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1978 - Schlacht um Wanderer

Titel: 1978 - Schlacht um Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unmittelbar vor dem Wrack standen.
    Lotho Keraete, der mit Florence zusammen langsamer gefolgt war, entdeckte den Toten als erster. „Hierher!" rief er. „Da liegt eine Leiche - oder vielmehr das, was von ihr übriggeblieben ist!"
    Er mußte würgen, als er den Toten genauer betrachtete. Er war ein Skelett; das grünlich schimmerte.
    Lotho mußte sich zwingen hinzusehen. Er fand keine Hinweise auf einen gewaltsamen Tod. Der tote Leib wies keine Spuren von Schüssen auf, noch War er unnatürlich verrenkt. Das einzige, Was an ihm auffallend war, war dieser mattgrüne Belag, der jetzt, in der anbrechenden Dunkelheit, so seltsam schimmerte.
    Er erinnerte Lotho an etwas. Na klar: die grüne Haut der Dorfbewohner. Auch sie hatte bei näherem Hinsehen wie ein Belag gewirkt! „Das ist grausam", sagte Negra Tolt, als sie das Skelett in Augenschein nahm. Dann stockte sie. „Dieser grüne Belag .,," Also war es auch ihr aufgefallen. „Deshalb haben die Eingeborenen in diese Richtung gezeigt, und deshalb hatten sie Angst vor uns", trug Florence eine gewagte These vor. „Sie hatten schon einmal, und das vor nicht allzu langer Zeit, Besuch von Raumfahrern, von Akonen. Die Akonen sind an irgend etwas gestorben, das sie sich von ihnen geholt haben." Sie wurde blaß und schluckte. „Und genau das kann nun auch uns passieren, wenn wir uns infiziert haben."
    „Malen Sie nicht den Teufel an die Wa'11d", riet ihr Negra. „Wir stecken in geschlossenen Raumanzügen. Lassen Sie uns das Schiff betreten."
    Sie drangen durch eine geöffnete Schleuse ein. Überall fanden sie Tote, bis zum Skelett verwest. Und alle hatten sie diesen grünen Belag, der ihre Knochen wie niedriges Moos .überzog. „Laßt uns umkehren!" sagte Negra Tolt, nachdem sie auch in der Zentrale nur grüne Leichen gefunden hatten. Große Teile des Schiffes waren ausgebrannt oder durch Explosionen zerrissen. „Es hat keinen Sinn mehr, hier weiterzusuchen. Die Akonen sind offenbar an einer Krankheit zugrunde gegangen, die uns unbekannt ist. Lotho Sie nehmen eine Probe dieses grünen Belags. Und dann nichts wie zurück in die Shifts."
    Florence wollte widersprechen, aber Negra. winkte nur ab. Lotho spürte, daß ihr, seiner heimlichen Liebe, die Angst im Nacken saß. Er tat, wie ihm geheißen, und schloß sich als letzter der abrückenden Gruppe an, vom Grauen geschüttelt.
    Zurück in den Shifts, flogen die vierzehn Menschen mit Höchstgeschwindigkeit zum Raumschiff zurück. Sie wurden eingeschleust und stiegen aus den Panzerfahrzeugen. Negra Tolt befahl, daß sie sich alle in geschlossenem Schutzanzug desinfiz-ren ließen.
    Die Raumfahrer ließen die Prozedur über sich ergehen. Erst dann zogen sie die Anzüge aus. Wenig später trafen sich Lotho Keraete, Florence Lamar, Dittmar Schreins und Negra Tolt in der Zentrale. „Wir könnten sofort starten", sagte Negra, „aber wir müssen wissen, welche Gefahr von diesem Planeten ausgeht. Ich halte daher eine weitere Exkursion in die Siedlung der Planetarier für unabdinglich. Sie müssen uns sagen, was mit den Akonen geschehen ist."
    Ihr Befehl stieß auf breite Zustimmung. Nur Lotho hatte ein sehr schlechtes Gefühl bei der Sache. Er sah immer wieder die grünbeflaumten Eingeborenen vor sich und dann die Skelette der Akonen.
    In dieser Nacht schlief er wieder bei Florence. Lamar. Er erzählte ihr von seinen Befürchtungen, und sie nahm ihn ernst. „Ich bin mir sicher, daß uns die Eingeborenen vor etwas warnen wollten", sagte sie. „Und zwar vor dem, was den Akonen widerfahren ist."
    „Woher sollten sie das wissen?" fragte Lotho. „Weil die Akonen sie nach dem Aus bruch der Krankheit noch einmal besucht haben. Das ist der Grund, weshalb sie solche Angst vor uns haben. Die Akonen müssen unter ihnen gewütet haben."
    „Klingt logisch", gab Lotho zu. „Aber uns kann eigentlich nichts passieren. Wir hatten unsere Schutzanzüge immer geschlossen und haben sie desinfiziert."
    „Und wenn die Keime, wenn die Sporen dieses Mooses in der Luft und durch die Schleusen eingedrungen sind?" fragte Florence. „Es kann ja irgendein Fehler auf unserer Seite passiert sein!"
    Lotho gab keine Antwort. Er drehte sich auf die Seite und versuchte zu schlafen.
    Er kratzte sich. Am rechten Arm juckte es ihn.
     
    *
     
    Am anderen Morgen schlich er sich an der noch schlafenden Psychologin vorbei aus deren Kabine und suchte die Messe auf, um zu frühstücken. Es hielten sich nicht allzu viele andere Besatzungsmitglieder darin auf. Es

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