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1985 - Ein Köder für MATERIA

Titel: 1985 - Ein Köder für MATERIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vögel auf. „Unterschätzt die Lamuuni nicht!" hatte ich Fee Kellind bei unserem Abschied gewarnt. „Sie sind gefährlicher als das Wesen in seinem geklauten Körper."
    Die Kommandantin der SOL hatte stumm genickt und mir nachgeblickt, als ich in das Zugfeld trat und mich hinauf zur Bodenschleuse des SOL-Kreuzers tragen ließ. Am liebsten wäre ich dageblieben. Wer wich schon gern von der Seite seiner besten Freunde, wenn diese auf einem Pulverfass saßen?
    Haltet durch, redete ich mir ein. Wir sehen zu, dass wir das Projekt so schnell wie möglich vorantreiben.
    Niemand außer uns vier Leuten und Perry Rhodan selbst wusste von unserem Auftrag.
    Acht Lichtjahre vor der Heimat legte die ZIRKA den letzten Orientierungsstopp ein. Die nachträglich eingebauten Syntrons maßen permanent Dauer und Größe der Fehlfunktionen, die noch immer in den Positroniksystemen steckten. Diese hatten durch die Vernichtung der SOLHIRN-Ableger teilweise Schäden erlitten, denen die Techniker und Wissenschaftler erst nach und nach auf die Schliche kamen.
    Im Fall der ZIRKA hielten sie sich bisher in Grenzen. Schwerwiegende Probleme beim bevorstehenden Einsatz waren nicht zu erwarten.
    Unauffällig musterte ich meine Gefährten.
    Gucky tat, als schliefe er. Aber der Mausbiber ließ seinen Nagezahn blitzen und dokumentierte, dass er hellwach war und mich durch die halb geschlossenen Lider hindurch beobachtete. Trabzon Karett arbeitete am Syntron und erstellte theoretische Schemata für Simulationen. Der Computerspezialist tat es bereits seit unserem Aufbruch und hüllte sich in Schweigen, wofür es gut sein sollte. Monkey saß auf der anderen Seite, im Sessel links von mir. Sein Körper wirkte steif, sein Gesicht wie aus Fels gemeißelt. Ab und zu vernahm ich ein leises, kaum hörbares Summen seiner Augenoptiken. Ansonsten zeigte der Oxtorner und ehemalige TLD-Agent keinerlei Regung. „He", machte Gucky plötzlich und sah mich aus seinen großen braunen Augen an. „Könntest du das bitte seinlassen, Bully?
    Es macht mich ganz nervös."
    Ich murmelte eine Entschuldigung und starrte auf meine sich wie von selbst bewegenden Finger. Sie trommelten meine Ungeduld auf die Armlehnen des Sessels.
    Oder war es echte Nervosität?
    Lächerlich! redete ich mir ein. Doch nicht im zigtausendsten Einsatz!
    Ein leises Seufzen drang über meine Lippen. Ich kam mir vor wie ein kleines Kind, das seinen überschäumenden Bewegungsdrang durch pausenloses Strampeln und Zappeln dokumentierte. „Hyperfunk-Verbindung mit Terra", meldete der Syntron in diesem Augenblick. „Wir erhalten aufgrund unseres Dringlichkeitssignals eine Anflugerlaubnis der Stufe Gelb und werden auf halber Strecke zwischen den Bahnen von Trokan und Terra aus dem Hyperraum austreten. Der interplanetare Schiffsverkehr ist instruiert. Bis zum Einschwenken in den Orbit über Terra dauert es zweiundzwanzig Minuten."
    Die Sterne auf dem großen Wandbildschirm verschwanden und machten für Sekunden den Schlieren des Hyperraums Platz. Dann leuchteten übergangslos die inneren Planeten unseres Sonnensystems auf und in der Mitte der gelbe Ball Sols. „Willkommen daheim", flüsterte ich und warf einen Blick auf das Hologramm mit der Datumsanzeige. 23. Februar 1291, 11.32 Uhr.
    Vor dreieinhalb Tagen waren wir aufgebrochen. Zwei Tage hatten wir auf Camelot verbracht. Seither besaßen wir wertvolle Informationen eines Überläufers der Galactic Guardians, die unserem Vorhaben dienlich waren. Mehr als dienlich sogar. Keine zwei Meter von mir entfernt bildete sich in Bruchteilen von Sekunden das Hologramm einer Gestalt. „Ich freue mich, euch zu sehen", empfing uns Cistolo Khan. „Die Fähre ist unterwegs zu euch. Genießt den Landeanflug."
    „Hallo, Cis!" rief Gucky. „Wir freuen uns auch."
    Das Hologramm verblasste. Der Syntron bremste den Kreuzer ab und brachte ihn fünfzehn Minuten später in einen hohen Orbit über Terra. Über den blauweiß schimmernden Horizont schob sich eine der Raumstationen, die als vorgelagerte Raumhäfen fungierten. Sie nahmen Schiffe und Passagiere auf und stellten die Transmitterverbindungen zur Oberfläche her.
    Dass Cistolo Khan uns die Benutzung einer Landefähre ans Herz legte, war bei ihm nichts Außergewöhnliches. Er wollte Zeit schinden. Sein Terminkalender war voll wie immer, und so etwas wie einen traditionellen Feierabend kannte ein Mann in seiner Position nicht.
     
    *
     
    „Seht euch das an!" Ich deutete zum Rundum-Panoramafenster der

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