges Leben erlangen."
    „Das ist Meuterei!" schrie Norgo ro Yong außer sich vor Zorn. „Ich werde nicht zulassen, daß ihr in dieser schweren Stunde - und so nahe unserem Ziel unserem gemeinsamen Glauben abtrünnig werdet."
    „Wir schließen uns den Zytekern an", meldete sich kurz darauf der riesenhafte Kommandant eine§ OschongenSchiffes. „Norgo ro Yongs Äußerungen sind eine Beleidigung für unser Volk."
    „Wir sind der gleichen Meinung", meldete danach auch ein Prokiden-Kommandant. „Wir beteiligen uns nicht mehr an diesem Wahnsinn und kehren um."
    Norgo ro Yong appellierte ein letztes Mal an die Frevler, ihren Verrat nicht auf die Spitze zu treiben.
    Wenn sie Reue zeigten und bei der Befreiungsflotte blieben, dann wollte er den Vorfall vergessen. Andernfalls wäre er jedoch gezwungen, ein Exempel zu statuieren.
    Als er sah, daß drei Knotenschiffe aus dem Pulk ausscherten, gab er den Befehl an alle Einheiten, das Feuer auf die Meuterer zu eröffnen. Aber nur die YON APAT und das andere tazolische Pfeilraumschiff kamen seinem Befehl nach. Ihrer beider geballte Feuerkraft vernichtete eines der fliehenden Knotenschiffe, die beiden anderen konnten unbeschadet außer Schußweite gelangen.
    Die Anfrage der Tazolen, ob man die Verfolgung der Abtrünnigen aufnehmen sollte, verneinte Norgo ro Yong. Er spürte, daß ihm nicht mehr viel Zeit zu leben blieb. Er mußte sich beeilen, wollte er noch Gaintanus Befreiung miterleben und die Gnade der Unsterblichkeit erfahren.
    Die sieben verbliebenen Raumschiffe hatten ihren-Flug in Richtung des roten Zielsterns, der in Bugrichtung größer und größer wurde, unbeirrbar fortgesetzt.
    Und nun waren sie endlich am Ziel. Aber sie waren ein verlorener Haufen. Norgo ro Yongs YON APAT war das letzte Pfeilraumschiff. Dazu kamen drei ramponierte Knotenschiffe, die dringend einer Generalsanierung bedurften. Entsprechend niedergedrückt war die Stimmung der nichttazolischen Mannschaften.
    Doch selbst seine standhaften und in unerschütterlichem Glauben mit ihrer Mission verbundenen Tazolen hatten Blessuren an Geist und Körper erlitten. Der Großteil der Elcoxolvorräte hatte sich an Bord des anderen Pfeilraumschiffes befunden, das während eines unglaublich gewaltigen Hyperbebens verschluckt worden war. Und der spärlich verbliebene Rest an Elcoxol mußte streng rationiert werden - vor allem deswegen, weil Norgo ro Yong auf seine regelmäßigen Bäder nicht verzichten konnte.
    Er benötigte das Elcoxol in immer kürzeren Abständen. Es verlängerte zwar nicht sein Leben, sondern verstärkte sogar seine Qualen, aber ohne dieses Lebenselixier wäre er wahnsinnig geworden. Elcoxol hielt seinen Geist wach und stärkte seine visionären Kräfte. Er stand fast in ständigem Kontakt mit Fidus, der für ihn der wichtige Vermittler zu Gaintanu war.
    „Ehrwürden Norgo ro Yong", meldete sich wieder zaghaft die Stimme seines Raumschiffskommandanten Praga re Nolo. „Darf ich dich daran erinnern, daß wir noch immer auf deine Befehle warten?"
    Norgo ro Yong hatte sich inzwischen von den Nachwirkungen des Elcoxols so weit erholt, daß er imstande war, ein Gespräch zu führen. Aber er hatte noch nicht vollends in die Wirklichkeit zurückgefunden.
    „Was für Befehle?" schnauzte er.
    „Nun, was zu tun ist, um Gaintanu zu befreien", sagte Praga re Nolo schlicht.
    Und da überkam Norgo ro Yong die erschütternde Erkenntnis mit elementarer Wucht, daß er keine Ahnung hatte, wie sie Gaintanu aus seinem Sonnengefängnis befreien sollten.
    Der Rote Riese hatte den 930fachen Durchmesser einer gelben Standardsonne. Wie war ein solcher Sonnengigant zu handhaben?
    Was konnten sie tatsächlich für Gaintanu tun?
    „Ich werde in mich gehen", sagte Norgo ro Yong schweißgebadet; er

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