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1975 - Sonnenecho

Titel: 1975 - Sonnenecho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gleich?"
    Arnulf trug den beiden Avataras auf, in dem Beiboothangar zu warten, und wollte sich auf den Weg zur Kommandozentrale machen. Er begab sich durch den Korridor in Richtung Schiffszentrum, begleitet vom Gewirr der Lautsprecherstimmen. Als er den Antigravschacht erreichte, sah er einen Ertruser mit blauem Sichelkamm, der darin nach unten glitt.
    „He, Elgor Rizz?" rief er fragend, weil er nicht sicher war, ob es sich tatsächlich um den Feuerleitchef der ENZA handelte.
    Der Ertruser hatte den Ruf gehört und kam gleich darauf wieder nach oben geschwebt.
    „Ja, wer will was von mir?" fragte er aus einer Höhe von zweieinhalb Metern herab.
    „Ich bin Arnulf Rohmer, der Betreuer der beiden angeforderten Avataras. Wohin soll ich mit ihnen?"
    „Keine Zeit, mich mit Kampfandroiden zu befassen", sagte Elgor Rizz ungehalten und wollte zurück in den Antigravschacht springen. Da leuchtete über dem Einstieg ein rotes Licht auf, und ein Schott schloß sich darüber.
    „Verdammt!" fluchte Elgor Rizz und wollte seinen Weg zu Fuß fortsetzen.
    „Die beiden Avataras sind nicht für den Kampfeinsatz ausgerüstet", rief Arnulf ihm nach.
    „Ach ja, weiß schon", versetzte der Ertruser im Davoneilen. „Das muß warten." Er tauchte in einen Seitengang ein, und weg war er.
    Arnulf Rohmer nahm denselben Weg wie der Ertruser und kam zu einem Notschacht mit Steigleiter. Er betrat ihn und stieg darin nach oben. Kurz darauf kamen ihm von oben jedoch Leute entgegen, die in großer Eile zu sein schienen.
    „Aus dem Weg!" rief eine weibliche Stimme.
    Arnulf Rohmer kehrte hastig um, um dem Einsatztrupp nicht im Wege zu sein. Bei seinem überhasteten Abstieg verpaßte er jedoch den Ausgang und hangelte sich dann, so schnell er konnte, weiter in die Tiefe. Erst als er feststellte, daß die Gruppe aus vier Männern und einer Frau einen über ihm liegenden Ausstieg nutzte, hielt er schwer atmend an.
    Er wartete, bis der letzte der Gruppe verschwunden war, dann kletterte er hoch und benutzte denselben Ausstieg. Er kam in einen kurzen Korridor, der beiderseits von Schotten begrenzt wurde. Zuerst stellte Arnulf Rohmer erleichtert fest, daß das schier unentwirrbare Stimmengewirr aus der Kommunikationsleitung verstummt war.
    Er hörte gerade eine einzelne Stimme, die unverkennbar Ronald Tekener gehörte, sagen: „Traktorstrahlen von den Jets desaktiviert. Jets manövrieren ab jetzt autark!"
    Als zweites entdeckte er, daß das Schott zu seiner Linken offen war. Vermutlich waren die fünf Leute durch dieses verschwunden. Er trat an die Öffnung und stellte fest, daß dahinter das große offene Rolloff-Deck der PYXIS lag. Die rechteckige Öffnung war durch einen Schutzschirm geschlossen, den Hintergrund bildete die rot lodernde Oberfläche von Skoghal, über die die Guan a Var ihre’ Fährten legten.
    Im offenen Hangardeck stand ein monströs wirkendes Objekt. Es erinnerte ein wenig an ein antikes Geschütz, wie man es im 20. Jahrhundert verwendet haben mochte. Es war etwa zwanzig Meter lang und zwölf Meter breit und besaß eine Höhe von acht Metern. Aus der vorderen Schmalseite ragte ein Zylinder von fünf Metern Länge und mit einem Durchmesser von drei Metern wie ein Geschützrohr. Aber offenbar war der Zylinder geschlossen, denn aus ihm ragte eine ganze Batterie verschiedenartiger Antennen.
    Dieses „Geschütz" war auf eine Lafette mit Teleskopschienen montiert, so daß es weit aus dem offenen Hangar ausgefahren werden konnte und so einen weitaus größeren Aktionsradius bekam. Gut ein Dutzend Leute waren emsig an dem Gerät beschäftigt.
    Ohne daß es ihm jemand gesagt hätte, war Arnulf Rohmer klar, daß es sich um jenen Hyperraum-Resonator handelte, der speziell auf die Verhältnisse des Sonnentresors abgestimmt worden war.
    „Hast du nichts Besseres zu tun, als dich umzusehen?" erklang hinter Arnulf eine sanfte Stimme. Er drehte sich um und erkannte Myles Kantor. „Komm mit, wir brauchen für die Feinjustierung des Hyperraum-Resonators jeden Mann."
    „Oh, nein, das ist nicht mein Gebiet", sagte Arnulf Rohmer abwinkend und mit gleichzeitigem Kopfschütteln. „Ich bin Biomechaniker und habe die beiden angeforderten Avataras an Bord gebracht."
    „Und was hast du dann auf dem Rolloff-Deck zu suchen?"
    „Niemand hat sich um mich gekümmert, und eigentlich wollte ich in die Kommandozentrale, um mich an jemanden mit Kompetenz zu wenden, der mir sagt, was zu tun ist", antwortete Arnulf umständlich. „Aber irgendwie bin ich dann

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