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1988 VX (SM)

1988 VX (SM)

Titel: 1988 VX (SM) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hinrich Matthiesen
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können bestimmt heute nachmittag noch schwimmen gehen, und morgen starten wir zu unserem Segeltörn.«
Sie saßen sich gegenüber, er im Schneidersitz und sie mit seitlich ausgestreckten Beinen. Nach der zweiten Scheibe Brot zündete sie sich eine Zigarette an, inhalierte tief.
Er nahm einen Zweig und kitzelte sie damit an den Waden. Sie übertrieb ihren Schreck, schrie kurz auf und zog wie in einem Reflex die Beine an. Er sah, daß sie kein Höschen trug.
»Oh«, sagte er, »du liebst es also luftig unter deinem Rock, oder wacht deine Mutter über deine Wäsche, und weil du ja Krach hattest mit ihr …«
»Ich liebe es luftig!« sagte sie, und das klang sehr bestimmt.
    Es waren Igor und Pierre, die Robert für das »Unternehmen Haggerty« ausgesucht hatte, Igor, weil er so kräftig war und es vielleicht ja zu einem Kampf kommen würde, und Pierre, weil er segeln konnte. Sie hockten, etwa zwölf Meter von der Lichtung entfernt, hinter Brombeerbüschen, durch deren Zweige hindurch sie Sophie und Haggerty sehen konnten. Sie flüsterten.
    » Warum warten?« fragte Pierre. »Wäre es nicht fair, Sophie den Rest zu ersparen?«
»Fair schon, aber auch gefährlich. Woher sollen wir wissen, ob diese Burschen nicht auch im Privatleben bewaffnet sind? Bei den Sondereinheiten halte ich das für möglich.«
Sie sahen, wie Haggerty den Zweig wegwarf und nach Sophies Beinen griff. Sie duldete es, drückte ihre Zigarette in den Waldboden, streckte sich aus. Für einen Moment ließ er von ihr ab, um die Decke freizumachen von Geschirr und Picknickresten. Dann griff er wieder zu, nicht ungestüm, aber doch zielstrebig, und zog Sophie den Rock aus. Das T-Shirt zu entfernen war eine Sekundenangelegenheit, zumal sie ihm dabei half. Es flog in die Büsche.
»Mensch, Igor, hab’ gar nicht gewußt, was Sophie zu bieten hat! Aber sollten wir nicht doch jetzt …«
»Also, Junge, du spinnst wohl! Es geht nicht um ihre Klamotten, sondern um seine! Er ist es, der nackt sein muß, und dann kommt es noch sehr darauf an, wohin er sein Zeug legt. Darum müssen wir wirklich warten, bis …«
»Bis er ihn drin hat?«
»Länger! Bis er ihn wieder draußen hat! Das ist der Moment der größten Schwäche. Das Tief des Mannes nach dem Beischlaf.«
Inzwischen hatte auch Haggerty sich ausgezogen, und der Reigen begann oder sollte jedenfalls beginnen. Der Amerikaner hatte wohl einige Schwierigkeiten. »Auch so einer«, sagte Igor, »der mit gekochten Spaghetti Mikado spielen will.«
Pierre unterdrückte sein Lachen.
Sophie war fleißig, und so schien es endlich doch zu klappen. Schon nach wenigen Minuten kippte Haggertys Kopf auf die Decke, und dann rollte der kompakte braune Körper zur Seite.
»Jetzt!« sagte Igor.
Die beiden standen auf, schlichen sich heran. Der Russe hatte seine BERETTA gezogen. Die letzten Schritte legten sie im Lauf zurück, ohne sich um die Geräusche zu kümmern, und dann stellten sie sich vor das Pärchen.
»Komm!« sagte Igor.
Haggerty fuhr hoch, sah den Mann mit der gezogenen Waffe und dann auch den zweiten an.
»Damned fuck!« schimpfte er und stand auf. »Was wollt ihr?«
»Dir passiert nichts«, sagte Pierre, »wenn du tust, was wir dir sagen.« Er sprach englisch, wie Igor.
»Und was sagt ihr mir?«
»Erstmal«, antwortete Igor, »ziehst du dich an, und dann kommst du mit zu unserem Auto. Wir fahren ein Stück.«
Sophie war im Handumdrehen in Rock und T-Shirt geschlüpft, packte nun ihre Sachen zusammen, warf sie in den Korb, nahm Korb und Decke auf und ging. So war es vereinbart.
Haggerty zog sich an und sagte dann: »Was ihr auch vorhabt, es wird schiefgehen! Wenn ich nicht zurückkomme, gibt’s Alarm.«
»Ja, in drei Tagen«, sagte Pierre. »Das ist eine lange Zeit. Und auch für danach haben wir uns was ausgedacht.«
»Was wollt ihr überhaupt von mir? Ich bin nur Sergeant ! Braden, ja, das war ein dicker Fisch, aber ich?«
»Wirst schon sehen.« Pierre suchte Haggertys Taschen ab, fand keine Waffe.
Dann gingen sie, mit dem Ami in der Mitte, zurück zum Weg. Sophies Wagen war schon weg. Ein Stück weiter in Richtung auf die Straße stand der RENAULT. Pierre setzte sich ans Steuer. Igor ließ Haggerty hinten einsteigen, setzte sich dann neben ihn, hielt die BERETTA in der rechten Hand, verdeckte sie mit Pierres Baskenmütze. Die Fahrt ging los.
»Wo ist meine Reisetasche?« fragte Haggerty. »Ist die Hure damit abgehauen?«
»Mach dir keine Sorgen«, antwortete Igor. »Wenn wir ankommen, ist die Tasche schon

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