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1981 - Richard

1981 - Richard

Titel: 1981 - Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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Wochenende dort zu besuchen. Es steht übrigens im letzten Brief, zumindest in dem letzten, den wir haben. Ich bin aber davon überzeugt, dass es weitere Briefe geben muss, nicht unbedingt von der Zeit vor 1912, aber sicherlich nach 1927.
    Georg überlegte. »Wie lange hast du gebraucht, alles zu lesen?«
    Florence gähnte. »Die halbe Nacht und ein bisschen länger. Darum bin ich auch so spät zum Frühstück gekommen. Ich war erst um zehn vor neun wach.«
    Georg lächelte. »Aber uns fehlen die entscheidenden Jahre«, bemerkte er noch einmal. »Es könnte aber interessant sein, nach Tom zu recherchieren. Vielleicht wissen er oder seine Nachkommen, etwas über das Ölgemälde zu berichten oder sie besitzen noch Unterlagen, die als Herkunftsnachweis taugen.«
    Florence nickte. »Lass uns doch noch einmal alles zusammenfassen, was wir jetzt über Julie Jasoline wissen.« Sie räusperte sich. »Also, Julie wurde in einem Ort namens Allaire geboren und zwar 1895. Wir kennen den Namen ihrer Mutter, ihres Vaters und ihrer Schwester, ihrer Zwillingsschwester. Wir wissen, dass sie bis etwa 1911 in der Südsee gelebt hat, auf den Marquesas. Jane war sich ziemlich sicher, dass Julie die Insel Ua Huka erwähnt hat und das passt ja auch zu dem, was wir von der Großmutter wissen, die wir dort getroffen haben. Ua Huka, das passt eigentlich nicht, das habe ich schon gleich gedacht, als die Großmutter uns ihre Geschichte erzählt hat. Europäer hat es dort kaum gegeben, die waren alle auf Nuku Hiva, Hiva Oa oder Fatu Hiva . Nur wenn zwei unabhängige Quellen Ua Huka erwähnen, dann muss wohl etwas dran sein. Die Großmutter hat dann ja auch noch bestätigt, dass Julie 1911 von Victor abgeholt wurde. Sie ist recht glaubwürdig, immerhin stimmt auch ihre Behauptung, dass Julie 1950 noch einmal auf Ua Huka gewesen ist. Dann wissen wir noch, dass Julie ihren Sohn Tom in der Zeit zwischen 1911 und 1912 zur Welt gebracht haben.«
    »Der Name Tom allein reicht nicht«, sagte Georg. »Tom Jasoline, wenn Julie nicht verheiratet war oder Tom Soundso, wenn er den Namen seines Vaters getragen hat.«
    Florence dachte nach. »Fabrice hat wohl auch deswegen nichts über Tom heraus bekommen, weil Julie ihn in Australien zur Welt gebracht hat. Tom ist oder war Brite.«
    »Das kann sein.«, sagte Georg. »Wir sind aber etwas vom Thema abgewichen, also weiter. Wir haben die Briefe aus den Jahren 1912 bis 1927, daher wissen wir recht genau, was Julie in dieser Zeit gemacht hat. Dann gibt es eine Lücke ab 1927. Von Jane und Alfred Dearst wissen wir aber, dass Julie spätestens ab 1941 in Sydney gelebt hat, vielleicht auch schon früher, weil ihr Vater bereits 1935 in Auckland gestorben ist und die Mutter zwischen 1935 und 1938 ganz sicher nach Frankreich zurückgekehrt sein muss. Julie kann also in dieser Zeit von Neuseeland nach Australien gezogen sein. Im Jahre 1950 verlässt sie Australien und geht nach Europa. Sie reist nach Liverpool. Aus dem Jahr 1952 stammt schließlich der Brief, den Julie an die Dearsts schickt, der Brief, in dem sie über ihre Reise nach Europa schreibt.« Georg zögerte kurz. »Mich wundert nur, dass sie nichts von ihrer Schwester berichtet. Warum fährt sie nicht sofort nach Paris und besucht ihre Schwester Thérèse?"
    »Das muss nicht unbedingt etwas heißen«, erwiderte Florence. »Sie brauchte den Dearsts ja schließlich nicht alles zu erzählen.«
    »Stimmt, so kann man das natürlich auch sehen .«
    Florence nickte. »Ich meine wir haben jetzt zwei neue Spuren. Zunächst sollten wir herausbekommen, was aus Tom geworden ist. Dann ist da noch Liverpool, du hast dir doch die Adresse notiert. Wenn du wieder in Europa bist, kannst du dort doch auch nach Spuren von Julie suchen.«
    »Und was ist mit Auckland ?«, fragte Georg. »Vielleicht finden wir dort ja eine Spur von Julies Sohn, vielleicht ist Tom in Auckland geblieben, er war ja 1935 kein kleines Kind mehr?« Georg überlegte. »Könntest du bei den Dearsts anrufen und sie fragen, ob Julie jemals etwas von einem Sohn erzählt hat, vielleicht bekommen wir dann ja schon einen Anhaltspunkt, vielleicht sogar einen Namen, einen Nachnamen?«
    »Stimmt, dass ist eine gute Idee«, sagte Florence. »Es könnte ja sein, dass sie mit Jane Dearst darüber gesprochen hat. Vielleicht weiß Jane sogar mehr über Tom.«
    *
    Nach dem sie den Frühstückssaal verlassen hatten, teilten sie sich auf. Georg wollte die E-Mail-Adresse, die er auf Tahiti eingerichtet hatte, auf

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