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1982 - Gefangene der Algioten

Titel: 1982 - Gefangene der Algioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meter groß, mit einer asketischen Figur, wirkte aber keineswegs spröde. Sie trug ihr langes weißes Haar offen, nach hinten über den Rücken hinabfallend. „Zerbrechen wir uns nicht unnötig die Köpfe", sagte Rhoa ruhig. „Wir können derzeit an unserer Lage nichts ändern, also machen wir das Beste daraus."
    In den nächsten Stunden wurden die drei Gefangenen abwechselnd zu weiteren Verhören geholt. U'Niboref setzte die Befragung persönlich fort; allerdings verzichtete er auf eine erneute Demonstration des „Wahrheitsfinders", wie er die Maschine genannt hatte. Rinaher wurde in eine Art Büro geführt, mit einem Panoramafenster, das einen guten Blick auf die rote Wüste bot, einem Arbeitstisch mit einem bequemen Sessel dahinter und einem ziemlich unbequemen, harten Stuhl davor. Die Arkonidin wurde weder gefesselt, noch blieb eine Wache anwesend. Der Kommandant der DAFFAR positionierte sich so auf seinem Sessel, als hielte er hof. „Bist du mit der Behandlung zufrieden?" stellte er die erste Frage. Sie verständigten sich mittels Translator, wie bei den ersten Gesprächen auch. „Danke, ja", antwortete Rinaher überrascht. „Wir müssen keinen Mangel leiden."
    Die Arkoniden konnten sich auf einigermaßen bequemen Liegen ausruhen und hatten sogar duschen dürfen. Nachdem sie zuvor alle gründlich demoralisiert worden waren, wurden sie demnach jetzt wieder aufgebaut. Sogar die Kleidung war gereinigt worden, und die schlimmsten Beschädigungen hatten sie notdürftig selbst geflickt. In letzter Zeit waren zudem keine Drogen eingesetzt worden, wie sie nach einem vorsichtigen Testen der Nahrung, festgestellt hatten - Gerenger hatte als Versuchskaninchen herhalten müssen, bevor auch die anderen zugriffen. „Wo sind wir hier?" fragte sie weiter. „Eine unwichtige Welt, leer und tot", schmetterte U'Niboref sie ab. „Wir möchten euch ausreichend Gelegenheit geben, über eure Position nachzudenken. Dabei dürft ihr durch nichts abgelenkt werden. Wir können euch lediglich die Hilfestellung dazu geben, den rechten Weg zu finden."
    U'Niborefs Haltung. beunruhigte sie; das klang ihr nicht nach einem normalen Verhör, sondern eher nach dem Wunsch einer ... Umerziehung? Sie hatten doch hoffentlich nicht vor, sie zu Anhängern des tazolischen Glaubens zu machen? Rhoa, die als erste abgeholt worden war, hatte danach eine solche Vermutung geäußert. „Bist du bereit für weitere Fragen?"
    „Ja."
    „Wie viele Unsterbliche gibt es in eurer Galaxis?"
    „Nur sehr wenige, und es ist natürlich eine relative Unsterblichkeit ..."
    „Weniger als fünfzig?"
    „Weniger als fünfzehn."
    „Wie sind sie zur Unsterblichkeit gekommen? Sind es alles Arkoniden?"Rinaher schluckte. Das würde wohl eine sehr lange Sitzung werden. Wie sollte sie diese komplexe Geschichte, die sich über mehr als zehn Jahrtausende hinwegzog, in kurzen Sätzen zusammenfassen, und zwar so, dass der Voranese es verstand und nicht' ärgerlich wurde? Immerhin brauchte sie keine Sorge zu haben, damit Geheimnisse zu verraten.
    Sie holte tief Luft und begann zu sprechen. U'Niboref zeigte durch keinerlei Verfärbung seiner purpurnen Schuppen, ob er mit dieser im Grunde nichtssagenden Antwort zufrieden war oder nicht. Schließlich waren es nur historische Begebenheiten, von denen Rinaher berichtete, die für einen Bewohner Algions kaum von Interesse waren.
    Er fuhr einfach mit der Befragung fort: „Welche Kriterien sind für euren Gott ES bei der Vergabe der Unsterblichkeit maßgeblich?"
    „Das entzieht' sich wirklich meiner Kenntnis, denn es gibt keine öffentliche Anforderungsliste, oder etwas Ähnliches", antwortete Rinaher. „Jedenfalls hat ES nur eine bestimmte Anzahl Zellaktivatoren zur Verfügung gestellt, die aber bereits für ihre Träger bestimmt waren."
    „Wie konnten sie bestimmt sein?
    Jeder kann doch so einen Chip an sich nehmen."
    „Nein, das ist unmöglich. Diese Chips sind genau auf die Individualschwingungen ihrer Träger eingestellt. Sie sind nicht übertragbar."
    „Dann muss man sie eben neu programmieren!"
    „Das kann nur ES. Würde es ein Mensch oder ein Voranese versuchen, würde man die Aktivatoren dadurch zerstören." Nun wurden die Schuppen des Echsenwesens allmählich dunkler, aber noch nicht violett. U'Niboref fuhr sich mit der langen Zunge über die Nickhaut der braun und rot gesprenkelten Augen. „Willst du mir weismachen, dass es da wirklich keine Möglichkeit gibt?" bohrte er nach. Rinaher zuckte mit den Achseln, obwohl

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