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1997 - Das Ende des Sonnentresors

Titel: 1997 - Das Ende des Sonnentresors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht. Er presste die Kristallblume an seinen Körper und lauschte der Botschaft aus ihrem Innern. „Sie ist wunderschön", murmelte er. „Und sie spricht zu mir, als seien wir seit Ewigkeiten miteinander vertraut. Die Galaktiker sagten, dass Sirku ein Splitter Nisaarus sei. Ist es nicht so?"
    Er wandte sich um und ging zur Tür. Ohne auf eine Antwort zu warten, stürmte er hinaus. Veldenhovv blickte seinem Schatten hinterher.
    Erleichterung befiel den Vlatschi. Übergangslos fiel die gewaltige Anspannung von ihm ab. Er hatte den Auftrag Vredentaichs ausgeführt und sich damit der übergroßen Verantwortung entledigt. Was jetzt kam, ging ihn nichts mehr an. „Automat, ich möchte zurück in mein Boot", sagte er. „Gern", antwortete eine quäkende Stimme. „Deine Eskorte erwartet dich." Draußen standen noch immer die beiden Blechhaufen herum. Der eine verlor eine dunkelrote Flüssigkeit, vermutlich Schmierst off. Das Zeug rann an der Innenseite seiner klobigen Beine hinab und bildete eine Pfütze um ihn herum. Der andere hing schief im Korridor und erweckte den Anschein, als könne er jeden Augenblick umstürzen. Von Vil an Desch war weit und breit nichts mehr zu sehen. Der Meisterdieb schlüpfte zwischen den bei den Maschinen hindurch. Der Algioten-Schrott machte keine Anstalten, ihm zu folgen. Aus dem Lautsprecher des einen kam ein Rasseln, vermutlich eine Ausfallmeldung.
    Veldenhovv huschte davon. An der nächsten Abzweigung wandte er sich nach rechts, in das Pfeilschiff hinein. Er lauschte an den Türen und entschloss sich bei der vierten, einen Versuch zu wagen. Die Tazolen waren Humanoiden, warum also nicht. Er betätigte den Öffner und trat ein. An einer hohen, mit blinkenden Lichtern übersäten Wand saßen vier von Vil an Deschs Artgenossen und arbeiteten mit einer Art Rechenmaschine. Sie registrierten den Luftzug und wandten sich ihm zu. Die Tazolen blickten ihm unmittelbar ins Gesicht.
    Veldenhovvs Herz schlug höher. Es funktionierte. Sie sahen durch ihn hindurch und nahmen seine Anwesenheit nicht wahr. Einer sagte etwas über die sich immer öfter wiederholenden Fehlfunktionen in diesem Schiff. Dann gingen sie wieder ihrer Arbeit nach. Die Tür schloss sich, und als sie sich nach einer Weile erneut öffnete, hob keiner der vier mehr den Kopf. Ungesehen schlüpfte der Vlatschi hinaus in den Korridor.
    Die GANIRANA legte die Strecke bis in die Nähe des Lhanzoo-Systems in weniger als drei Stunden zurück. Bereits zehn Lichtjahre außerhalb des Sonnentresors meldeten die Hypertroniken starke Eruptionen im Hyperspektrum. Die Begleiterscheinungen der sich anbahnenden Katastrophe im Tresor nahmen gewalttätige Formen an. Vorsichtshalber ließ Ganzetta den Hyphas-Flug abbrechen. Wie ein Fels in der Brandung stand der Kommandeur mitten in der Kommandozentrale seines Flaggschiffes und gab Anweisungen. Als Veldenhovv näher trat, warf der Wlatschide einen vielsagenden Blick auf die Tasche in seiner Hand. „Aus der LINOR RU XION liegen mehrere Meldungen über vermisste Gegenstände vor", knurrte er. „Es fehlen vier Liandosketten, drei Holowürfel sowie zwei Funkgeräte. Aus den privaten Gemächern Corr re Venths scheint zudem eine Karaffe mit köstlichem Gonnhosch abhanden gekommen zu sein."
    „Es herrscht eine fürchterliche Unordnung in diesem Schiff", wiegelte Veldenhovv ab. „Kennt Vil an Desch wenigstens noch den Ort, an dem er die Kristallblume aufbewahrt?"
    „Er trägt sie auf den Armen mit sich, genau wie du es getan hast."
    „Dann waren meine Bemühungen nicht umsonst." Der Meisterdieb musterte die Anzeigen. „Was wollen wir eigentlich im Lhanzoo-System?"„Die Kontakte zu den Galaktikern sind sehr wichtig. Seitdem der Funkverkehr mit den Sonnensystemen in der Nähe des Sonnentresors unmöglich geworden ist, pendeln fast täglich Kurierschiffe hin und her. Die GANIRANA überbringt die Neuigkeiten in Sachen Algioten und wird vermutlich neue Informationen über die Lage im Sonnentresor erhalten."
    „Du wirst mir zustimmen, dass ich darin für mich keine zwingende Notwendigkeit sehen muss, oder?"
    „Natürlich."
    „Gut. Dann bringe mich zuvor nach Belnadol."
    „Belnadol? Da gibt es einen einzigen Planeten. Er beherbergt keine eigene Zivilisation, ist aber bewohnbar. Mit dieser Information verrätst du mehr, als dir lieb sein kann."
    „Was immer du glaubst, du irrst dich."
    „Kaum." Der Wlatschide rief die Da ten aus dem Speicher ab. „Würde der namenlose Planet nur als Durchgangsstation

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