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1997 - Das Ende des Sonnentresors

Titel: 1997 - Das Ende des Sonnentresors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihn. „Entweder stehst du mir Rede und Antwort, oder ich vernichte deinen Körper", drohte er. „Was ist mit dem Sonnentresor los? Wieso erzielt die Verstärkung des Nagidors denn keinerlei Wirkung?"
    Sirku ging nicht darauf ein. Stattdessen wandte er sich in einer telepathischen Botschaft an die Insassen der beiden Schiffe. Gan Grango Ranka darf auf keinen Fall gestört werden. Wir müssen alles tun, was in unseren Kräften steht. Bleibt der Sprung durch das Große Nichts aus, sind die Auswirkungen für das Universum furchtbar. „Sagtest du wirklich furchtbar?" Myles bemühte sich, ein wenig Spott in seine Stimme und seine Gedanken zu legen, obwohl ihm ganz anders zumute war. „Für wen wird es denn furchtbar sein? Für Thoregon? Oder gar für alle Lebewesen unserer Existenzebene?"
    Der Ableger der Superintelligenz schien nicht gewillt, darauf eine Antwort zu geben. Die Gefahr ist näher, als wir bisher glaubten, lautete die Fortsetzung der Botschaft. Sie enthielt nichts Neues. Der Sprung durch das Große Nichts muss in dieser Nacht erfolgen. „Das schaffen wir nicht." Schweigen. „Sag uns wenigstens, wohin wir springen!" Wenn Thoregon entsteht, werden die Guan a Var kein Leben zerstören, sondern Leben retten.
    Was immer auch geschieht, es dient dem Frieden. Thoregon streitet für dieses Ziel. Jeder, der für Thoregon eintritt, muss alles tun, damit Gan Grango Ranka stattfinden kann. Mehr war nicht aus dem Wesen herauszubekommen. Es setzte seinen Weg durch die SHE'HUAN fort, und Myles hinderte es nicht daran.
    Der Terraner steckte die Waffe weg und legte die heiße Stirn gegen die kühle Wand des Korridors. In seinem Geist zogen die Formeln und Messergebnisse vorüber. Wieder und wieder zerpflückte er sie, änderte den Ansatz und baute die Berechnungen neu auf. Es half alles nichts.
    Erschöpft suchte er seine Kabine in der TAUCOON auf und kommunizierte mit seinem Syntron. Drei Stunden blieben ihnen noch bis zum wahrscheinlichen Zusammenbruch des Energiegitters. Wenn es erst soweit war, nützten die Yaronag-Module nicht mehr viel.
    Myles warf einen flüchtigen Blick auf die aktuellen Zustandswerte des Sonnentresors. Hyperortung und Hypertastung spielten vollständig verrückt und lieferten keine brauchbaren Ergebnisse mehr. Das Innere des Tresors erweckte den Anschein, als gehöre es teilweise nicht mehr zum Normalraum. Es verhielt sich wie eine Ausgeburt des Chaos aus der Zeit kurz nach dem Urknall; eine Ursuppe oder Urhölle, die das Vorstellungsvermögen eines Menschen überstieg.
    Irgendwo dort drinnen musste die Ursache für ihr Problem liegen. Der Terraner rechnete und rechnete. Bald zeigte die Uhr eine Stunde nach Mitternacht. Aus dem Megahangar 1 traf die Meldung ein, dass die Haluter den Countdown starteten und die Endphase der Umformer-Zuschaltung begonnen hatte. Aus Verzweiflung fing Myles an, auf seinen Fingernägeln herumzukauen. „Syntron, wiederhole die Messungen im Bereich des UHF -Bandes!" flüsterte er heiser. „Es ist bereits das elfte Mal", kommentierte der Automat, führte die Anweisung jedoch aus.
    Das Ergebnis war mit den vorherigen identisch. Vor den Augen des Terraners flimmerte es. Seine Pupillen zogen sich ständig zusammen und weiteten sich. Die holographischen Anzeigen verschwammen. Möbel und andere Gegenstände in seinem Blickfeld verloren an Kontur und Schärfe.
    Myles keuchte. Längst hatte er jedes Zeitgefühl verloren. Um ihn herum war es totenstill, und dennoch hörte er Geräusche. Ticktack, ticktack.
    Die Uhren in seiner Kabine an Bord der ENZA gaben den Herzschlag der Zeit vor. Aber dies war nicht die ENZA! In dem halutischen Kugelraumer existierten keine mechanischen Uhren, weder als Originale noch als Repliken. Ticktack.
    Seine Nerven waren überreizt, das war alles. Diesmal lag es nicht daran, .dass er überarbeitet war. An Bord der TAUCOON hatte er das meiste Icho Tolot überlassen. Die psychische Belastung machte es. Das Bewusstsein, vor einer zunächst schwierigen und jetzt unüberwindlichen Aufgabe zu stehen, forderte seine ganze innere Stabilität. Der Gedanke, dass vom Erfolg ihres Tuns die Existenz eines Teils des Universums abhing einschließlich seiner Bewohner, überstieg seine Kraft.
    Ein zwölftes Mal überprüfte er die Messwerte aus dem Tresor und die daraus resultierenden Berechnungen. Wieder blieben sie ohne brauchbares Ergebnis. Du suchst am falschen Ort, redete er sich ein. Vermutlich liegt es am Nagidor. Er enthält eine Sicherung gegen

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