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1985 - Ein Köder für MATERIA

Titel: 1985 - Ein Köder für MATERIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tür in den Bereich der Kosmokraten zu öffnen. So faszinierend der Gedanke sich anließ, sah Tautmo Aagenfelt gleich die Gefahr, die damit verbunden war. Konnte es sein, dass sich der gesamte Bereich hinter den Materiequellen urplötzlich in den Normalraum ergoss?
    Die Perspektiven jagten ihm Angst ein. Plötzlich empfand er das ferne Hantelschiff als Zuflucht, nicht mehr als Bedrohung wie noch in vergangenen Monaten.
    Und wieder einmal erkannte er, dass er selbst sich deutlich verändert hatte. „Wer war dieser Tautmo Aagenfelt von früher eigentlich?" flüsterte er. „Was meinen Sie?" fragte der Haluter.
    Der Hyperphysiker gab ihm keine Antwort.
    Aus der Hauptleitzentrale der SOL traf eine Nachricht ein. Sie beinhaltete, dass sich ein fremdes Schiff der Hantel näherte. Tautmo nahm die Meldung nur am Rande wahr. Er fixierte den Bildschirm, wo sich der Dimensionsriss recht zögerlich zu schließen begann. Das plötzliche Wabern des Hyperraums kam dem Physiker wie eine Erlösung vor.
     
    7.
     
    Vergangenheit: 26. Februar 1291 NGZ
     
    Trabzon Karett zuckte zusammen, weil plötzlich Monkey neben ihm auftauchte. Zwei Männer begleiteten ihn. „Die beiden übernehmen für dich", knurrte der Oxtorner.
    Trabzon warf einen Blick auf den Chronographen. Das Team hinkte fünf Minuten hinter dem Einsatzplan her. Nach einem letzten Blick auf das Loch in der Röhre zog er sich zurück.
    Gucky traf ein. Dass ihn keiner rief und er dennoch pünktlich erschien, wenn er gebraucht wurde, gehörte zu den Dingen, die dem Ilt einen Hauch des Unheimlichen verliehen. Natürlich hatte er wieder einmal in irgendeines Menschen Gedanken gelesen, um sich zu informieren. „Die Luft ist rein", piepste der Mausbiber. „Ab geht die Post!"
    Er griff kurzerhand nach Trabzon, entmaterialisierte mit ihm und brachte ihn eine Etage höher.
    Die Hauptpositronik befand sich in einem abgesicherten Bereich. Im Schein der Brustlampe entdeckte Trabzon uralte Überwachungskameras. Er untersuchte sie und fand seine Vermutung bestätigt. Sie arbeiteten nicht mehr. Vermutlich hatten sie den Betrieb bereits vor Jahrhunderten eingestellt. Entschlossen schaltete er den Deflektor ab. Mit einem dumpfen Gefühl in der Magengegend umrundete Karett den Aufbau und musterte die Eingabekonsole des steinzeitlichen Kastens. Die Bereitschaftsdiode leuchtete. Die Positronik war betriebsbereit. „Jetzt nur keinen Fehler machen", murmelte er. Solange die Syntronik unter ihnen arbeitete, würde sie jeden Aktivierungsversuch erkennen und Alarm auslösen.
    Gucky war immer noch da. „Jemand wie du macht keine Fehler", stellte er zuversichtlich fest und verschwand.
    Trabzon fuhr sich durch die blonden Haarsträhnen und wetzte anschließend den Schnurrbart. Solches Lob ließ ihn verlegen werden. Schließlich tat er nur seine Pflicht und setzte seine Fähigkeiten möglichst effektiv ein. Er zog die Speicherkarten mit den Kodes aus der Seitentasche des SERUNS und legte sie auf den Rahmen der Eingabekonsole. Es gab nichts Nervtötenderes als Warten. Aber in diesem Fall ging es nicht anders. Die Steuerleitungen, die von der Syntronik wegführten und irgendwo außerhalb der hydroponischen Gärten in das positronische System mündeten, mussten alle gleichzeitig gekappt werden. Selbst wenn die Trennung reibungslos funktionierte, verfügte der Automat immer noch über die Möglichkeit, per Normalfunk Warnungen durch das Schiff zu schicken. Monkey kam die undankbarste Aufgabe zu. Er musste dafür sorgen, dass der Syntron im selben Augenblick zerstört wurde wie die Leitungen und dass die Besatzung nichts davon mitbekam.
    Im Vergleich mit den Männern und Frauen in den Gärten unten schob Trabzon also eine ruhige Kugel.
    Genau das machte ihn nervös. Er trat von einem Bein auf das andere und spähte unruhig umher. Immer wieder glaubte er Schatten zu sehen, die sich bewegten. Die Zeit schien endgültig in den Kriechgang geschaltet zu haben.
    Als Gucky scheinbar nach Stunden wiederauftauchte, waren nur knapp über fünfzehn Minuten vergangen. „Gleich ist es soweit", informierte ihn der Ilt. „Achte genau auf mein Kommando!"
    Trabzons Körper erstarrte vor Anspannung. Er nahm die erste der Kodekarten und brachte sie auf die Höhe des Eingabeschlitzes. Dort blieb sie zitternd hängen.
    Nun macht schon! drängten seine Gedanken. So schwierig kann es doch nicht sein!
    Endlich hob Gucky die Hand. Selbst im Handschuh des SERUNS wirkte sie klein und zierlich. Karett lauschte auf den Donner

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