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1991 - Mhogenas Entscheidung

Titel: 1991 - Mhogenas Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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selbstverständlich imstande war, Lichttage in Lichtmonate umzurechnen. Besonders nach den Ereignissen, die sich während des Fluges nach Chearth und unmittelbar nach der Ankunft der SHE'HUAN abgespielt hatten, war ihm dieser schulmeisterlichbelehrende Ausrutscher überaus peinlich.
    „Wesentlich wichtiger erscheint mir die Tatsache", warf Summag Arkad ein, Cheftechniker der SHE'HUAN und Kosmophysiker, „daß der Neutronenstern Wlaschos seine Rotationsgeschwindigkeit auf einhundertundsiebzehn Umdrehungen pro Sekunde erhöht hat."
    Er fügte nicht hinzu, was das zu bedeuten hatte. Es war jedem Anwesenden in der Zentrale des riesigen Kugelraumers bekannt.
    Icho Tolot sprach es aus: „Wlaschos wird in den nächsten Tagen unweigerlich zu einem Schwarzen Loch zusammenstürzen. Wenn das geschieht, wird der Sonnentresor endgültig seine Stabilität verlieren, seine Symmetrie der Energie. Dann werden fünfundzwanzigtausend Guan a Var über Chearth herfallen!"
     
    *
     
    „Hektik hilft uns jetzt nicht weiter, meine Kollegen", sagte Icho Tolot. „Es hätte wenig Sinn, den Yaronag aufs Geratewohl einzusetzen. Wir müssen zuerst gewisse Voraussetzungen schaffen."
    „Ich gebe Ihnen völlig recht, werter Tolot." Groynts Augen blitzten zustimmend. „Wir müssen die verbliebenen Schaltstationen des Sonnentresors unter Kontrolle bekommen, um die Vorgänge in diesem Gebilde einigermaßen steuern zu können."
    „Die Nonggo haben einst alle sechzig Yagan-Robero-Module in die zwölf Schaltstationen des Tresors integriert", grübelte Tolot. „Wir haben sechzig unserer Raumschiffe mit ebensolchen Yaro-Modulen ausgestattet und müßten die Schaltstationen eigentlich ersetzen können."
    „Im Prinzip ist das richtig", meinte Warthan Groynt, „doch es bedarf dazu einer Feinjustierung durch punktgenaue Positionierung der Modul-Schiffe. Diese nimmt jedoch zuviel Zeit in Anspruch. Daher können wir nicht darauf verzichten, zuerst mit den vorhandenen Stationen zu arbeiten."
    „Die Verbindung mit der MERLIN steht!" warf Summag Arkad ein. „Es sieht nicht gut aus. Den Angaben unserer camelotischen Freunde zufolge sind vier Schaltstationen zerstört: Boschko, Porrista, Huscoot und Thuragur. Die anderen sind außer Kontrolle geraten, weil sie von den Algiotischen Wanderern absichtlich fehlgesteuert werden. Eigentlich funktioniert nur noch die Hauptschaltstation Thagarum einwandfrei."
    „Unter diesen Umständen ist es ein Wunder, daß der Tresor seine Symmetrie der Energie überhaupt noch bewahrt hat und nicht schon längst zusammengebrochen ist", stellte Tolot fest. Ein Ruck ging durch seinen dreieinhalb Meter großen, pechschwarzen Körper. „Konferenzschaltung mit allen Haluterschiffen und der PYXIS!" befahl er.
    Die Syntronik der SHE'HUAN nahm die notwendigen Schaltungen vor, doch Arkad ging dies viel zu langsam, und er unterstützte die Bemühungen der künstlichen Intelligenz manuell.
    Tolot verzichtete auf den Hinweis, daß dieses Vorgehen sinnlos war. Zwar hatte man mittlerweile gut achtundneunzigtausend Haluter auf der Extremwelt Saandoka ausgesetzt, damit sie sich dort ein wenig austoben sowie an der Konstruktion technischer Geräte für die Chearther arbeiten konnten, vor allem an der von Ein-Mann-Jägern für den Einsatz gegen die Algioten.
    Trotzdem befanden sich noch etwa achtzehnhundert Haluter an Bord des Tenders. Kein Vergleich mehr zu den einhunderttausend, die die Reise angetreten hatten, doch für Individualisten, die Ruhe und Abgeschiedenheit schätzten, waren diese Bedingungen nach wie vor alles andere als ideal. Die Nerven lagen blank; Kritik konnte schnell falsch aufgefaßt werden und zu Überreaktionen führen.
    „Die Schaltung steht!" gab der Cheftechniker schließlich bekannt, der an der Aufgabe des Cheffunkers Gefallen gefunden hatte. Wenn es nichts anderes zu tun gab, wurde auf jede Ablenkung dankbar zurückgegriffen.
    Tolot bestätigte mit einem dumpfen Grollen. „Die über siebenhundert halutischen Raumschiffe, die nicht mit Yagan-Robero-Modulen bestückt sind und nicht für Saandoka tätig werden müssen, fliegen zu den sieben anderen noch existenten Schaltstationen", ordnete er an. „Vordringliche Aufgabe, die Algiotischen Wanderer von dort zu vertreiben und mit Hilfe der Stationen die Zustände im Tresor zu stabilisieren. Ich lasse Ihnen bei der Einsatzplanung völlig freie Hand. Wichtig ist, daß möglichst schnell Ergebnisse erzielt werden. Berücksichtigen Sie das bitte bei der Wahl Ihrer Mittel.

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