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1975 - Sonnenecho

Titel: 1975 - Sonnenecho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hier gelandet."
    „Wende dich an Doc Somnaro! Du findest den Ara-Mediziner in der Medo-Abteilung." Myles Kantor sah sein Gegenüber lächelnd an. „Glaubst du, daß du hinfindest, oder soll ich dich an der Hand führen?"
    Arnulf wurde leicht rot. „Nein, nein, das schaffe ich schon."
     
    *
     
    Der Ara Somnaro zeigte wenig Begeisterung, als Arnulf Rohmer mit den beiden Avataras in seiner Medo-Abteilung auftauchte und ihn darüber informierte, daß Myles Kantor ihn geschickt habe.
    „Androiden!" sagte er etwas abfällig. „Was soll ich mit ihnen? Ich meine, ich denke nicht daran, Kindermädchen für sie zu spielen."
    „Das ist auch nicht nötig, es ist meine Aufgabe sie zu betreuen", wehrte sich Rohmer rasch. „Wenn dir Drei und Vier lästig sind, dann kann ich versuchen, eine geräumige Kabine zu bekommen und sie bei mir unterbringen."
    Es war bekannt, daß der einstige Klon-Spezialist Somnaro zu einem flammenden Gegner jeglicher GenManipulationen und des Klonens überhaupt geworden war. Es war jedoch nicht genau herauszubekommen, was bei ihm den Wandel vom Klon-Techniker zur generellen Verteufelung dieser Praktiken verursacht hatte.
    Auf Camelot ging das Gerücht, daß es die GenExperimente des Monos und deren schreckliche Ergebnisse gewesen waren, mit denen er sich bei seinem Studium beschäftigen mußte, die ihn so extrem hatten reagieren lassen.
    Bei seinem Kreuzzug gegen das Klonen hatte Somnaro mehrmals übers Ziel hinausgeschossen, bis er schließlich von der AraÄrztekammer Berufsverbot auferlegt bekommen hatte. Das hatte seinen Niedergang eingeleitet.
    Im Jahre 1275, als er seinen absoluten Tiefpunkt erreicht hatte, war er im Camelot-Büro von Lokvorth aufgetaucht und hatte angeboten, seinen Körper für medizinische Experimente zur Verfügung zu stellen. Er hatte damals unter Drogen gestanden und war schwer süchtig gewesen.
    Nach der erfolgreichen Entziehungskur hatte man ihn in der Camelot-Bewegung aufgenommen - man hatte seine Begabungen und Kenntnisse akzeptiert. Mittlerweile war der Ara ein anerkannter Naturheilpraktiker, der über die größte Sammlung von „Hausrezepten" aus allen Regionen der Milchstraße verfügte.
    „Nein, nein, schon gut." Somnaro winkte ab. „Meine Abteilung ist nicht gerade überbelegt - und wird es hoffentlich auch nie werden. Wenn du willst, kann ich dich ebenfalls hier unterbringen. Das Assistentenzimmer ist unbelegt."
    „Da es sich gerade so ergibt ...", sagte Arnulf, als sei ihm etwas Wichtiges eingefallen, dabei hatte er die ganze Zeit an nichts anderes gedacht. „Ich müßte mit Vier noch einen medizinischen Check machen."
    „Das machen wir gemeinsam, wenn du dich häuslich eingerichtet hast", bot Somnaro an.
    Die beiden Androiden ließen das alles wie Unbeteiligte über sich ergehen. Somnaro wies ihnen eine Doppelkabine auf der Krankenstation zu, Arnulf bekam eine recht komfortabel ausgestattete Unterkunft, von wo er die beiden Androiden ständig beobachten konnte.
    Über die Rundrufanlage wurde gemeldet, daß die vier Space-Jet nunmehr autark manövrierten. Sie sollten auf Erkundungsflüge in die nähere Umgebung gehen, sich jedoch nur so weit vorwagen, daß sie den Funkkontakt mit der PYXIS beibehielten.
    „Alarmstufe rot für alle Mannschaften!"
    Als sie unter sich waren, beklagte sich Drei: „Der Ara-Mediziner hat etwas gegen uns. Was ist der Grund?"
    „Das dürft ihr nicht so eng sehen", wich Arnulf aus; er wollte dem Androiden nicht die Hintergründe für Somnaros Aversion gegen alles, was nach synthetischem Leben anmutete, erklären. Er wechselte das Thema.
    „Für dich ist es Zeit für den Check, Vier."
    „Ich bin topfit", behauptete Vier herablassend.
    „Davon muß ich mich selbst überzeugen."
    Somnaro erwartete sie bereits, er hatte die Diagnosemaschine schon vorbereitet. Es war ein platzsparendes, kompaktes Gerät. Das Hauptmodul bestand aus einem flachen Tablett von einem Meter Länge und einem halben Meter Breite. Es war auf einem Gelenkarm montiert, der mittels handlicher Fernbedienung beliebig über den Patienten gesteuert werden konnte. Die Daten der so erhaltenen Aufnahmen konnten auf einem Wanddisplay abgelesen werden, das in eine Multifunktionskonsole integriert war.
    „Leg dich hin!" befahl Somnaro dem Androiden und deutete mit dem Kinn auf die Liege. Vier gehorchte kommentarlos.
    Somnaro begann gerade mit der Infrarotdurchleuchtung, als Arnulf Rohmer hinter sich ein Geräusch vernahm und dann eine piepsende Stimme sagen hörte:

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