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1978 - Schlacht um Wanderer

Titel: 1978 - Schlacht um Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit dem Grünmoos überzogen. Es gab keine Stelle ihres Körpers mehr, die nicht berallen war. „Florence ...", flüsterte er. Selbst dies war mit Anstrengung und Schmerzen verbunden. Keraetes Mund war trocken.
    Sie rührte sich nicht. Sie lag auf dem Rücken und hatte die Augen geschlossen.
    Er überwand sich und berührte sie an der Schulter. Lotho erschrak. Florences Körper war kalt. Der Exobiologe tastete nach ihrem Puls und fand keinen. Er öffnete ihr linkes Auge und sah nur den starren Blick zur Decke.
    Sie war tot - gestorben, während er neben ihr lag.
    Lotho Keraete überwand den Schmerz, hob sie an und drückte sie an sich. Tränen liefen ihm die Wangen hinunter. Seine Lippen bebten. Er hätte nie geglaubt, daß es so schnell gehen würde.
    Langsam und vorsichtig legte er Florence wieder ab und verhüllte sie mit einer Decke. Dann machte er den Versuch, aufzustehen und in die Hy gienezelle zu gehen. Er wankte, und jeder Schritt wurde zur Qual. Schwindel ergriff ihn. Er hatte das Gefühl, sein ganzer Körper müsse brennen, als steckten die Sporen in jeder einzelnen Zelle.
    Er übergab sich über dem WC. Fast kam er danach nicht mehr in die Höhe. Aber er mußte zur Zentrale. Er mußte wissen, wie es dort aussah, wie es den anderen ging. Und er mußte der Kommandantin von Florences Tod berichten.
    Es war unmöglich, daß die Eingeborenen nur in einer Art Symbiose mit dem Grünschimmel lebten. Das Pilzgeflecht bedeckte nur ihre Haut. Tiefer in ihren Körper aber konnte es nicht eindringen. Ihr Metabolismus mußte sich von dem der Menschen grundlegend unterscheiden..
    Lotho Keraete stolperte und fiel, als er auf den Korridor hinauswankte. Überall lagen Männer und Frauen, vom Grünschimmel zerfressen. Die meisten rührten sich nicht mehr. Andere aber stöhnten und kämpften gegen den nahen Tod.
    Lotho kam unter unsäglichen Anstrengungen wieder auf die Beine. Er stolperte weiter und achtete darauf, nicht über einen der Toten oder Sterbenden zu fallen. Noch einmal hätte er sich nicht aufrichten können, das wußte er.
    Er erreichte den zentralen Antigravschacht und ließ sich hineinfallen. Der Griff nach den Haltestangen am Ausstieg war für ihn wie ein Akt auf dem Drahtseil. Er bekam sie im letzten Moment zu fassen und zog sich aus dem Schacht in die Zentrale.
    Hier sah es nicht besser aus als auf den Korridoren. Überall lagen Leichen. Lotho kämpfte gegen den Schwindel an und sah Negra Tolt in ihrem Kontursitz.
    Ihre Arme hingen herab, aber sie bewegte die Hände noch, als ob sie rudern würde.
    Keraete stieß sich von der Schachtverkleidung ab und taumelte auf sie zu. Jeder Schritt bedeutete eine fast überm,enschliche Anstrengung, und immer wieder drohte er das Gleichgewicht zu verlieren. „Negra ...", krächzte er. „Madam ..." Sie drehte sich langsam mit dem Sitz zu ihm um. Kurz bevor er sie erreichte, fiel er. Seine Hände tasteten nach etwas, an dem er sich aufrichten konnte, und fanden das Instrumentenpult.
    Aber er hatte nicht mehr die Kraft dazu. „Lotho", flüsterte die Kommandantin. „Du lebst noch... Wir hätten... niemals landen dürfen..."
    „Nein", brachte er hervor. Seine Lungen brannten. Es wurde erst dunkel vor seinen Augen, dann wieder hell.
    „Lotho", sagte Negra, Tolt. „Ich mochte ... dich auch ..." .
    Damit kippte ihr Kopf zur Seite. Ihre Augen weiteten sich, so als sähe sie etwas, das sie in ungläubiges Erstaunen versetzte. Dann erlosch ihr Blick für immer. „Negra ...!"
    Lotho Keraete schleppte sich mit einerletzten Anstrengung zu ihr hin und legte den Kopf auf ihre Knie.
    Seine Tränen sickerten heiß und salzig durch den grünen Belag auf seinem Gesicht. Er bekam keine Luft mehr. Japsend richtete er sich noch einmal auf.
    Dann versank er endgültig in Schwärze.
     
    10.
     
    10. Februar 1291 NGZ
    Lotho Keraete
     
    „Nun?" fragte ES' mächtige Stimme. „Hast du gesehen, was du sehen wolltest?"
    „Das wollte ich ganz bestimmt nicht sehen, ES", antwortete Keraete. „Aber es hat mir den Abschied von minem Leben, wie ich es kannte, erleichtert."
    „Du hast dich also entschieden?" .„Ich war immer schon entschieden", sagte der Terraner. „Aber jetzt werde ich keine Zweifel und keine falsche Wehmut mehr haben. Leid tut es mir nur um meine Kameraden. Konntest du nichts tun, um ihnen dieses grausame Schicksal zu ersparen?"
    ES gab ein Geräusch von sich, das der Terraner im Körper eines Cyborgs nicht erlären konnte. „Selbst ich kann nicht immer und überall

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