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1977 - Transformation

Titel: 1977 - Transformation
Autoren: Unbekannt
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Wesen gleicher Art kam ihm entgegen. Lotho hörte, wie sie sich unterhielten, und war sicher, dass alles an die Syntronik des Heims weitergeleitet wurde. Wahrscheinlich reichte ihr dieses kurze Gespräch schon, um die Sprache der Spinnenartigen zu analysieren. Als die beiden Fremden sich in Bewegung setzten, folgte er ihnen. Der virtuelle Schatten heftete sich an sie und begleitete sie, bis sie eine Art Zentrale betraten. Es war kein Raum, den man mit den Zentralen terranischer Schiffe vergleichen könnte oder mit jener des Heims. Überall, in jeder Höhe, waren zwischen starken Fäden Nester aufgehängt, und vor ihnen befanden sich, vom Boden bis zur Decke, die technischen Apparaturen.
    Lotho stand auf dem Boden und blickte hinauf. Hier unten gab es nur ganz wenige Kontrollstände. Die beiden Spinnenartigen, denen der Schatten gefolgt war, kletterten an verschiedenen Fäden hinauf und nahmen irgendwo dort oben ihre Plätze ein. Hier unten gab es nur drei Arbeitsplätze mit Bildschirmen und Kontrollen, vor denen Spinnen kauerten. Der virtuelle Schatten ging zu ihnen hin und lauschte auf das, was sie sich untereinander zu sagen hatten. Noch verstand Lotho nichts, aber er war sicher, dass Nathan nichts entgehen würde.
    Die Fremden führten eingehende Gespräche. Einige von ihnen kletterten behende an Fäden in die Höhe, wofür dann andere herunterkamen. Immer waren einige beisammen und unterhielten sich, so als gäbe es andauernd neue Nachrichten. Der virtuelle Schatten wartete etwa eine Stunde ab, bevor er sich wieder aus dem Schiff zurückzog. Als Lotho Keraete aus seiner Trance erwachte, nachdem ihm die Roboter den Helm abgenommen hatten, fühlte er sich zunächst etwas benommen, aber sonst war er in Ordnung. Der mentale Kontakt mit dem Schatten hatte offenbar keine negativen Ergebnisse gezeitigt. „Komm mit uns in die Zentrale!" sagte James. „Die Syntronik hat die Beobachtungen des Schattens ausgewertet und kann uns jetzt Näheres über die Fremden sagen."
    „Das hoffe ich", meinte Lotho Keraete.
     
    *
     
    Nathan begann seine Ausführungen damit, dass er feststellte, dass es sich bei den Fremden allem Anschein nach nicht um die Feinde von ES handle und dass ihre Ankunft auch nichts mit dem irgendwann einmal bevorstehenden Konstituierenden Jahr zu tun habe.
    Sie nannten sich selbst die CawCadd, und sie waren die Überlebenden eines Kesselbebens, das in wenigen Lichtjahren Entfernung stattgefunden hatte. Sie waren der Rest ihres Volkes. Außer ihnen gab es keine Überlebenden mehr. Sie waren hierher gekommen, weil sie die rote Sonne als ihre neue Heimat auserwählt hatten. Ihre Wahl war auf Goppler gefallen, weil die Sonne sehr klein und planetenlos war. Die CawCadd glaubten offenbar, dass Goppler die größte mögliche Gewähr böte, in Zukunft von einem Kesselbeben verschont zu bleiben, bei gleichzeitiger Verfügbarkeit von Sonnenlicht. „Aber das hieße, dass sie sich hier heimisch einrichten wollen", sagte Lotho Keraete. „Wie? Es gibt keine Planeten, die sie besiedeln könnten."
    „Dann bleibt ihnen nur das Vakuum", antwortete die Syntronik. „Die CawCadd könnten versuchen, ein Geflecht von orbitalen Raumstationen zu errichten. Das würde zu ihren Eigenarten und ihrem Charakter passen."
    „Und wie können wir das verhindern?"
    „Gar nicht, wenn wir uns nicht der Entdeckung preisgeben wollen, Bolphor. Wir müssen abwarten und stillhalten. Solange die CawCadd uns nicht gefährlich werden, brauchen wir uns nicht um sie zu kümmern."
    „Na, danke", sagte Keraete. „Ich stelle gerade fest, daß die CawCadd Beiboote ausgeschickt haben, um an der Station, der HARQUIST und dem Sender anzulegen", teilte Nathan mit. „Willst du etwas dagegen unternehmen, Bolphor?"
    „Können sie in eine der drei Einheiten eindringen?" fragte der Terraner mit dem Metallfinger. „Nein", erwiderte die Bordsyntronik. „Dann lass sie gewähren! Sie sollen sich die Zähne an uns ausbeißen - oder vielmehr ihre Beißzangen."
    „Das ist eine kluge Entscheidung", sagte die Syntronik. „Wir werden uns völlig passiv verhalten und nichts tun, um uns von innen heraus bemerkbar zu machen."
    „Genau das wollte ich sagen", knurrte Keraete. „Es gibt ja schließlich das Dogma - oder nicht?"
     
    *
     
    Die CawCadd kamen tatsächlich mit ihren Booten. In skurrilen Raumanzügen stiegen sie aus, um sich das Heim, den Sender und die HARQUIST anzusehen. Natürlich konnten sie nirgendwo eindringen, auch wenn sie es mit allen Mitteln
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