1978 - Schlacht um Wanderer
sein, Lotho Keraete. Ich war nicht da, um ihre B'ewußtseine in mich aufzunehmen. Sie sind jetzt an einem anderen Ort."
Keraete schwieg, und ES fuhr nach einer kleinen Pause fort: „Du bist also ab jetzt mein neuer Bote, Lotho Keraete, das Bindeglied zwischen mir und den Bewohnern meiner Mächtigkeitsballung. Du löst Ernst Ellert hiermit ab - die Gründe habe ich bereits dargelegt."
„Aber wieso gerade ich?" fragte Lotho. „Was habe ich vorzuweisen, das Milliarden andere nicht hätten? Ich bin unbedeutend und habe noch nichts Großes bewegt in meinem Leben."
„Versuch nicht, meine Beweggründe zu verstehen!" sagte ES mit leichtem Tadel. „Ich hatte meine Gründe. Das Verhältnis zwischen mir und der Menschheit wird auf eine neue Grundlage gestellt werden müssen, aber das soll dich jetzt nicht belasten. Ich habe einen ersten Auftrag für dich, Lotho Keraete."
Keraete schwieg erwartungsvoll. Ehrfürchtig starrte er auf die sich drehende Spirale aus reinem Licht. Es. war kaum vorstellbar, daß dies der optische Ausdruck von Milliarden und aber Milliarden Bewußtseinsinhalten war, die ES ausmachten. „Ich werde dich an Bord der SOL bringen", teilte die Superintelligenz mit. „Dort wirst du Kontakt zu Perry Rhodan aufnehmen. Du wirst ihm mit teilen, daß er dafür sorgen muß, daß MATERIA sich am 28. März 1291 NGZ exakt um 15.45 Uhr an einem be stimmten Ort befindet. Die Koordinaten, die du dazu erhalten wirst, sind bis auf hundert Kilometer genau definiert. Sie bezeichnen einen Ort kurz über dem Ereignishorizont des Dengejaa Uveso."
„Dengejaa Uveso?" fragte Keraete. Der Name bedeutete nichts für ihn. Zu der Zeit, als er aus der Milchstraße entführt worden war, hatte er noch nicht existiert. „Das große Schwarze Loch im Zentrum der Galaxis", erfuhr er. „Genau das Black Hole, unter dessen Ereignishorizont wir uns hier befinden."
Lotho mußte an den letzten Teil seiner Reise hierher denken, und ihm wurde einiges klar.
Aber Perry Rhodan!
Schon seine erste Mission sollte ihn zu ihm führen, dem großen Idol seiner Jugend! Er würde ihm gegenüberstehen und die Nachricht von ES über'bringen!
Lothos Herz klopfte in gespannter Erwartung. Bevor er aber fragen konnte, auf welche Weise ES ihn eigentlich in die SOL bringen wollte, wurde es schwarz vor seinen Augen.
Er hörte nur noch ES' geistige Stimme: „Mach deine Sache gut, Lotho Keraete! Wzr sehen uns bald wieder ..."
11.
25. Februar 1291 NGZ
MATERIA
Cairol der Zweite hatte soeben seine Emotio-Schnittstelle aktiviert, da kehrten der Reihe nach die Lamuuni Vögel in die Kosmische Fabrik zurück, über die Torr Samaho nach Shabazzas Entführung die Kontrolle übernommen hatte. Cairol wußte, daß Torr Samaho die Vögel ausgeschickt hatte, um Shabazza zu suchen und in der SOL für ihn zu spionieren.
Die Lamuuni flatterten aufgeregt durcheinander. Der kleine Schwarm umflog Cairol den Zweiten immer wieder, bevor sich einzelne von ihnen endlich auf Sitzlehnen oder andere Vorsprünge setzten und beruhigten. Aus ihren geheimnisvollen Augen starrten sie den Roboter der Kosmokraten an.
Immer mehr ließen sich nieder und beobachteten ihn. Er hatte das Gefühl, daß sie ihn neugierig musterten, während zwischen ihnen eine lautlose, telepathische Unterhaltung ablief.
Plötzlich flog einer von ihnen wieder auf und flatterte aufgeregt wie zuvor in der Mitte des großen Kontrollraums mit seinen unzähligen bunten Lichtern und Holographien. Das dauerte einige Sekunden, dann verglühte 'der Vogel mitten in der Luft zu Asche.
Ihm folgte der zweite Lamuuni. Das Schauspiel wiederholte sich. Der Vogel stand einige Sekunden lang heftig flatternd in der Mitte des Raumes, dann glühte er auf und zerfiel zu heißem Staub.
Und der nächste, der übernächste ...
Es war immer das gleiche Bild. Da ahnte Cairol der Zweite, wessen er hier Zeuge wurde. Die Lamuuni-Vögel waren, nachdem man Wanderer wieder einmal und trotz neuer Strategie nicht entscheidend hatte angreifen können, aus der SOL gekommen, um Auskunft zu erteilen. Dazu nahmen sie, einer nach dem anderen, mit Torr Samaho mentalen Kontakt auf.
Nachdem sie ihren Bericht abgelegt hatten, wurden sie von Samaho getötet. Weshalb, das konnte Cairol nicht sagen. Vielleicht erzürnten ihre Berichte seinen Herrn. Vielleicht hatten sie versagt. Es gab viele mögliche Gründe, und in die Gedankenwelt seines Herrn konnte sich Cairol der Zweite nicht hineinversetzen.
Als der letzte Lamuuni in der Luft
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