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1997 - Das Ende des Sonnentresors

Titel: 1997 - Das Ende des Sonnentresors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meine Aufgabe übernehmen könnte."
    „Der Hüter hat dich erwählt, weil du allein in Frage kamst." Veldenhovv konnte es bald nicht mehr hören. Noch immer lehnte sich alles in seinem Innern dagegen auf. Ein Dieb gehörte seiner Gilde an. Bis zum Tod diente er allein seinem Gildemeister, sonst niemandem. Das entsprach seiner Überzeugung, die ihm keiner nehmen konnte. „Beeilt euch!" rief er. Es konnte nicht schaden, wenn er den Wlatschiden seinen Unwillen zeigte. „Je eher ich Vil an Desch gegenüberstehe, desto besser ist es für die Algioten."
    Die acht Walzen der Gharrer flogen friedlich neben der Algiotischen Flotte her. Die Meister des Sandes hatten die Sender abgeschaltet, nachdem ihnen die achtzehntausend Besatzungsmitglieder der Knoten- und Pfeilschiffe alle APRE-Netze ausgehändigt hatten. Der tazolische Kommandant Phen yl Hydr drückte via Bildfunk sein Bedauern darüber aus, dass er und seine Untergebenen den Einflüsterungen Dro ga Dremms erlegen waren und eine Unterwerfung der Galaxis Chearth betrieben. Sie besannen sich auf die ursprünglichen Werte und Aufgaben ihrer Religion und wollten dem Aufruf ihres ehemaligen Anführers Vil an Desch folgen.
    Nach Hydrs Informationen war die Flotte der Abtrünnigen unter Corr re Venth und Vil an Desch in rasender Geschwindigkeit auf 30.000 Einheiten angestiegen. Es gärte in den Reihen der Algioten, stündlich wechselten Flotteneinheiten die Fronten. Jeder konnte sich mit eigenen Augen überzeugen - vom zurückeroberten Lynkor aus oder direkt vor Ort -, dass mit dem Sonnentresor etwas nicht stimmte. Der Pulsar Wlaschos hatte sich vor Tagen in ein Black Hole verwandelt. Der Einfluss des Ereignisses auf die Stabilität des Tresors ließ sich nach Ansicht tazolischer Wissenschaftler nicht vorhersehen. Alles deutete auf eine stellare Katastrophe hin, nicht auf einen Gott, der aus seinem Gefängnis ausbrechen wollte.
    Natürlich stellten Dro ga Dremms Meinungsmacher es anders dar. Die vielen Fragen aus den Reihen der Algiotischen Besatzungen jedoch vermochten sie lediglich mit Ausflüchten zu beantworten. Corr re Venth schickte Kurierschiffe zu den Flottenverbänden und ließ die Nachricht verbreiten, dass Vil an Desch zurückgekehrt war und sein Kommando über die Glaubensflotte zurückforderte. Der ehemals oberste Scoctore verkündete, dass der Krieg gegen die Chearther beendet sei und sie den Irrtum eingesehen hätten. Gaintanu weilte nicht im Sonnentresor, der in Wirklichkeit einen ganz anderen Zweck erfüllte. Und selbst wenn ihr Gott wirklich darin gefangen gewesen wäre, hätte er sich längst aus dieser Zone der Instabilität befreit.
    Vil an Desch gab die Parole aus, dass sich alle für den Heimflug nach Algion sammeln sollten. Ein Teil der Kurierschiffe kehrte mit ganzen Pulks von Überläufern zurück. Sie entstammten den Völkern der Saggarer, Voranesen, Oschongen, Zyteker und Prokiden. Die kleinen Verbände der Lamniaten, Punle und Kanogal stellten sich geschlossen unter das Kommando des ehemaligen Anführers. Ein paar tazolische Pfeilschiffe befanden sich ebenfalls unter den Abtrünnigen.
    Die Stimmung in Dro ga Dremms Flotte aus derzeit noch hundertzehntausend kampffähigen Einheiten brodelte. Nach Phen yl Hydrs Ansicht war es lediglich eine Frage der Zeit, bis sich die Mehrheit gegen den Diktator stellte. „Alles läuft auf einen Waffengang hinaus", schloss der Tazole seinen Bericht. „Dro ga Dremm sieht der Spaltung seiner Flotte in zwei Lager nicht tatenlos zu. Abtrünnige werden bedroht und getötet, egal, wo seine Soldaten sie aufspüren. Jedem Deserteur droht die Vernichtung seiner gesamten Familie in der Heimat. Natürlich sind das leere Worte, denn dazu müsste der Scoctore unzählige Millionen von Lebewesen töten lassen. Kein Clannach-Priester in Algion wird so etwas erlauben. Außerdem wird Vil an Desch vor Dro ga Dremm nach Algion zurückkehren und die Völker auf die Ankunft des Mörders vorbereiten. Dies alles kann der selbsternannte Eroberer Chearths nur verhindern, wenn er sich Vil an Desch und Corr re Venth zum Kampf stellt."
    „Die Schlacht aller Schlachten!" Ganzetta geriet ins Schwärmen. „Wenn ihr früher als ich auf Vil an Desch trefft dann grüßt ihn von mir. Sagt ihm, dass die Flotten der Wlatschiden zur Stelle sein werden. Gemeinsam werden wir das Böse besiegen."
    „Das würdest du wirklich tun?" wunderte sich der Tazole. „Warum überlässt du uns Algioten nicht einfach uns selbst?"
    „Weil Dro ga Dremm Milliarden

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