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1981 - Richard

1981 - Richard

Titel: 1981 - Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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sofortigen Versteigerung ganz sicher nicht gelöst, also, sie haben eigentlich keine Wahl.«
    Edmund Linz ignorierte die Bemerkung, die eindeutig auf seine finanzielle Lage anspielte. Er war der erste, der sich erhob, nicht aus Protest, sondern weil er wusste, dass eine Entscheidung für das weitere Vorgehen gefallen war. Heinz Kühler begleitete ihn noch nach unten und ließ ihn aus dem Gebäude heraus.
    *
    Simon und Georg blieben in dem Besprechungsraum allein zurück. Die beiden Männer sahen sich schweigend an. Georg hatte sich leicht zurückgelehnt. Simon wandte den Blick ab, nahm sich eine Tasse Tee und bot Georg auch eine an.
    »Nein Danke«, schüttelte er den Kopf. »Ich nehme noch ein Wasser.«
    Georg griff nach der Flasche, öffnete sie und schenkte sich ein. Er trank das Glas zur Hälfte leer und stellte es dann wieder auf den Tisch.
    Simon beobachtete ihn dabei. »Tut mir leid, Georg, ich habe dich hoffentlich nicht bedrängt. Wir hätten eben auch Schluss machen und es zunächst unter uns regeln können.«
    »Wenn ich nicht gewollt hätte, dann hätte ich es schon gesagt, auch in der Runde eben, Freundschaft hin, Freundschaft her.« Georg lehnte sich zurück. »Aber du hast ja selbst gesagt, dass es nicht billig wird.«
    Simon lächelte. »Also, zunächst einmal kannst du deiner Buchhaltung mitteilen, dass sie uns die Abrechnung schickt, die Abrechnung für den ersten Teil unseres Geschäfts.« Er machte eine Pause. »Mir war natürlich klar, dass es nur eine Lösung geben wird, und zwar die, dass du in der Südsee weiter recherchierst. Wir machen jetzt einen neuen Vertrag und dann sieht die Sache schon ganz anders aus.«
    »Gut, dann lass mal hören, was du mir anbietest«, sagte Georg mit einem Lächeln.
    Simon nickte bedächtig. Er schlug seine Ledermappe auf und holte einen Umschlag heraus, aus dem er ein Blatt mit handschriftlichen Notizen zog. »Ich schlage vor, deinen Tagessatz zu verdoppeln und du bekommst eine Kreditkarte für die Dauer deiner Mission. Das Limit liegt bei fünfzigtausend, für deine Spesen, für Reisekosten, Hotel und alles was du sonst so benötigst, um in der Sache voranzukommen. Um das ganze etwas reizvoller zu machen, habe ich auch an eine Prämie gedacht. Für den Fall, dass du einen Volltreffer landest, erhältst du drei Prozent vom Verkaufserlös des Gauguin-Gemäldes. Diese Prozente knapsen wir von unserer Provision ab. Für jede Million, die der Gauguin bringt, kassierst du also gut dreißigtausend, dafür kannst du deiner Kanzlei sogar ein Vierteljahr fernbleiben.«
    »Es scheint, als wenn du ziemlich hoch einsteigst, aber ich denke meine Provision ist doch auch im Vergleich zu dem, was du sonst mit Blammer umsetzt noch sehr gering.«
    Simon lächelte. »Sag dass nicht, Georg. Ein Gauguin kann mehrere Millionen einbringen. Kennst du das Bild Maternité, es stammt auch von Gauguin. Es zeigt Südseefrauen, er hat es 1899 auf Tahiti gemalt. Das Auktionshaus Sotheby's in New York hat Maternité 1995 für den Rekordpreis von knapp neununddreißig Millionen Dollar versteigert. Es ist ein sehr bekanntes Bild, daher der hohe Preis. Ein noch unbekanntes Werk kann man auf ein Zehntel, also auf knapp vier vielleicht sogar fünf Millionen Dollar ansetzen. An dem Erlös wären wir in jedem Fall zu fünfundzwanzig Prozent beteiligt, so steht es in dem Vertrag zwischen uns und Herrn Linz, wie du weist.«
    »Eine Million minus meiner Prozente, minus der Kosten für die Recherche«, Georg rechnete. »Das ist immer noch eine Menge Holz, ich schätze Euch bleiben gut achthunderttausend, aber es muss doch noch was anderes dahinter stecken?«
    »Geld ist zunächst nicht alles, da hast du Recht. Die Entdeckung eines echten Gauguins, eines bisher noch unbekannten Werkes, ist eine Sensation«, erklärte Simon. »Für das Image von Blammer wäre es außerordentlich förderlich, wenn wir das Bild präsentieren und zeigen könnten, wie kompetent wir im Umgang mit solchen hochkarätigen Künstlern sind. Wir würden von Sammlern oder Museen weitere Aufträge erhalten, keine Frage. Wenn wir jetzt erfolgreich sind, kann uns das über Jahre Profite einbringen, Profite, für die es sich lohnt jetzt hoch einzusteigen.«
    »Und wenn es eine Fälschung ist?«, fragte Georg provokativ. »Was bedeutet das dann für euch, dann war das ganze doch ein teurer Irrtum?«
    Simon zuckte mit den Achseln. »In diesem Fall wären außer Spesen nichts gewesen. Ich bin Unternehmer und muss auch damit Leben.«
    *
    In

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