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1995 - Der Tod auf Terra

Titel: 1995 - Der Tod auf Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Meter. Es wirkte massig und ungeschlacht ein Riese mit gut drei Meter langen, dicken Armen, die in mächtigen Pranken endeten. Die spitz zulaufende Schädelform rahmte nur ein einziges, ovales, gut dreißig Zentimeter breites Auge ein. Zwei darunterliegende faustgroße Höcker erfüllten wohl die Funktion eines Riechorgans, und der breite Mund erinnerte an einen Raubtierrachen. Gekleidet war die Erscheinung in einen schwer zu definierenden, nahezu den gesamten Körper umhüllenden grünen Anzug. „Diese Kreatur", behauptete Gloom Bechner ohne jede Spur eines Zweifels, „ist verantwortlich für den Tod vieler Terraner. Ich sehe es als meine journalistische Pflicht an, darüber hinausgehende Schlüsse zu ziehen, und genau das tue ich mit der Behauptung, dass der Zyklop mit der Kosmischen Fabrik WAVE zutun hat. Leider gibt es bislang keine konkreten Beweise dafür, dach kann ich keinen Zufall in diesem zeitlichen Zusammentreffen sehen.
    An dieser Stelle schließe ich mich den eindringlichen Worten des LFT-Kommissars an und rufe zur Besonnenheit auf. Niemand kann sagen, wann und ob überhaupt WAVE wieder abziehen wird. Panik ist nicht angebracht, aber machen wir es dem Tod schwer, zu uns zu kommen, indem wir uns in unsere Wohnungen zurückziehen und große Ansammlungen meiden. Selbstverständlich werde ich mein Bestes geben, um weiterhin aktuell zu berichten. Das war es, was ich an dieser Stelle sagen musste. Terra hat schon viele Bedrohungen überstanden, wir werden es auch diesmal schaffen."
    Danke Gloom, dachte ich. Immerhin hast du getan, was du tun konntest, um zu beruhigen. Mehr kann ich nicht erwarten.
     
    5.
     
    Wer den Tod fürchtet, der verliert sein Leben. Es ist ein schöner Tod, der zum Leben führt. „Sie sind seltsam", murmelte Ramihyn im Selbstgespräch. Die Zeit hatte ihn gelehrt, viel mit sich selbst und den Robotern der Fabrik zu reden. Die Roboter waren ein notwendiges Übel; er konnte sie zerstören, aber er spürte nichts dabei. Im Gegensatz dazu war es erquickend gewesen, über den Planeten zu wandeln und die Vitalenergie zu spüren, die sich verflüchtigte, sobald er den Menschen nahe kam. Trotzdem hatte er seinen Weg erneut unterbrochen, weil er zwar nicht Gedichte über der Welt Ende, gleichwohl aber philosophische Betrachtungen über den Tod und das Ende an sich in einer Menge gefunden hatte wie sonst selten zuvor.
    Jeden dieser fremden Gedanken ließ er auf sich wirken und spürte den Schwingungen nach, die sie in ihm erzeugten, ehe er sie in seine Sammlung einordnete. Fast schon bedauerte er, eine Zivilisation auslöschen zu müssen, die solche Poesie hervorgebracht hatte. Sie redeten über den Tod wie greise Entitäten. In Wirklichkeit währte ihr Leben nicht einmal einen Lidschlag lang. Was waren schon.150 oder 20'0 Jahre, gemessen am wahren Dasein?
     
    Bericht Perry Rhodan.
     
    Ein großer, hell strahlender Stern war am Mittagshimmel erschienen und rasch im Westen verschwunden. Auch ohne die Ortungen meines Galornenanzugs einzusetzen, nur mit den optischen Möglichkeiten hatte ich WAVE als monströses Gebilde erkannt, bestenfalls in Details von der vernichteten MATERIA zu unterscheiden. Es wurde. Zeit, dass ich Verbindung mit noch existierenden amtlichen Stellen aufnahm. Die Erste Terranerin war tat. So, wie WAVE das Regierungsviertel in Schutt und Asche gelegt hatte, gab es nur wenig Hoffnung auf Überlebende.
    Die meisten Rufkodes der wichtigen Mitglieder des Vereinigten Parlaments waren mir bekannt. Immerhin verfügte Camelot über einen durchaus schlagkräftigen Geheimdienst, und den Rest hatte Cistolo mir mit auf den Weg gegeben. Wie schon befürchtet, bekam ich je. doch nicht eine Verbindung geschaltet, wenngleich unter vielen Kodes eine Syntronstimme reagierte und mir erklären wollte, der Angerufene sei aus unaufschiebbaren diplomatischen Gründen leider nicht erreichbar. Nach dem zwanzigsten gleichlautenden Bescheid strich ich die restlichen Verbindungen von meiner gedanklichen Liste.
    Der TLD-Tower, das Hauptquartier des Terranischen Liga-Dienstes, unterirdisch am südlichen Stadtrand gelegen, war zusammen mit dem Stadtteil Alashan in die Galaxis DaGlausch versetzt worden. Die auf Terra verbliebenen TLD-Agenten hatten eine neue provisorische Basis im HQ-Hanse bezogen. Mit der schrecklichen Konsequenz, dass das Überleben einiger Spezialisten ausschließlich vom Faktor Zufall abhängig gewesen sein durfte.
    Einzig und allein eine Polizeistation in Terrania erreichte ich

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