1993 - Vorstoß in den Kessel
Kommunikationseinrichtungen. Die Verbindung zu den anderen Virtuellen Schiffen wurde zu einem Netzwerk, dessen Teile trotz räumlicher Trennung nicht enger verknüpft hätten sein können.
Technik und Paranormales ergänzten sich zu einer Ganzheit, die fast einem Blockbewusstsein gleichkam. Weniger intensiv integriert, dennoch dem Verbund angegliedert waren Gucky und der weiße Haluter. Hinzu kamen die siebzehn Helfer an Bord der übrigen Virtuellen Schiffe, und es erstaunte Alaska nicht sonderlich, dass ihm einige von ihnen sehr vertraut waren. Aus unbekannter Quelle strömte weiteres Wissen in den Verbund.
Bei vier Piloten waren Manifestationen Nisaarus erschienen. Rein äußerlich sahen sie den Gharrern ähnlich, waren allerdings viel schlanker, filigraner und von ätherischem Glanz umgeben. Schlangengleiche Extremitäten bewegten sich als hätten sie ein Eigenleben die Körper schwebten, und die Augen waren groß und silbrig. Die. Wesen besaßen keine Mimik; ihre gesamte Oberflächenstruktur war vollkommen glatt und faltenlos. Saarer ...
Bewusstseinsteile der Superintelligenz, die mit einem flüchtigen Körper ausgestattet sind!
Auf drei Virtuellen Schiffen waren Wechselbalgs Clowns materialisiert - Gestalten in farbenprächtigen Kleidern, mit abstehenden Ohren, bunter Gesichtsbemalung und einem stets breiten Lächeln auf den wulstigen, knallroten Lippen. Und die Bekannten ...! Neben dem kleinen Holobrustbild von Toricelly entdeckte Alaska das von halblang gewelltem schwarzem Haar umrahmte faltenlos glatte Gesicht Betty Toufrys. Bei Dirkness, dem Piloten der VIRTUA/2, befand sich Kitai Ishibashi; Trekarri von der V/3 wurde von Andre Noir unterstützt; Koonz von der V/5 von Tama Yokida; das doppelköpfige Echsenwesen Zuthanakawanathe von der V/6 von Ralf Marten; Diger Chfer an Bord der V/11 unterhielt sich mit Son Okura, und Ald Klemproo, Pilot der V/15, hatte es mit Wuriu Sengu zu tun... „Bis auf Tako alle Altmutanten, die in ES aufgingen!" flüsterte Gucky und hob grüßend die Hand; sein Nagezahn blitzte freudig. Alaska fühlte ein eisiges Kribbeln die Wirbelsäule hinaufkriechen. Allzu deutlich erinnerte er sich an die Ereignisse, die mit dem unverhofften Wiederauftauchen der Altmutanten verbunden gewesen waren, an ihre verzweifelten Versuche, neue Körper zu erlangen - unter anderem in der lemurischen „Normal-Syntho-Station" am Grund des Pazifiks.
Erst mit Hilfe des PEW-Metalls, des Parabio-Emotionalen-Wandelstoffes, war es gelungen, ihre Bewusstseine zu stabilisieren. Und eine andere Erinnerung: der Ausgangspunkt - der Wahnsinn, zunächst in der First- und dann beim Höhepunkt der Second-Genesis-Krise Anfang März 2909.
Angeblich waren „nur" jene Mutanten betroffen gewesen, die ihre Fähigkeiten der radioaktiven Kontamination ihrer Eltern im Jahr 1945 verdankten.
Berücksichtigte man jedoch, dass Vergleichbares auch für die nicht betroffenen Mutanten wie Iwan Iwanowitsch Goratschin oder Fellmer Lloyd gesagt werden konnte, fragte sich, ob hier nicht ganz andere Aspekte hineingespielt hatten.
Guckys schrille Stimme riss den Mann aus den Gedanken: „Heh, und da sind auch Ribald und Merkosh und Balton!" Alaska sah auf und musterte die Holos. Er sah den unförmigen Kopf des vormaligen Supermutanten Corello, erkannte die „gläserne" Gestalt des Opronosers aus der Galaxis Maasbar und den seinerzeit als „Faultier" umschriebenen Telekineten mit dem rostroten, schulterlangen Haar. Auch diese drei waren damals in ES aufgegangen, beim „Exodus der Mutanten"...
Aus den Augenwinkeln bemerkte Alaska, dass Gucky seine kleinen Händchen zu Fäusten ballte. Ohne Telepath sein zu müssen, glaubte der Mann die Gedanken des Mausbibers zu erraten. Zweifellos dachte er an all die anderen Freunde, die für lange Zeit seine Wegbegleiter gewesen waren, irgendwann starben oder umgebracht wurden - und nicht die Chance erhielten, Teil von ES zu werden. Viele Namen fielen dem ehemaligen Maskenträger spontan ein: Anne Sloane, Ralf Marten, John Marshall, Ras Tschubai, Fellmer Lloyd - und nicht zuletzt die Ilts, die die Zerstörung des Planeten Tramp nicht überlebten, oder die Artgenossen Guckys, die später .spurlos verschwanden. „Es ist so ungerecht!" zischte Gucky leise. „So unfair!" Als ein leises Plopp erklang, fuhr er herum und ächzte.
So hatte Alaska den Ilt noch nie gesehen: Seine Schultern fielen plötzlich nach vorne, die Augen waren aufgerissen, und seine Stimme versagte, während sein Zeigefinger
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