Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1987 - Der Mörderprinz

Titel: 1987 - Der Mörderprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und die sie alle nicht verleugnen konnten, und Greise hätten ihre letzte Stunde geopfert, um den Willen des Prinzregenten Wahrheit werden zu lassen.
    Nur ihre Natur ändern, das konnten die Crozeiren nicht für ihn.
    Sie konnten niemals sein, was sie nicht waren, selbst wenn der Herrscher es verlangte.
    Samaho sah unter seinem Palast die Stadt liegen. Der offenkundige Mangel an sichtbarem Prunk führte in die Irre; nicht allein die Wallfahrer von den Sternen, die wie in den Jahrtausenden zuvor das Kloster auf dem Gebirge der Träume besuchten, sondern auch die Crozeiren selbst.
    Die Bescheidenheit einer Herrenrasse war es, die zur Schau gestellt werden sollte. In Wahrheit fehlte den Crozeiren Ehrgeiz.
    Sie spürten keine Größe in sich. Das Beispiel von Kohagen-Pasmereix zeigte es deutlich auf. Die wahrhaft wichtigen, kosmischen Ereignisse spielten an anderer Stelle, gewiß nicht in der Galaxis Pooryga. Unter den beteiligten Völkern waren Kriegsherren und Friedensstifter, aber niemals die Crozeiren, die sich in einer Insel der Stille vom sie umgebenden kosmischen Leben abgekapselt hatten.
    Die Crozeiren waren gar nichts.
    Er sah die Tatsache mit einer Klarheit, die entmutigend und schmerzvoll gleichermaßen wirkte.
    Puppenhaft vegetierende Sphärenwesen, umgeben von degenerativem Glanz; in Museen und Lichthöfen gefangen, von schmeichelnden Sinfonien umspült; auf niemals endenden Rundgängen durch gläserne Wandelhallen. Samaho erkannte sein Volk als die Erben vitaler, längst vergangener Gründerväter, die ihrer Brut einen alles erstickenden Schein von Macht hinterlassen hatten.
    Er blickte von hoch oben auf das weiße Licht und den groben Sandstein hinab, auf die Kathedralen aus Außenwelt-Kristall und die Pinakotheken, deren Exponate ihm größer schienen als die Besucher, die sich in ihrem Glanz zu sonnen versuchten.
    Der Roboter Cairol hatte recht gehabt.
    Samaho befand sich an einer bestimmten Stelle in einem bestimmten sozialen Gefüge, das eine bestimmte Form von Herrschaft ermöglichte - allein durch einen Zufall, weil ein bestimmter Vater ihn gezeugt hatte, so, wie er seine junge Prinzessin gezeugt hatte, die er nie zu Gesicht bekam und die vielleicht nicht einmal richtig am Leben war.
    Es gab nichts, worauf er stolz sein konnte.
    „Karvencehl?"
    „Jawohl, Hoheit?" antwortete der alt gewordene Diener, in den letzten Wochen ein Schatten seiner selbst.
    Samaho atmete tief, und er versuchte zu vergessen, daß er in diesem Augenblick eigentlich nicht fähig war zu sprechen.
    „Karvencehl, würde es dir schwerfallen zu sterben?"
    „Hoheit, ich verstehe nicht..."
    „Wäre es sehr schwer für dich?"
    Der hinfälligen alten Gestalt entrang sich ein amüsiertes Kichern. „Es würde mich umbringen, mein Prinzregent.
    Warum fragt Ihr danach?"
    „Weil..." Samaho konnte es nicht über die Lippen bringen.
    „Weil Ihr wollt, daß ich sterbe?"
    Samaho schwieg einige Sekunden lang, dann sagte er einfach: „Ja."
    „Ihr verlangt, daß ich Gomberach begehe."
    „Ja."
    „Aber... nicht allein ich."
    Euch ist es bestimmt, jedes Leben zu nehmen und jeden Schmerz hervorzurufen. Ihr, mein Prinz, werdet der Totengräber meines Volkes sein.
    „Nein, Karvencehl", sagte er leise. „Nicht nur du. Alle müssen sterben, damit ich leben kann."
    PERRY RHODAN - Der Mörderprinz 6.
    Person: Sailent der Fischer Aktion: Handel mit unbekannten Gütern Lokation: Thekarou, ein Planet im Nahbereich der Materiequelle Gourdel in Erranternohre Er konnte nicht eindeutig sagen, ob es wirklich ein Raumfahrer war oder ob die Gestalt vollständig aus einem fremdartigen Metall bestand. Sailent hatte nicht das Gefühl, auf einen Fremdkörper hinabzublicken. Das Geschöpf gehörte ebenso selbstverständlich nach Thekarou wie der Fischer selbst; vielleicht handelte es sich um eines jener Wesen, die im ganzen Universum zu Hause waren und denen es gestattet war, hinter die Materiequelle zu gehen, wenn sie gerufen wurden. Mit einer Größe von zweieinhalb Metern schien ihm der Raumfahrer sehr klein zu sein, nicht einmal halb so groß wie er selbst. Die Ästhetik der geschwungenen Figur war jedoch so augenfällig, daß der Fischer sich dagegen klobig und häßlich vorkam. Er hatte niemals vorher etwas gesehen, was so schön war. Nicht die Strahlen des Neutronensterns, wenn für Bruchteile von Sekunden die Wolkenwatte beiseite wich, und nicht die Dimensionstore am Grund des terminalen Ozeans.
    Das Geschöpf verkündete mit einer kalten Stimme, die

Weitere Kostenlose Bücher