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1986 Das Gift (SM)

1986 Das Gift (SM)

Titel: 1986 Das Gift (SM) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hinrich Matthiesen
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mehr herumläuft. Ihre Männer müssen aber um 4.15 Uhr in Deckung gegangen sein, sonst haben wir schon beim Vorspiel ein paar Tote.«
Zu García sagte er: »Setzen Sie sich mit der Hauptstadt in Verbindung! Wirbrauchen Experten von der Universität, die über Dioxin Bescheid wissen. Sie sollen eine Militärmaschine benutzen. Ja, und sicherheitshalber kümmern wir uns auch um das Geld. Ich werde unseren Kämmerer bitten, den Kontakt zu den Banken aufzunehmen. Ich selbst setze mich so schnell wie möglich mit dem Präsidenten der Republik in Verbindung, auch mit unserem Gouverneur. Hoffentlich ist er in Chilpancingo und nicht gerade unterwegs. Wir brauchen auch jede Menge Militär, ebenfalls einen Psychologen. Und wenn es wirklich so ist, wie soeben vermutet wurde, daß vielleicht nur der Sprecher ein Spanier ist und die anderen aus den USA kommen oder aus Europa oder Japan, dann sollten wir Dolmetscher bereithalten, damit sie, wenn nötig, mit ihnen in direkten Kontakt treten können.« Er sah Paul Wieland an: »Sie halten sich bitte bereit für den Fall, daß Deutsche dabei sind! Englisch können wir ja alle, aber für den Rest, Rodrigo, spüren Sie geeignete Leute auf!«
»Mach’ ich.«
Der Bürgermeister fuhr fort: »Die Krankenhäuser, die Ärzte und das Rote Kreuz müssen alarmiert werden. Und natürlich rufen wir die Bevölkerung auf, die Stadt zu verlassen.« Er wandte sich wieder an den Polizeichef: »Holen Sie Verstärkung heran! Wir brauchen Autos, Flugzeuge, Hubschrauber, außerdem Tausende von Helfern; einmal, um die Evakuierung so reibungslos wie möglich durchführen zu können, aber auch, um notfalls die ganze Stadt zu durchkämmen und nach den Fässern zu suchen. Und noch etwas: Name und Heimathafen der Yacht müssen festgestellt werden!«
»Wird alles gemacht«, antwortete der Polizeichef, »und noch einiges mehr. Zur Zeit sind meine Leute dabei, sich die anderen Lautsprecher anzusehen, die übrigens allesamt auf Balkons installiert worden sind.« Er zeigte nach draußen.
»Es sind die gleichen Geräte wie dieses hier. Japanisches Fabrikat.«
»Hotelbalkons?« fragte García.
»Ja.«
»Dann sollte man die Angestellten befragen, die die Zimmer vermietet haben«, schlug Garcia vor. »Da muß es doch Gespräche gegeben haben. Und die Lautsprecher, die nach oben geschafft wurden, lassen sich ja auch nicht gerade unterm Pullover verstecken. Also muß man die Gepäckträger ausfindig machen.«
Der Polizeichef nickte. »Ist bereits geschehen. Offenbar hatte man es in den Hotels immer mit demselben Mann zu tun. Soll ein bärtiger Typ von etwa vierzig Jahren sein. Aber er hat verschiedene Namen benutzt. Und er hat Hut und Sonnenbrille getragen, so daß wir wahrscheinlich nicht mal ein Phantombild zustande kriegen.« Er tippte auf die Sprechfunkanlage. »Auch dieses Gerät hilft uns vermutlich nicht weiter. MOTOROLA ist eine Firma, die in den USA sitzt, aber sie hat Niederlassungen in Europa. Sehen Sie sich das Ding mal an! Es arbeitet zwar hervorragend, aber es verrät uns nicht, wo es gekauft worden ist. Die Beschriftung ist englisch, und soviel wir bis jetzt erfahren konnten, werden die Geräte außer in den USA auch in England hergestellt. Das läßt auf einen weltweiten Vertrieb schließen. Vásquez, mein Vertreter, hat schon mit einem Ingenieur aus der Hauptstadt telefoniert, und der wußte, daß es zum Beispiel allein in Westdeutschland zehn MOTOROLAGeschäftsstellen gibt und zwei in der Schweiz. Nun nehmen Sie mal alle anderen Industrienationen dazu! Wo sollen wir da anfangen? Außerdem haben die Erpresser die Fabrikationsnummern gelöscht. Und wie wir auf unserem Gerät«, noch einmal tippte er auf die Anlage, »und auf unserem Lautsprecher keine Fingerabdrücke gefunden haben, wird man bei den anderen auch keine finden. Daß wir trotzdem alles versuchen, ist klar.«
»Gut«, sagte der Bürgermeister und wandte sich dann an Paul Wieland: »Ich weiß gar nicht, wie Sie hier heraufgerutscht sind bei den vielen Polizisten, die wir aufgestellt haben. Aber ist ja auch egal. Sie sind nun mal hier. Ich hab’ noch eine zweite Aufgabe für Sie. Sie könnten die hoteleros zusammenrufen und ihnen schon mal klarmachen, was auf sie zukommt.«
An den Vizeadmiral gewandt, fuhr er gleich fort: »Und da Ihre Kriegsschiffe sich nicht von der Stelle bewegen dürfen, müssen andere von Manzanillo und Las Salinas aus in Marsch gesetzt werden, notfalls auch die von Tijuana. Die brauchen natürlich ihre Zeit, bis sie hier

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