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1985 - Ein Köder für MATERIA

Titel: 1985 - Ein Köder für MATERIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weißt das seit langem. Dass du es in diesem aktuellen Fall zu verdrängen suchst, ist ungewöhnlich und bildet den Ansatz für unser weiteres Vorgehen."
    „Will ich es denn verdrängen?"
    Die Augen des Psychologen wurden zu schmalen Schlitzen. „Versuch bitte, dich stärker zu entspannen."
    Perry gab sich Mühe, aber es klappte nicht. Zu sehr steckten die Ereignisse der jüngsten Zeit in seinem Bewusstsein. Bereits auf dem Flug von Lepso zur SOL hatte der Bote von ES ihn mit der Forderung der Superintelligenz konfrontiert.
    Am 28. März exakt um 15.45 Uhr sollte MATERIA an einem bestimmten Punkt über Dengejaa Uveso in Position gehen. Dieser trug den Kodenamen „Rendezvouspunkt Terminus".
    Die SOL und ihre Besatzung hatten dafür zu sorgen, dass es klappte.
    Bisher hatte der Sechste Bote von Thoregon keine Ahnung, wie er das bewerkstelligen sollte. Aber er wäre nicht Perry Rhodan gewesen, wenn er in dieser Forderung des Boten nicht auch eine Chance gesehen hätte. ES auf Wanderer hatte etwas mit der Kosmischen Fabrik vor.
    Das Kunststück, das die Superintelligenz von ihnen verlangte, war weniger darin zu sehen, MATERIA an die vorgesehene Position zu locken. Die Fabrik reagierte auf das Erscheinen der SOL absolut zuverlässig, wie die Erfahrungen der letzten Wochen und Monate gezeigt hatten.
    Das Problem bestand vielmehr darin, MATERIA an exakt dieser vorgegebenen Position zu halten und darauf zu warten, dass die Superintelligenz ihren Plan verwirklichte.
    Sofern es einen solchen überhaupt gab. Lotho Keraete, der neue Bote und Nachfolger Ernst Ellerts, sah sich nicht bemüßigt, nähere Angaben dazu zu machen. „Es hat keinen Sinn", sagte Perry zu Vorman Kitissen. „Meine Gedanken sind zu intensiv mit den Vorgängen um das Schiff beschäftigt. Vielleicht sollten wir die Sitzung verschieben."
    „Ich stimme dir zu." Der Psychologe, der seit zwanzig Jahren für Camelot arbeitete, lächelte zurückhaltend. „Sagen wir, in drei oder vier Wochen?"
    „Einverstanden. Danke. Du hast mir schon sehr geholfen."
    Perry erhob sich. Er reichte Kitissen die Hand zum Gruß und ging mit steifen Schritten hinaus.
    Für die Rückkehr in die Hauptleitzentrale wählte er einen kleinen Umweg. Er führte ihn an der Privatkabine des Plophosers vorbei. Dort stand neben der Tür der vollständige Name des Mannes verzeichnet.
    Vorman Kitissen Hondro. Die in SENECA neuerdings gespeicherten Daten über den Psychologen belegten, dass es sich um einen unmittelbaren Nachfahren jenes Iratio Hondro handelte, der Perry einst als Obmann von Plophos das Leben schwergemacht hatte.
     
    *
     
    Vorman Kitissen sah Perry Rhodan mit einem leichten Lächeln nach.
    Da geht er hin, der bedeutendste Terraner des Universums, dachte er versonnen. Der alte Mann und das Weltall. Wieso hat er mich überhaupt aufgesucht?
    Ein fast dreitausend Jahre alter Mensch wie Rhodan brauchte keinen Psychologen, um mit seinen Problemen und denen der Menschheit fertig zu werden. Dass er dennoch zu ihm gekommen war, bedeutete höchstens, dass es ihm um die Herausarbeitung der Fakten ging und nicht um eine Heilung.
    Natürlich würde der Terraner kaum in ein paar Wochen wiederkehren, zumindest nicht deswegen.
    Viel wahrscheinlicher war, dass der Unsterbliche ihn einfach nur hatte kennenlernen wollen. Schließlich geschah es nicht alle Tage, dass man dem Nachfahren eines Mannes begegnete, den man einst wegen seiner zerstörerischen Kraft bekämpft hatte. „Der ehemalige Großadministrator hat einem Hondro seine Aufwartung gemacht", sagte Vorman Kitissen leise. „Selbst wenn es in diesen Zeiten so etwas wie Genugtuung gäbe und sie in diesem Fall nötig wäre, dann würde ich sie jetzt empfinden." Er erhob sich und kehrte zu der Tür zurück, durch die er den Raum betreten hatte. „Tue ich es vielleicht sogar?"
     
    3.
     
    Vergangenheit: 23. Februar 1291 NGZ
     
    Seit Shabazza sich an Bord der SOL aufhielt, wurde ich das dumpfe Gefühl nicht los, dass wir uns ein Kuckucksei ins Nest geholt hatten. Natürlich stand ich nicht allein mit meinen Befürchtungen. Perry teilte sie ebenso wie Fee Kellind und alle die übrigen Mitglieder der Schiffsführung.
    Wie so oft in unserem langen Leben saßen wir in der Zwickmühle. Einerseits hätte uns nichts Besseres widerfahren können, als Shabazza in unsere Hand zu bekommen. Andererseits stellte gerade seine Anwesenheit eine Bedrohung dar, deren Ausmaß wir vermutlich nicht einmal erahnten. Kaum war er an Bord, tauchten auch diese

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