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1981 - Richard

1981 - Richard

Titel: 1981 - Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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Beinen bereits die Strapazen des Ausflugs. Er fühlte eine herrlich befriedigende Erschöpfung, so ähnlich wie nach einem Tag Skifahren im Gebirge, auch wenn dieser Vergleich nicht richtig zu der tropischen Umgebung Nuku Hivas passte. Koolar schien weniger erschöpft zu sein. Er steuerte das Motorboot sicher aus der Bucht, entlang der Küste zurück in den Hafen von Taiohae. Als Georg wieder den Kai betrat, fiel ihm ein, dass er keinen Fotoapparat dabei hatte. Die Bilder des Tages musste er in seinem Gedächtnis speichern, was ihm nicht schwerfallen sollte, wie er glaubte. Koolar war voller Tatendrang. Georg war aber zu erschöpft, um bereits an einen zweiten Ausflug zu denken.
    *
    Am nächsten Tag schlief Georg etwas länger und fuhr nachdem Frühstück erst am späten Vormittag zur Apotheke. Den Jeep hatte er behalten, so dass er sich diesmal kein Taxi zu rufen brauchte. In der Apotheke bediente Betty Fallon. Er fragte nach Florence und erfuhr, dass sie an einer Besprechung mit der Krankenhausverwaltung teilnahm, die wohl erst am Nachmittag zu Ende sein würde. Er war zwar enttäuscht, aber er hatte sich auch nicht mit Florence verabredet. Er verließ die Apotheke und wollte schon wieder in seinen Jeep steigen. Das Krankenhaus hatte einen schönen Park, mit Bänken und abgeschirmten Arkaden, die von einem Meer von Blumen geziert waren. Georg dachte nicht lange nach, vom Beifahrersitz nahm er seine Mappe. Er ließ den Wagen stehen. Der Park begann hinter dem Hauptgebäude des Krankenhauses. Die Wege bestanden aus grob behauenen Steinen. Er setzte sich auf die erste Bank, an der er vorbeikam. Es war so herrlich ruhig. In seiner Mappe hatte er ein Buch, das er irgendwo auf Tahiti gekauft hatte. Es war ebenfalls ein Bildband mit den Werken Gauguins, das noch etwas mehr zu bieten hatte, als das Buch, das er schon besaß. Er reckte sich in der Sonne und sah sich Gauguins Werke an. Je mehr er sich in die abgebildeten Gemälde und Zeichnungen vertiefte, desto mehr empfand er die Farbigkeit der Umgebung des Parks, immer dann, wenn er aufblickte, um seine Augen zu erholen. Er vergaß ein wenig die Zeit. Einmal machte er die Augen zu und war wohl für ein paar Minuten eingeschlafen.
    Er hörte ihre Stimme erst, nachdem sie ihn schon zweimal angesprochen hatte. Er blinzelte kurz, konnte dann aber gleich erkennen, wer ihn gerufen hatte. Florence stand zwischen ihm und der Sonne und erleichterte ihm mit ihrem Schatten, die Augen zu öffnen.
    »Haben sie geschlafen?« Sie hielt ein Butterbrot in den Händen.
    »Was machen sie hier?« Er war immer noch überrascht von ihrem Anblick.
    »Wir machen gerade eine Pause«, antwortete sie. »Heute geht es um das Budget. Wir hatten vor einigen Wochen Besuch aus Tahiti von einem Wirtschaftsprüfer und einem Finanzbeamten, wie sie ihn nennen würden. Wir müssen noch Unterlagen nachreichen. Die Apotheke und das Krankenhaus arbeiten in bestimmten Bugetfragen zusammen und so bin entweder ich oder mein Bruder bei den Gesprächen dabei.«
    »Ihr Bruder? Stimmt, sie haben ja einen Bruder«, sagte Georg.
    »Ja, er ist ein paar Jahre älter und ich bin sogar zweifache Tante.« Sie sah auf die Uhr. »Es geht in wenigen Minuten weiter.«
    »Dann kann ich sie heute nicht mehr sprechen?«, fragte Georg. »Haben sie schon Nachricht von ihrem Freund Fabrice?«
    Florence schüttelte den Kopf. »Er wird sich wohl vor Montag nicht melden«, erklärte sie. »Ich habe gestern versucht ihn zu sprechen, sein Büro sagte mir aber, dass er die nächsten drei Tage auf Dienstreise sei, bis zum Wochenende. Wir müssen eben noch etwas Geduld haben.«
    »Schade! Montag erst.«
    »Aber ich werde nachher einmal bei der Inselverwaltung anrufen. Vielleicht hat sich ja dort schon etwas ergeben«, bot Florence an. Dann zögerte sie, als wenn sie über etwas nachdachte. »Möchten sie Ua Pou und Ua Huka kennenlernen, oder haben sie Angst mit einem Hubschrauber zu fliegen?«
    Er sah sie an. Er freute sich innerlich über die Einladung. »Sie werden es mir nicht glauben. Ich bin beim Militär selbst Pilot gewesen, Hubschrauberpilot.« Er lächelte zu der Bemerkung.
    Sie sah ihn ungläubig an und dachte an einen Scherz. Dann lachte sie. »Gut, ich lade sie ein«, sagte Florence. »Aber sie dürfen nicht selbst fliegen. Ich habe bereits einen Piloten, den ich nicht arbeitslos machen darf.«
    »Wie weit ist es zu den Inseln?«, fragte Georg.
    »Nach Ua Pou etwa sechzig Kilometer. Insgesamt werden wir einen Rundflug von gut

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