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1982 - Gefangene der Algioten

Titel: 1982 - Gefangene der Algioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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los und bewegte sich mit der ihr eigenen Anmut zur Tür. „Also dann, morgen um zehn Uhr. Ich hätte dich auch gern dabei, Tuyula."
    „Einverstanden!" rief die Blue. Dann sah sie Vincent an. „Jetzt fangen wir wirklich neu an, nicht wahr?"
    „Aber bestimmt!" versicherte der Mutant dem Bluesmädchen gut gelaunt und zuversichtlich. Immerhin gab es etwas Positives in der gegenwärtigen Situation.
     
    6.
     
    Roter Himmel
     
    Zu einem zweiten Verhör wurde Rinaher nicht mehr geholt. Die Arkonidin hatte noch geschlafen, als sie von einem dumpfen Rumoren im Schiff geweckt wurde, begleitet von einem deutlich spürbaren Rucken und Rütteln. Anscheinend beendete die DAFFAR die Überlichtphase und kehrte aus dem Tryx a Tror, dem Viereinhalbraum, in den Normalraum zurück. Nach dem anhaltenden Schütteln und den lauter werdenden Geräuschen vermutete Rinaher, dass das Knotenschiff sich im Landeanflug auf einen Planeten befand. Schließlich kam das Schiff mit einem letzten Zittern zur Ruhe, und es wurde still. Gleich darauf merkte Rinaher, als sie aufstand, wie sie leichter wurde. Anscheinend war das künstliche Gravitationsfeld abgeschaltet worden, und die Schwerkraft betrug jetzt unter einem Gravo.
    Ihre Zelle wurde geöffnet, und sie wurde von drei Voranesen abgeholt. Die junge Arkonidin konnte nicht sagen, ob es dieselben Soldaten waren, da sie noch nicht genügend Vergleichsmöglichkeiten sammeln konnte, um sie auseinander zuhalten. Sie trugen alle dieselbe schmucklose, dunkelviolette Montur ohne Rangabzeichen. Sie wurde zusehends aufgeregter, als sie zu einem Shuttle in einem Hangar geführt wurde. Wo waren sie wohl gelandet? Gab es Möglichkeiten, von hier zu entkommen? Die Fähre flog langsam aus der Schleuse und beschleunigte dann, und vor Rinaher breitete sich eine unendliche, leicht gewellte Ödnis von Horizont zu Horizont aus. In wenigen Kilometern Entfernung waren kantige, dunkle Erhebungen zu erkennen, die sich bei der Annäherung als quadratische Zweckbauten mit Flachdächern entpuppten ein Lager, das rundum durch doppelte Energiezäune gesichert wurde.
    Das Shuttle landete vor dem Energiezaun, und Rinaher musste aussteigen. Sie verlor fast das Gleichgewicht, weil sie sich noch nicht an die geringere Gravitation gewöhnt hatten sie schätzte sie auf höchstens 0,7 Gravos. Damit könnte sie gewaltige Sprünge machen und dadurch eventuell den Voranesen entkommen - nur, wohin? Diese Welt war eine Wüste, zumindest soweit sie schauen konnte. Der kupferrote Boden war bretthart, und es herrschte Windstille. Die Luft war dünn und kalt, überaus trocken, aber sehr rein und nahezu staubfrei. Die kleine gelbe Sonne, die von einem orangeroten Himmel herab schien, konnte kaum Wärme spenden.
    Rinaher zog frierend die Schultern zusammen. Auf dem Voranesenschiff hatte eine angenehme Wärme geherrscht, sicherlich über 25 Grad Celsius - nun aber hatte es bestimmt nicht mehr als zehn. Es war eine sehr stille Welt. Die Arkonidin überkam irgendwie ein feierliches Gefühl, das sie, sich nicht erklären konnte. Nichts an dieser Welt war erhaben, und doch besaß sie einen merkwürdigen Reiz. Vielleicht lag es an der klaren, kalten Luft und dem vielen Rot, mit dem goldgelben Farbklecks der Sonne im Zentrum des Himmels. Das Gefühl würde sicherlich nicht lange anhalten, wenn sie hier länger verweilen musste. Trotzdem kam Rinaher diese stille, einsame Welt in diesem Moment fast unwirklich schön vor, selbst diese Eintönigkeit gehörte dazu.
    Möglicherweise war es auch die Weite, die sie so sehr beeindruckte, nach den Tagen der Isolation in einer sterilen, engen Zelle. Und sicher spielte die geringere Schwerkraft eine Rolle dabei. Die Arkonidin überkam ein fast überwältigendes Verlangen, einfach hochzuspringen und davon zugleiten, zwischen Himmel und Erde entlang zuschweben und...
    Jetzt werd bloß nicht euphorisch! mahnte eine Stimme in ihr. Ihr Verstand ließ sich nicht so leicht in die Irre führen. Wahrscheinlich ist die Luft von einem Gas durchsetzt, dessen Zusammensetzung dir zu schaffen macht, Das Scharren der Stiefel klang fast schmerzhaft laut, als Rinaher durch eine Strukturlücke des Energiezauns in den Lagerbereich geführt wurde, schnurstracks auf einen der Bunker zu. Niemand sonst war zu sehen. Das Innere des Bunkers unterschied sich vom Gefängnistrakt der DAFFAR nur insofern, als das Metall blassgrau statt grüngold schimmerte.
    Als ein Voranese ihren Arm ergriff, um sie schneller voranzutreiben, setzte

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