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1992 Das Theunissen-Testament (SM)

1992 Das Theunissen-Testament (SM)

Titel: 1992 Das Theunissen-Testament (SM) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hinrich Matthiesen
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du hast recht! Ich setz’ uns sofort in Marsch.«
»Viel Glück.«
Federico sollte einstweilen aus den Turbulenzen nicht mehr herauskommen, denn kaum hatte er das Gespräch beendet, hörte er Alejandra in akzentfreiem Deutsch sagen:
»So, Bumsen verbindet also. Ich mag es zwar gern, aber zynische Sprüche darüber find’ ich nicht gut.«

31
    Es war schon fast grotesk, daß Federico erst einmal in seine Muttersprache zurückfiel: » Madre mía! «
    Doch Alejandra redete auf deutsch weiter: »War es der entflohene Olaf Theunissen, mit dem du gerade telefoniert hast?«
    »Natürlich nicht. Der kommt nicht mal aus Deutschland raus, geschweige denn in Chile an, weil er nämlich seine Papiere abzugeben hatte.«
    Sie lachte kurz auf und meinte dann: »Wer für ein paar Fotos und den Blick auf eine Schaltuhr fünftausend Dollar hinblättert, kann sich mit Sicherheit auch einen neuen Paß kaufen.« Er sah ein, jetzt gab es nur noch die Flucht nach vorn, mochte Olaf die nun gutheißen oder nicht:
    »Ich erklär’ dir alles, aber gib mir vorher noch einen Pisco!« Er trank. »Okay, Alejandra, ich hab’ Mist gebaut, hätte von dir nicht reden dürfen wie von einer, die man nur benutzt.«
    »Hört, hört!«
    »Wirklich, es tut mir leid, aber zum Teil lag es auch an dem Mann, der am anderen Ende der Strippe hing.«
»Olaf Theunissen.«
»Wenn du meinst. An meinem Boss also, der davon ausgeht, daß ich mir von dir Hilfe erkaufen will. Hätte ich ihm denn erzählen sollen, daß ich in dich verknallt bin? Er ist ein großzügiger, aber strenger Arbeitgeber, und ich steh’ nun mal auf seiner Lohnliste. Er hätte mich glatt gefeuert, weil ihm bei dieser heiklen Mission die Liebe nicht ins Konzept paßt. Also war ich, als es um dich ging, einigermaßen frostig, so wie Männer unter sich eben manchmal sind.«
»Die blöden Machos, ja.«
»Und hätte ich denn damit rechnen müssen, daß du Deutsch sprichst? Du heißt doch Alejandra Alonso!«
»Ich heiße Alejandra Alonso Ottens. Meine Mutter stammt aus Bremen.«
Er hörte ihr zwar zu, aber nebenher überlegte er fieberhaft, wie weit er sie einweihen durfte.
»Du weißt«, begann er, »in wessen Auftrag ich hier bin. Es ist die Familie des Mannes, der in diesem Drama geopfert werden soll. Wenn ich dir jetzt alles erzähle, besteht die Gefahr, daß du uns – im ganzen sind wir drei – verrätst. Du könntest in deinem nächsten Artikel die eine oder andere Sensation auftischen und dadurch einiges in Gang bringen, was unsere Arbeit erschweren würde. Oder du machst es ganz direkt, verpfeifst uns womöglich bei der Polizei. Ja, so sieht es aus. Aber du könntest auch was anderes machen, nämlich deine Chance nutzen und den abenteuerlichsten Bericht deiner Karriere landen! Allerdings noch nicht jetzt, sondern in ein bis zwei Wochen. Wenn ich überzeugt wäre, daß dir an der zweiten Version mehr gelegen ist als an der ersten, würde ich auspacken. Total.«
»Ich bin fair«, sagte sie, und mit dieser lapidaren Erklärung war sie zum Spanischen zurückgekehrt, und dabei blieb es dann auch.
»Ich brauch’ aber eine Garantie.«
»Dann kriegst du jetzt folgendes Angebot. Da ich die Story ohnehin erst später bringen darf, muß ich sie nicht schon jetzt kennenlernen. Du kannst sie also noch für dich behalten. Damit ich aber die Gewähr habe, daß du mich nicht hängenläßt, bleib’ ich an euch dran, gehör’ sozusagen zu eurem Team.«
»Weißt du auch, worauf du dich da einlassen würdest? In Kürze geht es zum Beispiel auf die Bahamas, von da nach Miami und irgendwann nach Deutschland. Das sind die Stationen, die wir kennen. Niemand kann ausschließen, daß es zwischendurch noch mal eben nach …, was weiß ich, Sibirien geht. Also, wenn du zum Team gehören willst, mußt du flexibel sein und natürlich mobil.«
»Privat bin ich unabhängig, und was meine Zeitung betrifft, kann ich jederzeit sagen, ich müsse für ein paar Tage wegfahren, um was zu recherchieren. Wie meine Chefs darüber denken, hängt von dem ab, was ich ihnen mitbringe.«
»Du wirst ihnen eine Super-Story liefern!«
»Da wäre noch ein Punkt. Weite Flüge und teure Hotels …«
»Ich bin ganz sicher, die Unkosten übernimmt mein Boss. Deine Arbeit liegt in seinem Interesse.«
»Okay, ich bin dabei.«
»… und hörst deshalb die Geschichte nun doch schon heute abend. Aber vorher müssen wir noch einmal mit dem Kommissar sprechen.«
Er nannte ihr den Grund, und kaum hatte er geendet, da hielt sie auch schon den

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