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1989 - Countdown für Chearth

Titel: 1989 - Countdown für Chearth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer Sonne.
    „Beinahe wäre es zu spät gewesen, Tuyula", antwortete er.
    Gerade noch rechtzeitig war es ihm gelungen, die drei in Hyperkokons eingesponnenen und sich bereits in Teilung befindlichen Guan a Var mit seinen Parasinnen aufzuspüren.
    „In gewissem Sinne war es das bereits", versetzte das Bluesmädchen.
    Die Haluter hatten die sechzig Kugelraumer mit den mittels Magnetfeldern angeflanschten Yagan-Robero-Modulen in Position gebracht. Danach hatte sich die Nordpolschleuse der SHE'HUAN geöffnet, und das zylinderförmige Zentralgerät mit einem Durchmesser von 400 Metern wurde ausgefahren.
    Zum ersten Mal wurde der nachgebaute Yaronag „getestet" - einen Fehler durfte es allerdings nicht geben. Sie hatten nur diese eine Chance. Die Projektoren wurden hochgefahren, und der Beschuß mit ultrahochfrequenter Hyperstrahlung begann.
    Vincent Garron konnte den Halutern vom hundertprozentigen Erfolg des Einsatzes berichten - er hatte den Tod der Guan an Var schmerzhaft miterlebt.
    „Ich weiß, was du meinst." Garron drehte sich zu seiner jungen Freundin um. Sein neuer Avatara-Körper war ihm inzwischen fast mehr vertraut als sein ursprünglicher Leib. Er fühlte sich in ausgezeichneter Verfassung; er war ein völlig neuer Mensch.
    Mit dem Verlust seines biologischen Körpers war anscheinend der letzte Rest der wahnsinnigen Identität verlorengegangen. „Es ist eine schreckliche Sache, daß das ganze System untergehen mußte, und ich bedaure, daß wir nicht früher hier waren."
    „Stell dir vor, wenn deine Kräfte selbst dann nicht bereits wieder erwacht wären...", meinte Tuyula. „Das wäre viel schlimmer gewesen!"
    „Es hat die Katastrophe gemildert, mag sein. Vor allem bin ich froh, daß ich helfen konnte."
    „Darüber bin ich ebenfalls sehr froh." Das war wenigstens einmal etwas anderes, als alle Leute ständig mit immer neuen unberechenbaren Merkwürdigkeiten in Atem zu halten oder...
    Nein. Hier brachen Tuyulas Überlegungen ab. Die „alten" Zeiten erwähnte die Blue nicht mehr. Diese Vergangenheit mußte für immer abgeschlossen sein; sie wollte die schrecklichen Erinnerungen so schnell wie möglich vergessen.
    „Nur so kann ich wieder zu einem einigermaßen ›normalen‹ Mitglied der Gesellschaft werden", fuhr Vince fort.
    Sie lachte zirpend. „Normal werden wir nie sein, Vince, du nicht und ich auch nicht. Aber es ist gut, wenn man eine Aufgabe für uns hat."
    Er lächelte. „Und es ist noch besser, daß sich nicht mehr jeder gleich übergeben muß, wenn er mich erblickt.
    Einige haben sogar keine Angst mehr vor mir, glaube ich. Ich meine, einfache Besatzungsmitglieder und so."
    Garron erwähnte es Tuyula Azyk gegenüber nicht, aber er bedauerte es, daß man plante, alle Sonnenwürmer mit dem Yaronag zu vernichten. Für ihn waren sie in seinem neuen Leben eine äußerst positive Erscheinung, da er sie in Farbe sehen konnte.
    Und in was für Farben! Die Zeiten, da Farben für ihn bedrohlich gewesen waren, waren hoffentlich für immer vorbei. Mittlerweile war es eine wunderbare, beglückende Erfahrung.
    Die Farben der Guan a Var waren von einer solchen Intensität, daß seine sämtlichen Sinne sich daran berauschen konnten.
    Er hätte sie gern eine Weile begleitet und gleichzeitig versucht, einen positiven Einfluß auf sie auszuüben und aus den zerstörerischen Energiefressern harmlose Sonnenbewohner zu machen.
    Doch bereits mit So'o'boths Teilung war diese Hoffnung zunichte gemacht worden. Der Sonnenwurm war der einzige und letzte Ansprechpartner für den Mutanten gewesen.
     
    *
     
    „Vincent, nicht einmal So'o'both hätte etwas ändern können", sagte Tuyula.
    Damit bewies das Bluesmädchen wieder einmal, daß es seine Gedankengänge genau kannte. Zwischen ihnen bestand nach wie vor ein sehr starkes Band. Darüber hinaus hatte Tuyula ihre Kräfte als Psi-Konverterin zurückerhalten und war somit im Para-Bereich ein untrennbarer Teil des Mutanten.
    Er nickte. „Vermutlich hast du recht. Die Guan a Var hätten sich nicht ändern können, weil es in ihrer Natur liegt, Raubbau an den Energievorräten von Sonnen zu betreiben. Ich mache mir in dieser Hinsicht wohl nur etwas vor. Aber es wäre so wunderbar, wenn ich eine Lösung finden könnte, die den Tod der Sonnenwürmer verhindert. Ich will einfach nicht, daß sie vernichtet werden."
    „Der Tod der drei Eleprysi-Würmer hängt dir noch nach, nicht wahr?"
    „Ja, Tuyula. Ich weiß nicht, woran es liegt. Nicht nur, daß ich eine ganz neue

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