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1997 - Das Ende des Sonnentresors

Titel: 1997 - Das Ende des Sonnentresors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von Wlatschiden und Angehörige anderer Völker auf dem Gewissen hat. Nenne es von mir aus Vergeltung! Wir, die wir mit allen Völkern in Frieden leben, dürfen nicht tatenlos zusehen, wenn eine ganze Galaxis in den Untergang steuert. Und außerdem hat mein Freund hier noch ein Wörtchen mitzureden."
    Veldenhovv hatte bisher schweigend zugehört. Er hob den Kopf und stieß ein Fauchen aus. „Frag ihn endlich, wo sich Vil an Desch aufhält!" .Ganzetta blickte abwechselnd zwischen ihm und dem Bildschirm mit Phen yl Hydrs Abbild hin und her. „Es ist wichtig", bekräftigte der Bote. „Je eher ich ihm begegne, desto schneller hat das Chaos ein Ende." Innerlich war er längst nicht davon' überzeugt. Wer konnte schon sagen, ob das Unheil dann nicht erst richtig anfing.
    Der Tazole legte den Kopf in den Nakken und starrte zur Decke empor. „Wir wissen nichts Genaues. Aber es hieß, er sei ins Reehan-System unterwegs." Veldenhovv wandte sich an Ganzetta. „Wo immer das ist, du weißt bestimmt, wohin wir fliegen müssen. In Hernstals Namen, beeile dich!
     
    6.
     
    Das dreifingrige Mahnmal verwandelte sich übergangslos in ein Ungeheuer, das nach der TAUCOON griff. Die Spiralen rasten scheinbar auf das Schiff zu. In Wirklichkeit war es umgekehrt. Der Eindruck entstand durch den starken Zoomeffekt der Optiksysteme. Das Dröhnen der Triebwerke verwandelte sich in ein Donnern. Der Steuersyntron versuchte, das Schiff aus der Flugbahn zu drücken. Myles Kantor schloss instinktiv die Augen.
    Die TAUCOON war zu schnell. Die Schirmstaffel konnte die Wucht des Zusammenpralls höchstens zu fünfzig Prozent absorbieren. Ein Kreischen erfüllte übergangslos die Steuerzentrale. Das Jaulen der Andruckabsorber setzte ein. Lärmorgien brachen über die Besatzung herein. Die SERUNS filterten sie aus, hielten das Toben und Donnern in erträglichem Rahmen, ohne dass die einzelnen Geräusche völlig unterdrückt wurden. Noch hielten die Prallfelder, die die Insassen der Zentrale in ihre Sitze pressten. Die SE RUNS arbeiteten auf Volllast und verhinderten, dass Schäden an den Anzügen und ihren Insassen entstanden.
    Myles öffnete die Augen wieder. Er entdeckte die abgebrochene Spitze eines glühenden, gewundenen Pfeils. Im Zeitlupentempo schraubte sich das Ding durch die Schirmstaffel der TAUCOON. Die Kugelzelle dröhnte wie eine Glocke, als es die schwarze Oberfläche traf und stecken blieb. „Fünfzig Prozent Lichtgeschwindigkeit", meldete der Steuersyntron. „Bisher liegen keine größeren Schadensmeldungen vor." Der dreifache Korkenzieher hing hinter ihnen im All und sprühte wie eine Wunderkerze. Er drehte sich um seine Achse und trudelte gleichzeitig von seiner bisherigen Position weg. Entladungsblitze zuckten. Um die Station schlang sich eine Wolke trüben Qualms.
    Aus und vorbei, dachte Myles. Wenn sie eine der letzten vier Stationen verloren, bedeutete es das Ende aller Hoffnungen. Gan Grango Ranka fand nicht statt. Thoregon konnte am Ende des Konstituierenden Jahres nicht entstehen. Dass damit eine Chance vielleicht für Jahrmillionen verstrich, war jedem Galaktiker in Chearth klar, ebenso den Völkern dieser Galaxis. Sie würden den Triumph Dro ga Dremms erleben. Gleichzeitig war es Shabazzas Triumph und der aller Mächte und Kräfte, die sich die Sabotage Thoregons zur Aufgabe gemacht hatten. „Feldtriebwerke eins bis vier ausgefallen", klang es eindringlich aus dem Akustikfeld in Kantors Helm. „Schirmprojektoren neun, elf und vierzehn abgeschaltet. Stabilisierungssysteme ohne Energie. Achtung, für die Dauer von dreißig Sekunden findet eine Totalabschaltung aller Sekundärsysteme statt." Sie „erblindeten" übergangslos. Bildschirme und Beleuchtung erloschen. Notlampen verbreiteten ein düsteres Licht. Kein einziges Hologramm existierte mehr. Die Projektionskonsolen wirkten wie Fremdkörper, und die Formenergiepaneele mit der manuellen Notsteuerung zerbröselten unter der Einwirkung eines Steuerdefekts zu dunkelbraunem Staub, der sich auf den Boden legte. Die Andruckabsorber verloren weiter an Leistung. Die ruckartige, taumelnde Drehbewegung der abgeplatteten Kugel drang immer stärker durch. Ohne die SE RUNS wäre ihnen schwindelig geworden, und die Fliehkraft hätte sie an die Wandung der Zentrale geklatscht. „Kein Grund zur Beunruhigung", er klang die Stimme Tolots. „Die Kollision mit Kauhriom hat ein paar Systeme überlastet und mehrere Energiespeicher beschädigt. Die TAUCOON benötigt ein, zwei Stunden, um

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