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1985 - Ein Köder für MATERIA

Titel: 1985 - Ein Köder für MATERIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde. Als sich endlich die Bodenschleuse öffnete, waren ganze vierzig Minuten vergangen. „Er kommt allein", stellte Fee Kellind fest. „Keine Leibgarde, keine Zeremonien! Was ist da passiert?"
    „Abwarten", sagte Rhodan leise.
    Sie aktivierten einen Transmitter am hinteren Ende des Hangars. Sargor von Progeron benutzte ihn und tauchte in unmittelbarer Nähe des Kommandostands auf. Der Unsterbliche schritt ihm entgegen. Der arkonidische Geheimdienstchef trug nicht einmal ein Prunkgewand. Den fülligen Körper hatte er in eine schlichte, silberfarbene Kombination gehüllt, die den Albino ausgesprochen blass und farblos wirken ließ.
    Kein Abzeichen und kein Orden wies auf den Rang des Besuchers hin. „Willkommen an Bord der THOREGON SECHS", empfing Perry den Arkoniden mit großer Freundlichkeit. „Welche Überraschung! Nie hätte ich damit gerechnet, Euch hier begrüßen zu dürfen, Sargor von Progeron.
    Sehe ich den zukünftigen Imperator vor mir?"
    Sargor von Progeron schluckte. Der letzte Rest Farbe wich aus seinem Gesicht. Seine Lippen wurden schmal. Ansonsten behielt er die Kontrolle über sich. „Was erlaubst du dir?" zischte er. „Man hört einiges über Arkon", sagte Rhodan und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich gehe nach deinen Worten davon aus, dass Bostich noch am Leben ist."
    „Seine Erhabenheit erfreut sich ausgezeichneter Gesundheit. Er hat nicht die Absicht, dies zu ändern."
    „Das halte ich für vernünftig." Rhodan verbiss sich ein Grinsen. „Immerhin steht sein Name ab sofort für eine verlässliche und berechenbare Politik."
    Bostich galt bisher als unberechenbar, in positiver wie in negativer Hinsicht. Der Hieb saß. Progeron schnappte nach Luft, vergaß jede Etikette und ließ sich in einen Sessel sinken. „Der Imperator schickt mich in einer dringenden Mission zu dir", sagte er eine Spur zu hastig. „Natürlich geht es auch um Kontinuität."
    Jetzt hatte Rhodan ihn da, wo er ihn haben wollte. Er drehte seine Argumentation einfach um. „Kontinuität mit einer völlig neuen Größe galaktischer Politik? Das kann nicht dein Ernst sein, Progeron."
    Diesmal bewahrte der Arkonide die ihm angeborene Würde trotz der geradezu unhöflichen Behandlung. Er wartete, bis Rhodan sich ebenfalls gesetzt hatte, und bestellte einen Drink. „Der Imperator lässt dir durch meinen Mund folgendes ausrichten: Wenn du noch immer daran interessiert bist, eine Allianz gegen MATERIA zustande zu bringen, begib dich an Bord der DYIRBAL. Ich geleite dich zu einem geheimen Treffen wichtiger Entscheidungsträger. Auch der Imperator wird zugegen sein. Er ist bereit, Camelot als gleichwertigen Verhandlungspartner zu akzeptieren."
    „Ein bemerkenswerter Sinneswandel", stellte Rhodan nüchtern fest. „Bisher hieltet ihr unser Anliegen für Unsinn. Musste Bostich wirklich erst seinen gesamten Beraterstab austauschen, um auf diese Idee zu kommen?"
    Sargor von Progeron setzte gerade zum Trinken an. Jetzt ließ er das Glas fallen und sprang auf. „Du gehst zu weit, Rhodan. Willst du mich zwingen, meine Einladung zurückzuziehen?"
    „Grüß mir bitte Arkon!"
    Der Terraner ließ den Geheimdienstchef stehen und ging hinüber zum Pilotensessel. Roman Muel-Chen justierte gerade die SERT-Haube für eine Kurskorrektur des Schiffes. Sargor von Progeron kehrte langsam zum Transmitter zurück. „Wann?" fragte er, ehe er den letzten Schritt über die rote Markierung machte. „Ich gebe dir in einer Viertelstunde Bescheid."
    Für den Bruchteil einer Sekunde huschte Betroffenheit über das Gesicht des Arkoniden. Er trat hastig in das Entstofflichungsfeld und verschwand. „Er scheint die Terraner nicht besonders gut zu kennen", stellte Fee Kellind fest. „Sonst wüsste er, dass Entscheidungen bei uns nie lange dauern. Natürlich wirst du der Einladung nicht Folge leisten, oder?"
    „Spricht etwas dagegen?"
    „Viel", sagte Blo Rakane vom Eingang her. „Bostich will Sie aus dem Verkehr ziehen, Perry Rhodan, und damit unser Vorgehen gegen MATERIA zunichte machen."
    Es klang plausibel. Auch Rhodan hatte ein paar Augenblicke geglaubt, dass es sich genau so verhielt und nicht anders. „Ich denke, dass er sich das nicht leisten kann. Außerdem wird Camelot unglaubwürdig, wenn wir die Einladung abschlagen. Wir können nicht selbst von Vertrauen sprechen, als Beweis dafür die Koordinaten Camelots preisgeben und anschließend den Vertretern des Galaktikums mit Misstrauen begegnen."
    „Sie werden also gehen?" grollte

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