1978 - Schlacht um Wanderer
war noch zu früh.
Das Jucken am Arm war stärker geworden, doch erst, als er allein in seiner Kabine war, krempelte er den Ärmel seiner Kombination hoch und sah den leichten grünen Schimmer auf seiner Haut.
Lotho Keraete erstarrte.
Sein erster Gedanke war, die Kom mandantin zu benachrichtigen. Aber das ließ er bleiben. Nicht, solange er nicht wußte, ob er allein diese Symptome vorwies.
Er wußte, daß es nicht richtig war. Aber die Furcht davor, vielleicht als einziger von dieser Krankheit befallen zU sein, ließ ihn nicht anders handeln. Er strich den Ärmel wieder herunter und verschloß ihn. Er hatte Angst. Sollte er sich das gleiche eingefangen haben wie die Akonen? Und wenn ja, wie lange hatte er. dann noch zu leben? Entschlossen, dem Dorf der Eingeborenen noch heute vormittag einen zweiten Besuch abzustatten, ging er zur Zentrale. Er trug der Kommandantin seinen Wunsch vor und rea": gierte erleichtert, als sie die gleiche Absicht äußerte.
Dabei entging ihm nicht, wie sie sich am linken Bein kratzte.
Florence kam herein. Auch sie wollte so schnell wie möglich noch einmal mit den Planet ariern reden. Und auch sie kratzte sich, wenn sie glaubte, daß niemand hinsah.
Wir sind verseucht! durchfuhr es Lotho Keraete. Wir sind alle verseucht!
Er sprach es aus. Alle Augen in der Zentrale richteten sich auf ihn. Er nickte stur. „Es sind doch Keime in der Luft, .aber keine, die wir kennen könnten. Durch unsere Raumanzüge waren wir vor ihnen geschützt, aber sie drangen trotz aller Schutzvorkehrungen in die HUMBOLDT ein. Wir werden so enden wie die Akonen, wenn die Eingeborenen kein Mittel gegen den Grünschimmel finden!"
Damit hatte er den Ausdruck für den grünen Belag gefunden. >-S;ie haben recht", sagte Negra Tolt. „DIesmal fliegen wir nur mit einem Sift. Keraete, Leutnant Lamar, Captaln Schreins und ich. Das sollte genügen."
S„Ich gebe zu bedenken ...", begann chreins.
„Vergessen Sie es!" wurde er von der Kommandantin abgekanzelt. „Wir machen es so, wie ich es gesagt habe."
Minuten später war der Shift in der Luft. Er landete wieder vor dem zerstrahlten Tor der Siedlung, und die vier Insassen schritten den Weg entlang und drangen in das befestigte Dorf ein.
Sie stießen wieder die Tür auf, die zu dem ersten Haus in der Siedlung gehörte. Die Kommandantin der HUMBOLDT wandte sich per Translator an die Eingeborenen, die sich wieder in ihrer Ecke zusammengekauert hatten. „Wir haben das andere Raumschiff gefunden", sagte sie, „und die Toten darin.
Sie sind an dem gestorben, was ihr auf der Haut tragt. Warum tötet es euch nicht?"
Die Eingeborenen schwiegen. Florence Lamar drängte sich vor und sagte: „Wir sind nicht gekommen, um euch zu bestrafen. Euch trifft keine Schuld an dem, was mit uns geschieht und mit den anderen Himmelsfahrern gesche hen ist. Bitte sagt uns nur, warum ihr nicht von dem Grünschimmel getötet werdet!"
Und das Wunder geschah.
Einer der Eingeborenen erhob sich aus seiner Ecke und streifte die Hände der anderen ab, die ihn zurückhalten wollten. Er wirkte alt und zerbrechlich. „Ich bin Kor, der Hüter dieses Hauses", sagte er, und die Translatoren übersetzten. „Wir Queo leben mit dem grünen Moos zusammen, solange wir denken können. Es versorgt uns mit Nahrung, die es aus der Luft aufnimmt, und wir geben ihm dafür unsere Körper und unsere Stoffwechselprodukte. So war es immer - bis die Fremden kamen, die euch so ähnlich sahen."
„Die Akonen", sagte Negra. „Wir kennen ihren Namen nicht, aber anscheinend konnten sie dem grünen Moos nicht das geben, was es von uns bekam, und darum hat es sie umgebracht. Sie kamen zurück und haben rurchtbar unter uns gewütet. Was ihr von unserer Siedlung seht, haben wir danach wieder alles neu aurgebaut. Und wir haben schreckliche Angst, daß uns dasselbe noch einmal widerfährt, denn die Fremden haben viele von uns getötet."
„Das habt ihr von uns nicht zu berürchten", sagte Florence. „Gibt es ein Mittel gegen das grüne Moos? Ich meine, etwas, das es aurhält zu wachsen?"
„Uns ist nichts dergleichen be kannt", gab der Planetarier zu. „Wieso berällt es nicht eure Tiere, die draußen weiden und hier in. den Straßen stehen?" wollte Lotho wissen. „Das wissen wir nicht", lautete die Antwort. „Es hat sich noch nie mit ihnen verbunden."Das Gespräch wurde noch eine halbe Stunde rortgerührt, dann blies Negra Tolt zum Rückzug. Sie hatten erfahren, was zu errahren gewesen war. Mehr konnten sie aus
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