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1989 - Countdown für Chearth

Titel: 1989 - Countdown für Chearth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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allen Funkkanälen. „Die Götter haben entschieden! Der Feind ist geflohen, hat sich feige davongemacht!
    Selbst ihr mächtiges Schiff wollte sich uns nicht stellen! Der Eleprysi-Sektor ist unser!"
    Corr re Venth beteiligte sich nicht daran. Er wußte, daß sie keinen Sieg errungen hatten. Daß die Galaktiker nur mit halbem Einsatz gekämpft hatten.
    Viel eher sollten die Unsern sich fragen, warum sie geflohen sind, denn hohe Verluste hatten sie nicht zu verzeichnen. Also haben sie etwas anderes vor. Ein anderes Angriffsziel, wo sie die Überraschung auf ihrer Seite haben? Wollten sie uns zeigen, daß sie allein über Ort und Zeit bestimmen und sich nicht provozieren lassen?
    Corr re Venth hatte in den letzten Stunden über vieles nachgedacht. Er hatte das Gefühl gehabt, sich auf einmal - bis zu einer gewissen Grenze natürlich - in die Galaktiker hineinversetzen zu können.
    Er hatte ihr bisheriges Verhalten mit der Raumschlacht verglichen und war zu dem Schluß gekommen, daß seine Vermutung stimmte.
    Sie fühlten sich kein bißchen eingeschüchtert, ganz im Gegenteil. Immerhin besaßen sie eine höher entwickelte Technik. Und seit den ersten Gefechten hatten die Algioten in Chearth kein weiteres System mehr dazugewonnen.
    Vermutlich auch deshalb hatte Dro ga Dremm diese große Streitmacht losgeschickt, um einen völlig unbedeutenden Sektor zu erobern. Nichts existierte hier mehr, nicht einmal der Stützpunkt auf Kappan.
    Doch der oberste Scoctore mußte unter Beweis stellen, daß ihre Anwesenheit hier immer noch einen Sinn hatte und von Erfolg gekrönt wurde. Nur so konnte er einer wachsenden Unzufriedenheit vorbauen. Da war es ihm gerade recht gekommen, daß die Verbündeten hier ihre Truppen zusammengezogen hatten. Bevor sie Pläne über die weitere Vorgehensweise gegen die Invasoren schmieden konnten, hatte Dro ga Dremm die Schlacht begonnen - ohne Rücksicht auf Verluste.
    Und wie recht er mit dieser Taktik hatte, zeigte sich jetzt. Alle waren im Freudentaumel, vergessen waren alle Zweifel.
    Sie hatten die Galaktiker vom Platz gefegt!
    Nur Corr re Venth ließ sich darüber nicht täuschen.
    Wir fangen an, uns die Zähne auszubeißen. Normalerweise hätte die Eroberung der wichtigsten Systeme schon abgeschlossen, der Krieg vorbei sein und die Aufklärungsarbeit beginnen müssen. Kann es sein, daß wir uns mit der Befreiung Gaintanus verzettelt haben?
    Nein, korrigierte Corr sich sogleich. Es war alles schon richtig so. Aber wir konnten nicht mit diesem Widerstand rechnen.
    Und daß plötzlich Unterstützung aus einer anderen Galaxis kommen könnte. Meiner Ansicht nach hat das alles keinen Sinn mehr.
    Nun haben sie diesen Gigantraumer hier; wer könnte sonst noch alles kommen? Ich glaube nicht, daß sie schon ihre letzten Reserven mobilisiert haben. Diese Schlacht hat mir gezeigt, daß wir aufhören sollten. Wir haben über 6000 Schiffe verloren.
    Sicher, von der Masse her gesehen ist das nicht viel. Aber rechnet man es auf den Zeitraum um, dann schwinden unsere Reserven bedenklich dahin, wenn wir so weitermachen. Und sollten wir Chearth wirklich besetzen, brauchen wir eine schlagkräftige Flotte.
    Wir dürfen uns nicht ständig aufreiben. Aber wie schaffe ich das?
    „Corr, antworte doch endlich! Bist du so im Freudentaumel, daß du nichts um dich herum mehr bemerkst?"
    Corr re Venth schaute auf den Schirm, in Illus an Sicks Gesicht. „Ich war in Gedanken."
    „Das habe ich bemerkt. Und du scheinst dich gar nicht zu freuen."
    „Ich erkläre es dir ein andermal, Illus."
    „Das brauchst du gar nicht, Freund. Mir ist es auch nicht entgangen. Aber was sollen wir machen? Niemand wird uns glauben."
    Corr klickte verwundert mit den kräftigen Zähnen. „Du hast es gesehen?"
    „Daß sie in Wirklichkeit abgezogen und nicht geflohen sind?" Illus stieß einen krächzenden Laut aus. „Natürlich.
    Aber unsere tapferen Soldaten waren so mit Schießen beschäftigt, daß sie noch eine Weile gebraucht haben, es zu merken, als schon niemand mehr da war. Ich bin kein Narr, Corr, und Dro ist es sicher auch nicht. Aber natürlich wird er seinen grandiosen Sieg feiern, und alle Scoctoren werden sich wieder zu ihm stellen. Wir stehen auf verlorenem Posten."
    „Nein", widersprach Corr fest. „Das nächstemal wird Dro eine schmähliche Niederlage erleiden, und alles wird sich ändern."
    „Das nächstemal sollten wir lieber gleich um Asyl bei den Galaktikern bitten und uns mit Vil an Desch vereinen", spottete Illus.
    Corr

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