Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1981 - Richard

1981 - Richard

Titel: 1981 - Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
Vom Netzwerk:
»Was sie hier sehen ist wohl schon alles was wir über den Namen Jasoline haben und unsere Daten sind wirklich recht umfangreich.« Er zuckte mit den Achseln. »Wir können uns ja noch den letzten Artikel ansehen.«
    Er führte die Computermaus bereits wieder über den Bildschirm schloss das geöffnete Fenster und klickte auf den Eintrag, nachdem die gesamte Trefferliste wieder erschienen war. Nach kurzer Verzögerung öffnete sich erneut ein Fenster. Auch hier ging es um den Tod eines Menschen.
     
    23. Juni 1976: gestorben um 8:34, Thérèse Pallet, geb. Jasoline, geboren am 17. März 1895 im Bezirk Redon, wohnhaft in der 88 Rue Mandar, 2. Arrondissement (Bourse), 75002 Paris.
     
    Richard Völler überlegte. »Die Adresse«, sagte er schließlich. »Die Rue Mandar hier in Paris, vielleicht wohnen ja noch Angehörige von dieser Thérèse Pallet dort, oder Nachbarn wissen, wo die Familie jetzt lebt, wenn dort niemand mehr zu finden ist. Außerdem können sie in den alten Pariser Adressbüchern nachsehen, wer alles in der 88 Rue Mandar gemeldet war. Ich denke mit der Adresse haben sie einen guten Anhaltspunkt und vielleicht treffen sie auf jemanden, der Ihnen sagen kann, ob die Leute mit ihrem Victor Jasoline verwandt sind.«
    Georg nickte. Er las sich noch einmal die Todesanzeige durch. Mehr als sechzig Jahre, dachte er. Thérèse Pallet war schon im Jahre 1915 Witwe geworden und lebte noch bis 1976. Sie hatte nicht wieder geheiratet oder sie hatte bei einer späteren Heirat den Namen ihres verstorbenen Mannes behalten.
    »Die Adressbücher?«, fragte er schließlich. »Wo kann ich da nachsehen?«
    Richard Völler schmunzelte. »Hier kann ich Ihnen natürlich auch helfen.«
    Er betätigte das Druckersymbol in der oberen Menüleiste und schloss dann das geöffnete Programm.
    »Ich habe noch schnell alle Treffer mit ihren Anhängen ausgedruckt«, erklärte er. »Ich werde sie gleich aus meinem Büro holen.«
    Dann öffnete er einen der Ordner auf dem Desktop. Es erschienen die Icons mehrerer Programme. Die Icons trugen das Logo der France Télécom und unterschieden sich im Programmnamen nur durch die Jahreszahlen.
    »Hier finden sie die Adress- und Telefonbücher, beginnend mit dem Jahr 1950", sagte Richard Völler, während er sich von seinem Platz erhob. »Leider gibt es für eine Adresssuche in ganz Frankreich nur das Buch aus diesem Jahr, nur Pariser Adressbücher gehen bis ins Jahr 1950 zurück.«
    Georg nickte. Er rückte seinen Stuhl wieder näher an das Terminal heran, um die Tastatur und die Computermaus erreichen zu können. Richard Völler stand noch einige Sekunden neben ihm, bis Georg das Programm hinter dem Icon mit der Bezeichnung Adressbuch Frankreich 1998 gestartet hatte. Als die Suchmaske erschien, wandte sich Richard Völler schließlich ab und ging in Richtung einer Tür, die sich direkt hinter dem Informationstresen befand. Zunächst versuchte Georg es mit dem Namen Jasoline, er gab keinen Vornamen an. Die Suche lief. Der Datenbestand musste sehr groß sein. Eine Uhr, die in der Maske unten links die Suchdauer anzeigte, zählte schon eine Minute hoch. Georg starrte anfangs noch auf den Bildschirm, dann wandte er sich um und sah hinüber zu dem Informationstresen und weiter in die Runde. Dann schaute er wieder auf den Monitor. Die Uhr zählte bereits fast zwei Minuten, bis schließlich das Ergebnis angezeigt wurde. Der Satz war eindeutig:
     
    #0001  Null Treffer bei ihrer Anfrage ##Jasoline##
     
    Sofort griff Georg in die Tastatur und tippte den Namen Pallet ein, auch diesmal ohne einen Vornamen anzugeben. Er saß vorgebeugt in seinem Stuhl. Das Programm arbeitete. Dann lehnte er sich zurück und drehte sich wieder zum Informationstresen um. Richard Völler trat aus der Tür, durch die er vor wenigen Minuten verschwunden war. Er hatte eine DIN-A4-Seite in der Hand und kam direkt auf Georg zu.
    »Bitte sehr, Herr Staffa«, sagte er, als er den Terminalplatz erreicht hatte. »Funktioniert das Programm mit der Adresssuche?«
    Georg nickte. »Es ist nur sehr langsam, ich bin noch nicht viel weiter gekommen.« Er zeigte auf den Monitor.
    »Gut, das ist normal. Wenn sie noch weitere Hilfe benötigen, können sie mich rufen lassen.«
    Richard Völler lächelte und wandte sich dann ab. Er ging wieder hinüber zu dem Informationstresen, blieb dort stehen und unterhielt sich mit einem der Ausstellungsmitarbeiter, es war diesmal nicht Jason Flo. Georg sah wieder zum Monitor, in Erwartung, dass sich

Weitere Kostenlose Bücher