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1992 Das Theunissen-Testament (SM)

1992 Das Theunissen-Testament (SM)

Titel: 1992 Das Theunissen-Testament (SM) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hinrich Matthiesen
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Telefonhörer in der Hand. Sie erreichte López und erfuhr, daß er von weiteren Personen, die den Zünder hatten sehen wollen, zwar nichts wisse, aber er sei ja nicht allein in der Dienststelle, sondern belege immer nur eine von drei Schichten, und vielleicht habe ein solcher Besuch während der Dienstzeit eines Kollegen stattgefunden. Sie bekam die Namen, die Adressen und die Telefonnummern, rief beim ersten an, erreichte ihn nicht. Beim zweiten hatte sie Erfolg, und es gelang ihr trotz der späten Stunde, ein sofortiges Treffen zu vereinbaren, wobei ihr sowohl der Name ihrer Zeitung wie auch ihr Kontakt zu López behilflich waren.
Kurz darauf saßen sie wieder im Auto, fuhren zurück nach Valparaiso, fast durch die ganze Stadt und dann hinauf auf den Cerro Alegre. Es war ein schmales, zweistöckiges Haus in der Calle Pilcomayo, vor dem sie hielten. Comisario Gil, ein kleiner, rundlicher Mann mit lustig blinzelnden Augen, der zwar Anzug, Weste und Schlips, dazu aber Filzpantoffeln trug, empfing sie mit großer Geste, bat sie in den winzigen Salon und schenkte ihnen ein Glas Wein ein.
Alejandra übernahm die Gesprächsführung und stellte nach einer kurzen Einführung gleich die entscheidende Frage: »Können Sie sich daran erinnern, daß irgendwann zwischen der Sicherstellung der Beweismittel durch Ihre Behörde und heute jemand bei Ihnen aufgetaucht ist, um sich den Zünder anzusehen, der bei dem Anschlag benutzt wurde?«
»Durchaus, und Sie selbst waren dabei. Eine Frau wie Sie vergißt man nicht.«
»Oh!«
»Es war eine Presseveranstaltung mit etwa zwölf Damen und Herren.«
»Natürlich, ich erinnere mich. Das war schon bald nach dem Anschlag, und wir haben uns damals auch andere Gegenstände angesehen, die die Taucher mit nach oben gebracht hatten, ein paar nautische Instrumente und sogar einen Schrottblock, der lag aber in einem anderen Zimmer.«
»Ja, wir haben zwei Räume für die Asservaten, einen für die kleineren Dinge wie Handfeuerwaffen, Messer und Knüppel, und dazu gehört eben auch der Zünder, und einen anderen Raum, in dem das sperrige Gut lagert, zum Beispiel ein Stück Zaun aus Metall, den ein Straftäter unter Strom gesetzt hatte. Da befindet sich auch einer der geborgenen Schrottblöcke.«
»Aber nach dieser Presse-Invasion, oder auch vorher, hat es da Besucher gegeben, die sich gezielt für den Zünder interessierten?«
Die lustigen Augen schlossen sich. Der leicht gerötete und fast haarlose Kopf ging hin und her, und dann öffneten die Augen sich wieder. »Nein.«
»Sind Sie absolut sicher?«
»Absolut. Daran würde ich mich erinnern.«
»Könnte es passiert sein, als Ihr Kollege Dienst hatte? Nicht Señor López, denn mit ihm haben wir ja schon gesprochen, aber der andere?«
»Ricardo Bonilla. Wenn Sie wollen, rufe ich ihn an, jetzt gleich.«
»Das haben wir schon versucht, aber er war nicht zu Haus.«
»Ich weiß, wo er ist. Wenn Sie mich für einen Moment entschuldigen?«
Er ging ins Nebenzimmer, blieb etwa drei Minuten weg, und als er wiederkam, sagte er: »Nein, auch mein Kollege weiß von keinem weiteren Besuch in dieser Sache.« Jetzt schaltete Federico sich ein: » Señor Gil, Sie sagten, die Presse hat damals beide Asservatenkammern besichtigt.«
»Ja, so war es.«
»Könnte es sein, daß bei dem Wechsel …, nein, ich muß anders anfangen. In welcher waren die Besucher zuerst?«
»In der mit den Waffen, also in der Kammer für den Kleinkram. Wir nennen sie das Spielzimmer.«
»Halten Sie es für möglich, daß irgend jemand noch für einen Augenblick zurückblieb, während die anderen schon überwechselten? Oder haben Sie abgewartet, bis alle den Raum verlassen hatten, ihn dann abgeschlossen und erst danach den zweiten geöffnet? Bitte, denken Sie in Ruhe darüber nach! Ihre Antwort ist wichtig.«
»Da brauche ich nicht lange nachzudenken. Beide Kammern waren für die Dauer der Besichtigung geöffnet.«
»Haben Sie die Führung gemacht, oder waren die Journalisten mehr oder weniger sich selbst überlassen?«
» Señor Carranza, was denken Sie! Natürlich war ich der Museumsführer.«
»Und Sie waren zuerst im Spielzimmer?«
»Ja.«
»Mit allen Besuchern?«
Gil zögerte einen Moment, kratzte sich am Ohr. »Ja«, sagte er dann, »ich weiß noch, daß es ziemlich eng war, und weil ich meinen Kommentar nicht zweimal geben wollte, fertigte ich erst alle im Raum I ab und führte sie dann in den zweiten.«
»Wer ging bei diesem Wechsel als letzter aus dem Spielzimmer? Sie?«
»Nein, ich

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