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1981 - Richard

1981 - Richard

Titel: 1981 - Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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Colette hat mir Madame Uzar vorgestellt, wir sind uns kurz begegnet, hier unten auf eurem Parkplatz war es.«
    Simon nickte. »Ich weiß, Colette hat es mir erzählt.«
    »Also, ich sehe es immer noch nicht als notwendig an, weiter zu suchen«, viel Edmund Linz dazwischen. »Ich verlange von Ihnen, dass die Versteigerung in den nächsten Tagen organisiert wird.«
    Simon sah ihn an. »Wir haben einen Vertrag, aber wenn sie die Kosten zahlen wollen, die bisher angefallen sind, und auch eine saftige Entschädigung für entgangene Einnahmen des Hauses Blammer, dann sehe ich kein Problem, wenn sie sich ein anderes Auktionshaus suchen. Ich fürchte nur, man wird Ihnen dort dasselbe sagen.«
    Wieder herrschte Schweigen. Edmund Linz hatte schon das Wort Erpressung auf den Lippen, aber er blieb still. Er sah nur nervös in die Runde. Sein Blick blieb schließlich auf Georg stehen, aber er sagte nichts.
    »Also noch einmal von Vorne«, begann Simon. »Wir sind uns einig, dass jemand in die Südsee reisen muss und ich habe dich richtig verstanden, Georg, dass du den Job übernehmen würdest, dass du also weiter an dem Fall arbeiten könntest.«
    Georg schwieg einige Sekunden, als ob er sich den Vorschlag überlege. »Es ist natürlich etwas ganz anderes, hier in Europa ein paar Erkundigungen einzuholen, als wenn ich um die halbe Welt reise. Ich habe mir zunächst auch vorgestellt, dass du irgendjemanden engagierst, der bereits vor Ort ist«, sagte er zu Simon gewandt. »Es gibt dort doch sicherlich Privatdetekteien.«
    »Wie soll das gehen?«, fragte Simon. »Gut, wir können einen Privatdetektiv anheuern, aber das muss auch jemand machen, der vor Ort ist und zudem jemand ist, der den Auftrag genau kennt und die Ergebnisse beurteilen kann und der entscheiden kann, ob wir auf der richtigen Spur sind, eben jemanden wie dich. Ich denke daher, dass du ohnehin in die Südsee reisen müsstest, um alles zu koordinieren, vorausgesetzt, du kannst dir das grundsätzlich vorstellen.«
    Georg war es jetzt klar, dass er vorher mit Simon über die Sache hätte sprechen müssen, unter vier Augen. Jetzt sah es so aus, als wenn er erst überredet werden müsste. Georg dachte nach. Bisher hatte er in Summe drei Tage an dem Fall gearbeitet, wenn man die beiden Tage abzog, an denen er sich in der Staatsbibliothek das Wissen über die französische Kolonialzeit angeeignet hatte. Für eine Reise in die Südsee waren zwei Wochen Minimum, er musste ja auch erst einmal dorthin kommen. Vierzehn Tage, maximal drei Wochen, überlegte er. Dann dachte er noch einmal an Florence Uzar. Noch einmal sagte er sich, dass er sie eigentlich kaum kannte. Mittlerweile schwiegen alle und warteten auf eine Antwort. Simon schaute ihn intensiv an.
    Georg sah in die Runde und überlegte noch einmal. »Gut, ich gebe zu, dass ich bereits über die Sache nachgedacht habe, noch bevor das Thema eben aufgekommen ist. Also, vierzehn Tage, maximal drei Wochen, aber ich weiß noch nicht, wann ich mich hier losmachen kann. Das muss ich noch checken.«
    »Na ich denke doch, so schnell wie möglich«, warf Edmund Linz ein und würdigte damit in keinster Weise, dass Georgs Zusage allein schon ein Fortschritt in der Angelegenheit war. »Es geht um meine Existenz, ich kann es mir nicht leisten, so lange auf den Verkauf des Bildes zu warten.«
    Simon ignorierte die Worte von Edmund Linz. Er nickte in Georgs Richtung. »Das ist selbstverständlich«, sagte er. »Die Konditionen für deinen Auftrag ändern sich natürlich, das sollten wir später unter vier Augen besprechen.«
    »Ist es Ihnen denn wenigstens möglich, uns einen ungefähren Termin zu nennen?«, hakte Edmund Linz noch einmal nach.
    Georg sah ihn genervt an. »Ich muss natürlich noch einiges organisieren. Wenn ich die richtigen Flüge bekomme, könnte ich innerhalb der nächsten zwei Wochen starten. Also liegen die Ergebnisse voraussichtlich in etwa einem oder zwei Monaten vor. Das sollte Ihnen schon bewusst sein und es sollte Ihnen bewusst sein, dass das verdammt schnell wäre, wenn es so hinkommt.«
    »Zwei Monate«, wiederholte Edmund Linz. »Aber dann ist Schluss. Ich bestehe darauf, dass der Gauguin dann zur Versteigerung kommt, auch wenn die Recherche keine neuen Erkenntnisse mehr erbringt.«
    »Es ist ihr Geld«, antwortete Simon. »Ich glaube kaum, dass das Gauguin-Gemälde mit den Informationen, die wir bis jetzt haben, sehr viel einbringt und das sage ich jetzt zum letzten Mal. Ihre Probleme werden mit einer

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